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Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht

22. Spieltag - Samstag, 12.02.2011 - 15:00
BSV Rehden - SV Meppen 0:1 (0:1)


Diepholzer Kreisblatt
Ist Schops noch tragbar?
Erneuter Ausraster bei Rehdens 0:1 gegen Meppen / Vertragsverlängerung mit Brunn ungewiss

Von Arne Helms

REHDEN · Für den BSV Rehden ist er das, was umgangssprachlich als Eckpfeiler einer Mannschaft bezeichnet wird: Maarten Schops, unermüdlicher Mittelfeldkämpfer des Fußball-Oberligisten. Beim 0:1 (0:1) zu Hause gegen den SV Meppen zeigte der Belgier am Sonnabend jedoch seine dunkle Seite – zum wiederholten Male. Nach der zweiten Roten Karte wird es für Schops ein steiniger Weg zurück in die Startelf. Vielleicht ist er sogar verbaut.

So zumindest sind die Worte zu deuten, die BSV-Coach Uwe Brunn in Richtung des 34-Jährigen zischte: „Er kriegt es nicht in den Griff, sich zu beherrschen. Wie viele Chancen will Maarten nach Platzverweisen denn noch bekommen? Gegenüber Spielern wie Johann Kschuev oder Christian Hegerfeld (meistens nur Ersatz, Anm. d. Red.) kann ich das nicht mehr vertreten. Und Jannik Schilling habe ich schon direkt nach dem Spiel gesagt: Jetzt kannst Du spielen!“

Zur Erklärung: Durch ein Frustfoul hatte sich Schops schon in der Hinrunde eine vierwöchige Sperre eingehandelt, eine Gelb-Rote Karte kam noch oben drauf. Vorgestern nun ging er Meppens Johan Wigger in der 65. Minute an die Gurgel, als ein hartes taktisches Foul von Rehdens Manuel Meyer für Rudelbildung an der Mittellinie gesorgt hatte. „Da wird aber auch mit zweierlei Maß gemessen. Manu muss Gelb sehen, klar“, sagte Uwe Brunn, allerdings dürfe auch der Anstifter der Streitereien aus Meppen nicht ungeschoren davonkommen. Wohl wahr, doch so bitter es klingt: Der BSV Rehden, und besonders Maarten Schops, hat mittlerweile seinen Ruf weg. Dem Wiederholungstäter drohen Strafwochen von einer Länge, die das Haltbarkeitsdatum von frischer Milch wohl um ein Vielfaches überschreitet.

Den Schuh, hauptverantwortlich für die Niederlage zu sein, musste sich Schops allerdings nicht anziehen. In den schlüpften die BSV-Defensive und Florian Greve. In der ersten Halbzeit zeigten die Gastgeber eines ihrer besseren Spiele und dominierten den vermeintlichen Favoriten aus dem Emsland. In der siebten Minute scheiterte Greve an einer Mischung aus Lattenkreuz und den Fingerspitzen von Meppens Keeper Marcel Lücking. Zudem passte der Neuzugang noch sehenswert in den Lauf von Mehmet Koc, dessen Aktion gegen den SVM-Schlussmann (23.) Schiedsrichter Benjamin Schreiber (Stadtoldendorf) allerdings wegen angeblichen Foulspiels abpfiff – fragwürdig. Statt selbst in Führung zu gehen, mussten sich die Rehdener zur Halbzeit also mit einem Rückstand auseinandersetzen. Denn einen schon sicher geglaubten Ball schenkte die linke Abwehrseite um den für David Pundt (krank) reingerutschten Sören Sandmann wieder her (44.), und an der Fünf-Meter-Linie köpfte Sven Hartwig unbedrängt zum 1:0 für Meppen ein.

„Die wissen gar nicht, warum sie hier gewonnen haben“, schüttelte Trainer Brunn den Kopf, nachdem Florian Greve in Durchgang zwei weitere Hochkaräter vergeben hatte (69./77.). „Da gibt es keine Entschuldigung. Wenn ich frei vor dem Torwart stehe, muss der rein“, sagte Greve. So feierte Meppen den sechsten Erfolg in Serie und erinnerte Brunn an den eigenen Lauf in der Vorsaison: „Da sind unsere Siege auch nicht immer verdient zustande gekommen.“

Die meisten aber schon. Und daran misst sich der Trainer Uwe Brunn ohne Zweifel auch. „Ich stelle mir im Moment die Frage, ob ich den Verein über das Saisonende hinaus noch weiterbringen kann. Ich hinterfrage einfach die Situation“, sagte der 43-Jährige, dessen Vertrag ausläuft. Schließlich bräuchten die Spieler ja auch Planungssicherheit.

Das klingt nach Redebedarf – sicher auch bei Maarten Schops, der die Kabine vor lauter Frust gar nicht mehr verlassen wollte.


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