Kopfgrafik


Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht

24. Spieltag - Samstag, 26.02.2011 - 15:00
BSV Rehden - VfB Oldenburg 1:0 (1:0)


Diepholzer Kreisblatt
Die heilsame Verjüngungskur
Mit Hegerfeld, Schilling und Belka in der Startelf erkämpft sich Rehden ein 1:0 gegen Oldenburg

Von Cord Krüger

REHDEN · Diese drastische Verjüngungskur zeigte am Sonnabend schon früh ihre heilsame Wirkung: Fürs emotionsgeladene Heimspiel gegen den VfB Oldenburg hatte Trainer Uwe Brunn den 21-jährigen Christian Hegerfeld für Mehmet Koc in die Startelf des BSV Rehden berufen – und der ließ sich bereits nach fünf Minuten in seinem erst zweiten Einsatz für den Fußball-Oberligisten als Torschütze des 1:0 feiern. Dabei blieb's bis zum Ende.

„Auch solche Spiele muss man mal gewinnen“, hakte Brunn die kampfbetonte Ackerei vor 450 Fans ab. Wichtiger war ihm die geglückte Wiedergutmachung für die „Schmach von Ottersberg“, wie er das 1:3 aus der Vorwoche nannte. Danach waren in ihm die Gedanken gereift, „stärker auf die Jugend zu setzen“.

Zum Beispiel neben Hegerfeld auch auf Jannik Schilling – denn als der in Ottersberg ausgepowert vom Platz musste, hatte Rehden noch mit 1:0 geführt. Und nun lag es ebenfalls an Schilling als weiterer Zutat jener Verjüngungskur, dass es trotz der deutlichen Oldenburger Überlegenheit zum Sieg reichte: Der 20-Jährige zeigte im defensiven Mittelfeld eine starke Leistung und avancierte zum Albtraum von Pierre Didier Webessie: Regelmäßig blieb der Stürmer gegen den Ersatzmann des rotgesperrten Maarten Schops zweiter Sieger, dreimal in den ersten 34 Minuten begegnete der Kameruner nach dessen rustikalen Maßnahmen dem Grün auf Augenhöhe. Dann sah Schilling „Gelb“ vom souveränen Schiedsrichter Dennis Senning (Marklohe) – und Brunn ermahnte seinen Schützling gestenreich: „Jannik: ruhiger!“

Ab jetzt spürte Webessien zwar weniger Nähe, brachte aber außer einem brenzligen Flachschuss (16.) trotzdem wenig zustande. Zwölf Minuten vor Schluss musste BSV-Torwart Rene Damerow gegen ihn noch einmal per Fußabwehr in höchster Not retten – seine größte Tat, denn ansonsten unterbanden die Gäste ihren eigenen Spielaufbau zu oft durch planlose Abspiele.

Derartige Bälle schnappten sich gern Florian Greve und Benjamin Belka, seines Zeichens die nächste Überraschung in der Rehdener Aufstellung: Der 23-Jährige spulte ein hohes Laufpensum ab und agierte mit Übersicht.

Die größte Rehdener Möglichkeit vergab allerdings Artur Zimmermann (38.): Greve war wie beim 1:0 durch die Mitte gesprintet und hatte Hegerfeld bedient, dessen Flanke bugsierte Zimmermann aber über das leere Tor. „Ja, den hätte ich machen müssen“, gestand er später schmunzelnd. Umso mehr freute er sich über die gute Vorstellung der Youngster: „Christian, Jannik und Benjamin drängen sich im Training auf. Sie haben sich ihre Chance verdient.“ Und er hofft, dass die Mannschaft aus diesem Spiel die richtigen Konsequenzen zieht: „Einstellung und Kampfkraft müssen passen – dann kommt auch das Spielerische bald zurück.“

Die Disziplin stimmt immerhin schon – denn in der Schlussphase mit wütenden VfL-Angriffen hörte alles aufs Kommando von Abwehrchef Manuel Meyer, der selbst mehrere Situationen entschärfte und seine Kollegen bei Standards dirigierte. „Die Oldenburger haben in der letzten Viertelstunde alles nach vorn geworfen“, urteilte Meyer, erkannte aber ebenfalls Schwächen in diesen Offensivbemühungen: „Vielleicht war es ganz gut, dass sie momentan nicht mit so breiter Brust auflaufen können.“ Er lobte vor allem den Part Schillings und Christian Schiffbänkers vor der Abwehr: „Jannik hat zusammen mit Schiffi einiges abgelaufen und abgeräumt.“

Wenn da nur nicht der Hang zum Rustikalen wäre, der Schilling womöglich noch die Ampelkarte beschert hätte. Aber darüber sah Brunn später hinweg: „Ein guter Sechser muss auch mal austeilen können.“ Einstecken hingegen musste der BSV-Coach, dass sich ein Verdacht bewahrheitete: Sebastian Lodters Knieverletzung entpuppte sich als Kreuzbandriss.


