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Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht

24. Spieltag - Sonntag, 27.02.2011 - 14:00
Teutonia Uelzen - SC Langenhagen 1:1 (1:0)





Allgemeine Zeitung Uelzen
Dag raubt Sieg in letzter Sekunde
Teutonia Uelzen kassiert in der Nachspielzeit Ausgleich gegen SC Langenhagen / Zwei rote Karten

Von Bernd Klingebiel

Uelzen - Es hätte das perfekte Debüt werden können für Mazan Moslehe gegen den SC Langenhagen. Teutonia Uelzens Neuzugang, zuletzt noch im Kader des österreichischen Erstligisten SV Kapfenberg, hatte viel geackert. Er hatte für den Uelzener Fußball-Oberligisten ein Tor erzielt, das wohl zu Unrecht wegen Abseits nicht zählte und durfte sich in den Schlussminuten verdientermaßen auf der Bank aufs Jubeln vorbereiten. Doch daraus wurde nichts.

In der letzten Sekunde der langen Nachspielzeit lenkte Langenhagens eingewechselter Yilmaz Dag den Ball nach einem Freistoß ins Netz und glich zum 1:1-Endstand aus. Anstoß, Abpfiff, lange Gesichter: „Das geht ja gar nicht“, frustete Moslehe. In seinem ersten Spiel nach einjähriger Verletzungspause war er dem Sieg so nah gewesen. Es ist das vierte Remis in Folge für Teutonia, die im Abstiegskampf damit auf der Stelle tritt. Am nächsten Sonnabend in Cloppenburg muss endlich der Dreier her. Dann vermutlich auch mit Alessandro-Miquel Helmke, dessen Spielgenehmigung auch gestern noch nicht vorlag. Der Rasen im Sportpark war bespielbar, Fußball durfte man darauf aber nicht erwarten. Das war der Grund dafür, dass der mit technischer Raffinesse ausgestattete SC Langenhagen im Vorfeld Himmel und Hölle für eine Absage in Bewegung gesetzt hatte. Auch Teutonia hätte lieber nicht gekickt, räumte Trainer Ralf Sievers ein. Die Fakten aber sahen anders aus. Ein guter Tag also, um verschiedene Schuhwerke vom Tausendfüßler bis zum Noppenmodell auszuprobieren.

Die Gäste kamen auf dem holprigen und immer schmieriger werdenden Geläuf erstaunlich gut zurecht, woran der exzellente Ertan Ametovski großen Anteil hatte. Teutonia hingegen fehlte bisweilen die Kontrolle über Ball und Spielgeschehen. Der von Kurz-Grippe genesene Torwart Thorben Reinhardt ließ sich also die Bälle um die Ohren hauen, rettete dabei auch grandios gegen einen Schuss von Marco Hansmann (17.)

Umso überraschender fiel das Führungstor für die Platzherren. Stephan Blödorn eroberte die bereits abgewehrte Kugel zurück, steckte sie steil durch auf Till Marks, der sie butterweich auf den zweiten Pfosten flankte. Dort köpfte Sören Oldag den Ball gegen die Laufrichtung von Torwart Alexander Dlugaiczyk ins Netz. Prädikat wertvoll. Der Treffer löste eine lebhafte Phase aus. Moslehe hätte den Ball schräg rechts vor dem Tor besser quer auf Kühn gelegt, doch als echter Stürmer schoss er selbst und Dlugaiczyk in die Arme. Auf der Gegenseite forderte der SCL vehement Handelfmeter nach Fauxpas von Andreas Berg (30.). Ja, hätte Schiedsrichter Malte Preut geben können. Und ganz am Ende dieses Durchganges tauchte Reinhardt den Ball nach Drehschuss von Ametovski aus dem unteren Eck.

Nach dem Seitenwechsel brachte ausgerechnet die stärkste Szene die Gäste aus dem Rhythmus. Der schönste aller SCL-Angriffe brachte Marco Menneking in Position, der den Ball an den Innenpfosten schlenzte. Von dort sprang er Reinhardt in die Arme (65.). Langenhagen legte den Schalter auf Hektik, spielte fortan ohne Torchance. Die hatten stattdessen die Teutonen. Dlugaiczyk war einen Schritt eher am Ball als der auf ihn zustürmende Nicolai Bäsler (71.). Zwei Minuten später war Kühn durch, Sevkan Bulut zog die Notbremse. Klare Sache: Rot. Denkste! Preut beließ es bei Gelb. Vier Minuten später musste Bulut dann doch zum Zwangsduschen: Ampelkarte nach erneutem Foul gegen Kühn.

Überzahl, ein nervenflatternder Gast, Platz zum Kontern und längst in der Nachspielzeit angekommen – Teutonia konnte den Autopilot einschalten. Der eingewechselte Norman Arndt hätte die komfortable Situation nutzen können, er ließ sich im letzten Moment beim Sturmlauf noch abfangen und beim Schuss blocken. Kühn konterte dann sogar ganz unbedrängt. Schlenzer um Dlugaiczyk herum. Neben das Tor!

Dann flog Andreas Berg ausgerechnet in seinem Abschiedsspiel mit Gelb-Rot runter. Freistoß. Dlugaiczyk rückte mit auf. Flanke. Getümmel vor Reinhardt. Tor. Sievers blieb die Spucke weg: „Das ist bitter.“


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