In jeder Minute der ersten Hälfte hatte man ganz tief durchzuatmen, „Elstern“ und Altonaer gleichermaßen.

Altona hatte Anstoß und zeigte sofort wohin des Weges. Bereits nach fünf Minuten vergab Tunjic die große Chance auf den Führungstreffer für die Hausherren, als er freistehend aus 17 Metern das Leder übers Gehäuse drosch. Vier Minuten später war es erneut Tunjic, der diesmal an Mirco Langen scheiterte. Die „Elstern“ konnten erstmals nach 20 Minuten in den Sechzehner der „gestreiften“ eindringen. Jan Mehlich spielte sich auf der rechten Seite frei, um dann den Lindemännischen Scheitel zu suchen, allerdings waren zwei „gestreifte“ sehr aufmerksam, und „Linde“ hatte keine Chance, den Ball unter Kontrolle zu bringen. Im Gegenzug war es dann erneut Tunjic, der das Leder aus 16 Metern über die Latte zimmerte. Benjamin Lipke bekam dann auch noch seine Chance, doch die Kugel wollte ebenfalls zum lieben Gott befördert werden - Wunsch erfüllt. Gemessen an den Hochkarätern der ersten Hälfte hätte es eigentlich 3:0 evtl. 3:1 für die „gestreiften“ stehen müssen.

Halbzeit, 0:0. Hatten die Altonaer ihre Munition verschossen? Auf den Rängen wurde fleißig diskutiert und kräftig geschimpft.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte drückten erneut die „AFCer“, aber jetzt waren die „Elstern“ besser darauf vorbereitet. Die Altonaer Angriffe wurden jetzt in der Defensive eingefroren, sehr zum Ärgernis der Einheimischen. In der 52. Minute tischte dann „kurioso Olli“ auf und servierte dem freistehenden Tibor Nadj den „Lederball“, welcher dann genussvoll zum 0:1 in den rechten Winkel gesetzt wurde. Eine Bergedorfer Jubelorgie begann. Nadj lief zur Tribüne, um seinem Sohn zu demonstrieren: „Junge, den habe ich für Dich gemacht.“ Schiri Oje zeigte daraufhin die Gelbe Karte - wie herzlos!

Angetrieben von der Führung spielten jetzt die „Elstern“ auf, während die Hausherren einem psychologischen Problem hinterherliefen. Erst mit dem Platzverweis von Alexander Martens (Tätlichkeit) in der 63. Minute hatten die „AFCer“ die innere Ruhe wiedergefunden.

Der Ausgleichtreffer sollte dann leider doch fallen, nach einer Standardsituation an der Strafraumgrenze. Algan lupfte den Ball zu Petersen (Bildmitte, links Sobczyk, rechts Feddern) und dieser verwandelte zum 1:1. Die Altonaer setzten jetzt alles auf eine Karte, Schwalben eingeschlossen. Algan ließ sich im Strafraum fallen und sah die Ampel. Die „Elstern“ hatten kurz vor Schluss noch eine Kontergelegenheit, aber das Leder kullerte am Tor vorbei.

Am Ende stand es also 1:1. Eine aufopferunsvolle Mannschaft bedankte sich mit einer „La Ola“ bei den mitgereisten Fans, die Einheimischen verließen enttäuscht das in Flutlicht umhüllte Stadion.