Nordwest Zeitung
VfB stolpert Spitze hinterher
FUßBALL Oldenburger Oberligist unterliegt in Rehden 0:1 – Im Angriff zu harmlos

Trainer Torsten Fröhling bemängelte die technischen Fehler. Den Siegtreffer erzielte Hegerfeld bereits in der 6. Minute.


VON RUDI HAGEN

REHDEN - Mit der 0:1 (0:1)-Niederlage beim BSV Rehden hat sich Fußball-Oberligist VfB Oldenburg wohl endgültig aus dem Rennen um den Aufstieg in die Regionalliga Nord verabschiedet. Mit 31 Punkten aus 19 Spielen hat der Tabellensiebte den Anschluss an die führenden Clubs aus Meppen und Emden vorerst verloren.

Christian Hegerfeld schoss für die ambitionierten Rehdener am Sonnabend vor 400 Zuschauern schon in der 6. Minute das entscheidende Tor. Vorausgegangen war ein Fehler von VfB-Nachwuchsspieler Jan Löhmannsröben, der den Ball unter der Fußsohle durchrutschen ließ. Der Ex-VfBer Christian Schiffbänker lief anschließend alleine auf VfB-Torwart Jonas Gottwald zu, schloss allerdings nicht selbst ab, sondern legte nach links ab, wo Hegerfeld nur noch einschieben musste.

„So ein Gegentor darf uns nicht passieren“, ärgerte sich VfB-Trainer Torsten Fröhling noch lange nach Spielschluss über die technischen Fehler: „Dabei meine ich gar nicht das Ding von Jan, das muss man so einem jungen Spieler auch schon mal zugestehen. Nein, vorher passiert der entscheidende Fehler.“ Damit war Mehmet Ari gemeint.

Der Linksfuß, gegen Hansa Lüneburg noch als Torschütze erfolgreich, hatte vorne den Ball leichtfertig verspielt, und danach nichts für die Rückwärtsbewegung getan. Zur Pause wurde Ari ausgewechselt. Und das wohl auch, weil er eine klare Torchance nicht verwerten konnte (9.). Zudem gelang ihm ansonsten auch nicht viel.

Die Torchancen hielten sich danach auf beiden Seiten in Grenzen. Didier Webessie, in der ersten Hälfte einzige, aber wirkungslose Spitze beim VfB, schoss zwei Hundertprozentige (18., 78.) am Tor von Rehdens Keeper Rene Damerow vorbei. Der Rehdener Benjamin Belka (38.) zielte freistehend über das Tor, ebenso Florian Greve (89.) bei seinem Freistoß.

Nach der Pause kamen Daniel Franziskus für Ari und Alexander Tschalumjan für den unauffälligen Benedetto Muzzicato. Die Platzherren verlegten sich jetzt noch mehr als vorher auf die Verteidigung des Vorsprungs, und der VfB fuhr einen Angriff nach dem anderen – jedoch ohne Erfolg. Immer wieder flankten die Oldenburger die Bälle einfallslos diagonal nach vorne ins Rehdener Abwehrzentrum. Keiner traute sich, durchzubrechen oder Schüsse aus der Distanz zu platzieren.

Julian Harings, wie Robert Littmann und Tim Petersen einer der besseren VfB-Spieler, wäre in der Schlussminute fast doch noch der Ausgleich gelungen. Sein strammer Schuss blieb aber im Gewühl hängen.

Torsten Fröhling (Trainer VfB Oldenburg): Schade, dass meine Mannschaft für ihre couragierte Leistung nicht belohnt wurde. Meine Jungs wollten und haben gekämpft. Wir waren nicht zwingend vorm gegnerischen Tor. Uwe Brunn (Trainer BSV Rehden): Ich fand unseren Sieg verdient. Nach dem Führungstor haben wir zwar Glück gehabt, aber das Anrennen vom VfB war planlos. Beide Mannschaften sind noch nicht da, wo sie hinwollen.

Uwe Brunn (Trainer BSV Rehden): Ich fand unseren Sieg verdient. Nach dem Führungstor haben wir zwar Glück gehabt, aber das Anrennen vom VfB war planlos. Beide Mannschaften sind noch nicht da, wo sie hinwollen.


Zurück Zurück





Startseite Impressum Kontakt