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Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht

24. Spieltag - Sonntag, 27.02.2011 - 15:00
Eintracht Nordhorn - Kickers Emden 1:1 (1:0)





Grafschafter Nachrichten
„Kartenspiel“ bringt einen Punkt
Eintracht spielt 1:1 gegen Emden – Drei Nordhorner vorzeitig zum Duschen

Die Grafschafter führten nach einem Treffer von Danny Arend bis zur 76. Minute. Oberliga-Spitzenreiter Kickers Emden glich per Foulelfmeter aus. Schiedsrichter Florian Heft zeigte zehn gelbe, zwei gelb-rote und zwei rote Karten.


Von Martin Lüken - Nordhorn. Da war Feuer drin – und jede Menge Farbe: Die Oberliga-Fußballer von Eintracht Nordhorn haben gegen Spitzenreiter Kickers Emden in einem Spiel mit zehn gelben, zwei gelb-roten und zwei roten Karten in Unterzahl ein 1:1 (1:0)-Unentschieden erkämpft. Nach der Führung durch Danny Arend in der 22. Minute gerieten die Grafschafter kurz vor der Pause in Unterzahl: Granit Curri musste wegen einer Notbremse gehen. Der Eintracht-Außenverteidiger war gegen den allein aufs Tor zulaufenden Emder Juilan Bennert reingegrätscht. Bennert flog – und Curri auch. Rot in der 38. Minute. Den fälligen Elfmeter schoss Bennert selbst, traf aber nur die Latte. Eintracht-Trainer Shefqet Lajci war mit beiden Entscheidungen nicht einverstanden. „Das war gar nichts“, meinte der Fußball-Lehrer.

Kickers-Stürmer Bennert stand auch im zweiten Durchgang mehrfach im Mittelpunkt, als er aus aussichtsreicher Position scheiterte (54., 67.) und im Abseits stehend den vermeintlichen 1:1-Ausgleich köpfte (65.). Der war gut zehn Minuten später fällig, als nach einem Fehlpass der Nordhorner im Mittelfeld Kickers-Angreifer Andreas Gerdes-Wurpts im Strafraum zu Boden ging. Für Eintracht-Torhüter Andre Lange, der Gerdes-Wurpts attackiert hatte, gab es Gelb-Rot. Mariusz Zmijak verwandelte den Elfmeter, wobei Lange-Vertreter Jean-Philippe Verheyden fast noch an den Ball gekommen wäre (76.).

Die Nordhorner mussten das Remis wenig später sogar mit drei Spielern weniger verteidigen, weil sich Eintracht-Kapitän Herion Novaku wegen einer Tätlichkeit einen weiteren Platzverweis einhandelte. Im Kräfteverhältnis von acht gegen elf Spieler erkämpften sich die Grafschafter verdient einen Punkt. Die Emder, die in Nordhorn nicht wie ein Tabellenführer auftraten und vor allem im Defensivbereich zum Teil deutliche Schwächen zeigten, ließen einen konstruktiven Spielaufbau vermissen. „Emden hat nur lange Bälle gespielt. Da habe ich mehr erwartet, spielerisch war es null“, sagte Eintracht-Trainer Shefqet Lajci, der seiner Mannschaft ein großes Kompliment aussprach: „Ich bin sehr zufrieden mit meinen Spielern, das war kämpferisch stark.“

Auch in Unterzahl setzten die Gastgeber immer noch Nadelstiche: Bei einem Konter wurde ein Anspiel von Bertino Nacar auf den schussbereiten Nils Höting so eben noch abgefangen (86.). Und als auch ein Emder per Ampelkarte (Menzel, 90.+4) vom Feld geschickt worden war, hatte Eintracht sogar noch eine Riesenchance, das Siegtor zu erzielen: Bertino Nacar scheiterte mit einem Kopfball aus kurzer Distanz am Emder Keeper (90.+5). Auf der Gegenseite hatten die Nordhorner Glück gehabt, als erneut Bennert den Ball zentral vor dem Eintracht-Tor nicht richtig getroffen hatte (88.).

