Ende einer langen Serie: Fußball-Oberligist Goslarer SC 08 kassierte am Mittwoch mit 1:2 (1:1) gegen den TSV Ottersberg die erste Heimniederlage seit dem 9. Oktober 2010. Damals hatte Kickers Emden die Punkte aus der S-Arena am Osterfeld entführt.

Vor Minuskulisse lieferten die Gastgeber über weite Strecken auch eine Minusleistung ab. Die wichtigste Erkenntnis dabei: Den zweiten Anzug wird Trainer Manfred Wölpper wohl nicht ein zweites Mal aus der Garderobe hervorkramen.

Neu in der Anfangsformation standen Daniel Vogel, Steve Ridder und Alessandro Caruso, die sich allesamt nicht nachhaltig für weitere Aufgaben aufdrängten. „Einige haben leider ihre Chance nicht genutzt“, bilanzierte Wölpper. „Ich als Trainer bin jetzt der Dumme, weil wir verloren haben.“

Allerdings passte auch bei den etablierten Kräften gestern wenig zusammen. Fußballerisch ging nur nach dem 1:0 etwas, das André Hofer nach einer Eckballverlängerung von Christopher Kolm markierte. Hofer nur zwei Minuten später per Kopf und Filip Sajbidor – der Ball landete nach seinem gefühlvollen Schuss nur auf dem Netz, Stadionsprecher Bernd Rusack schmiss zu früh die Tormusik an – hätten den zweiten Treffer nachlegen können.

Das taten sie aber nicht, und so nutzten die Ottersberger in der Nachspielzeit der ersten Hälfte gleich ihre erste Chance. Alexander Neumann ließ mehrere GSCer wie Slalomstangen stehen, und die Unordnung nutzte Dennis Janssen im dritten Nachschuss zum 1:1.

„Das war Zweikampfverhalten unter aller Kanone“, schimpfte Wölpper. Das galt auch für den zweiten Treffer, als Caruso einen Flankenlauf von Malik Gueye zuließ, den Neumann im Stile eines Torjägers veredelte.

An diesem Treffer hatte der GSC lange zu knabbern, zumal ihn auch die Einwechslungen nicht voranbrachten. Fehlpässe en masse, falsche Entscheidungen, dafür kaum Fußball prägten über weite Strecken der zweiten Halbzeit das Bild. Erst in der Schlussphase baute die Heim- elf so etwas wie Druck auf, ohne aber Struktur ins Spiel zu bringen. Richtig gefährlich wurde es nur, als der ansonsten völlig untergetauchte Suri Ucar eine glänzende Kopfballchance vergab (81.). So jubelten am Ende die Ottersberger über drei Punkte, für die sie nur Kampfkraft und eine fast optimale Chancenverwertung benötigten.

OTTERSBERG (vde) · Die Tour in den Harz war gestern Abend von Erfolg gekrönt: Fußball-Oberligist TSV Ottersberg feierte im Nachholspiel beim Goslarer SC ein 2:1 (1:1) – der zweite Auswärtssieg in Folge. „Völlig verdient, das Team hat eine tolle Leistung geboten. Wir haben da weiter gemacht, wo wir in Northeim aufgehört haben“, freute sich Axel Sammrey.

Der Trainer lobte in erster Linie das lauf-intensive Spiel gegen den Ball, die 4:4:2-Formation ließ kaum Torchancen zu: „Thomas Nowotny und Mateusz Peek lieferten in der Innenverteidigung eine 1 a-Partie.“ Aber auch mit der gesamten restlichen Truppe zeigte sich der Übungsleiter zufrieden.

Wichtig ebenso, dass sich die Wümme-Elf von Rückschlägen erholte. Der erste ereilte sie in der 23. Minute, als sie einen Eckball abwehrte, die Kugel im Strafraum aber wieder verlor und André Hofer aus zwei Metern zum 1:0 einschoss. Sammrey: „Bis dahin hatte Goslar noch nicht eine einzige Möglichkeit gehabt.“ Das gute Spiel der Ottersberger in der Anfangsphase mit kleineren Chancen war dahin, in der Folge leisteten sie sich Fehler im Aufbau und schienen auch am Erfolg zu zweifeln.

Der zweite Rückschlag sollte gleichzeitig ein Weckruf sein: Alexander Neumann spitzelte dem SC-Keeper den Ball beim Abschlag weg und erzielte den vermeintlichen Ausgleich (41.). Aber der Schiri gab den Treffer nicht und zeigte dem Stürmer Gelb. Coach Sammrey ereiferte sich so sehr über die Entscheidung, dass er auf die Tribüne geschickt wurde. Sein Team zeigte eine Trotzreaktion: In der Nachspielzeit donnerte Dennis Janssen die Kugel im dritten Versuch zum 1:1 in die Maschen, nachdem Schüsse von Mahmut Aktas und Neumann abgeblockt worden waren (45.+3.).

In der zweiten Hälfte spielte sich das Geschehen weiter meist zwischen den Strafräumen ab, beide Abwehrreihen standen gut. Die Goslarer versuchten sich mit langen und hohen Bällen, die sichere Beute vom Ottersberger Innenverteidiger-Duo wurden. Nach gut einer Stunde dann der Siegtreffer für die auch in diesem Abschnitt bessere Auswärts-Elf: Einen vorbildlichen Konter über Malik Gueye schloss Neumann aus kurzer Distanz zum 2:1 ab (61.).