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Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht

10. Spieltag - Sonntag, 10.10.2010 - 15:00
FC Hansa Lüneburg - BSV Rehden 1:2 (1:1)


Diepholzer Kreisblatt

„Schmutzigen Sieg gebraucht“
Oberligist Rehden gewinnt 2:1 in Lüneburg / Brunn-Team macht aus zwei Chancen zwei Tore

Aus Lüneburg
berichtet Gerd Töbelmann

LÜNEBURG · So langsam zweifelten sie schon an ihren Fähigkeiten. Nach zuletzt sechs Partien ohne Sieg durfte Fußball-Oberligist BSV Rehden gestern Nachmittag mal wieder jubeln. Das Team von Trainer Uwe Brunn setzte sich vor 700 Zuschauern mit 2:1 (1:1) beim FC Hansa Lüneburg durch. BSV-Offensivmann Benjamin Belka machte nach dem Abpfiff aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Wir wussten schon gar nicht mehr, wie sich das anfühlt, wenn man gewinnt.“

Über das „Wie“ wollten die Rehdener gestern gar nicht reden – es war ihnen schlichtweg egal. „Diesen schmutzigen Sieg haben wir gebraucht, damit wir künftig wieder mit mehr Selbstvertrauen auftreten“, wirkte Brunn nach den 90 Minuten ziemlich erleichtert.

Ein Gala-Auftritt war das gestrige BSV-Spiel mitnichten. Angreifer Mehmet Koc, dessen Sperre reduziert wurde (siehe Bericht rechts), brachte es auf den Punkt: „Das war ein Scheiß-Sieg. Wir haben heute wirklich nicht gut gespielt. Aber das alles ist egal. Ich denke, dass wir jetzt in der Tabelle wieder nach oben schauen können.“

Was wirklich gut war bei den Gästen? Die Moral („ich habe in der Halbzeit bei der Mannschaft einen großen Willen ausgemacht“, erklärte Brunn) und die Effektivität. Rehden hatte in 90 Minuten zwei Chancen – und machte daraus zwei Tore. Besser geht es nicht.

In der 22. Minute klappte es das erste Mal: Benjamin Belka machte sich über rechts auf die Reise, drang in den Strafraum ein und schoss die Kugel zum 1:0 überlegt ins lange Eck. Brunn forderte danach zwar immer wieder ein schnelleres Spiel seines Teams, doch mit der Umsetzung war’s nicht so weit her. Im Gegenteil: Zum ungünstigsten Zeitpunkt schlug Lüneburg zurück. Nach Handspiel von Kapitän Stefan Bernholt verwandelte Torben Tutas den fälligen Elfer in der Nachspielzeit zum 1:1. Gleich danach ging’s in die Kabine – für die Rehdener kein schöner Gang.

Nach dem Wechsel blieben Torraumszenen weiter Mangelware. Gut für Rehden war, dass der eingewechselte Sergej Dikhtiar vorn mal einen Ball hielt, so dass seine BSV-Kollegen aufrücken konnten. „Und als Abräumer hat Maarten Schops ein Riesenspiel gemacht“, lobte Brunn seinen Routinier.

Dikhtiar war auch an der Entscheidung beteiligt. In der 83. Minute tankte sich Koc über links in den Strafraum, kleiner Haken, kleiner Kontakt mit Hansa-Abwehrchef Eugen Krasnikov – Elfmeter. „Er hat mich zwar nicht umgesenst, aber dennoch getroffen. Ist doch klar, dass ich da falle“, schilderte Koc die letztlich spielentscheidende Szene. Dikhtiar behielt vom Punkt die Nerven, schickte Keeper Alexander Walter ins falsche Eck und versenkte das Leder zum 2:1 im linken Eck.

Der Rest war dann Taktik-Geplänkel, um die Uhr runterzuspielen. Da ein Lauf zur Eckfahne, dann noch zwei Wechsel (Meyer und Wnuck kamen) und natürlich jede Menge Einsatz, um wenig später das lange nicht gekannte Gefühl mal wieder ausgiebig zu genießen.


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