„Ich habe schon überlegt, wann es mal so ein Spiel gab“, sagte Kickers-Trainer Uwe Groothuis. Sein Kollege Shefqet Lajci sprach angesichts der drei Platzverweise sowie zwei Elfmeter gegen sein Team von einem Punktgewinn, stellte aber auch klar: „Normalerweise wollen wir so einen Gegner schlagen.“ Groothuis führte an, dass seine Mannschaft das Spiel nicht breit genug gemacht habe. „Wir haben ein junges Team, das unerfahren ist“, sagte der Kickers-Coach.


Ostfriesen-Zeitung
Kartenfestival bei kuriosem Kickers-Remis

VON TIL BETTENSTAEDT

Beim Emder 1:1 gegen Eintracht Nordhorn gab es siebenmal "Gelb" und vier Feldverweise. Mariusz Zmijak erzielte den Treffer der Ostfriesen per Strafstoß. Zuvor hatte Julian Bennert vom Elfmeterpunkt vergeben. In den letzten 15 Minuten der Partie hatte die Elf von Trainer Uwe Groothuis drei Spieler mehr auf dem Platz.

Nordhorn - Trist und trüb begann in Nordhorn am Sonntag ein nasskalter Fußball-Nachmittag mit Nieselregen. Das Wetter sollte sich während der 90 Minuten zwischen den beiden Oberligisten Eintracht und Kickers Emden zwar nicht ändern, dennoch wurden im Verlauf des Spiels etliche Farbtupfer gesetzt. Insgesamt sieben Gelbe Karten und vier Feldverweise musste Schiedsrichter Florian Heft (Neuenkirchen) während der Begegnung aussprechen - und lag bei keiner Entscheidung falsch. Weil Heft zudem zweimal - ebenfalls zurecht - auf den Strafstoßpunkt zeigte, verwunderte es nicht, dass Kickers-Coach Uwe Groothuis nach dem 1:1 sagte, dass er sich an solch ein Spiel nicht entsinnen könne.

Da die oft rustikal einsteigenden Gastgeber drei der vier Hinausstellungen zu Gesicht bekamen, hatten die Ostfriesen in den letzten 15 Minuten sogar drei Spieler mehr auf dem Platz. Viel Kapital aus der Überzahl schlagen konnte Kickers allerdings nicht. "In dieser Phase fehlte der jungen Mannschaft etwas die nötige Ruhe", sagte Uwe Groothuis. "Dennoch bin ich mit dem Punkt zufrieden."

Emden war zu Beginn der Partie die bessere Elf. Doch die Gastgeber gingen in Führung, als Danny Arend eine Lücke in der zu weit aufgerückten Emder Abwehr fand und zum 1:0 traf. In der 39. Minute bot sich Kickers per Strafstoß die große Ausgleichschance - Julian Bennert war von Granit Curri umgesenst worden, der wegen einer Notbremse vom Platz musste. Doch Bennert donnerte das Leder an die Querlatte.

So durfte beim zweiten Emder Strafstoß Mariusz Zmijak ran, der den Ball zum Ausgleich über die Linie "zitterte" (77.). Gerdes-Wurpts war zuvor vom übermotivierten Lange von den Beinen geholt worden, der sich daraufhin dank der Gelb-Roten Karte abkühlen durfte. Kurz darauf folgte ihm sein Kollege Herion Novaku, der Bennert einen "Kopfstoß" verpasst hatte.

In der Nachspielzeit hätte der trübe Nachmittag in Nordhorn sogar ganz böse enden können, doch der Emder Keeper Gerdes parierte einen Eintracht-Kopfball in letzter Sekunde. So ergatterte Kickers bei dem kuriosen Kartenfestival zumindest ein Remis.


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