Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht
25. Spieltag - Sonntag, 06.03.2011 - 15:00
VfB Oldenburg - VSK Osterholz-Scharmbeck 0:1 (0:1)
VfB Oldenburg: Jonas Gottwald - Robert Littmann, Tim Petersen, Ole Hengelbrock, Julian Harings, René Wagner (75. Didier Webessie), Alexander Nouri, Mehmet Ari, Waldemar Kowalczyk (86. Peer Wegener), Alexander Tschalumjan (75. Marco Schultz), Daniel Franziskus
Trainer: Torsten Fröhling
VSK Osterholz-Scharmbeck: Florian Urbainski - Moritz Steidten, Daniel Lippold, Alexander Dreher, Patrick Hermann (48. Hayatin Sicak), Peer Jaekel, Sven Meinecke, Julian Stroppel, Marco Ordenewitz (72. Lars Behrens), Ömer Aktas (88. Torben Poppe), Manuel Weinrich
Trainer: Günter Hermann
Tore: 0:1 Manuel Weinrich (11.)
Schiedsrichter/in: Stephan Müller (Algermissen) - Assistenten: Alexander Schäfer (Holle), Marco Gewecke (Laatzen)
Zuschauer: 851
Nordwest Zeitung
VfB rutscht immer tiefer in Krise
FUßBALL Oldenburger Oberligist verliert Heimspiel 0:1 – Anhänger bitter enttäuscht
Osterholz-Scharmbeck hätte sogar noch höher gewinnen können. Nach dem Schlusspfiff gab es Buhrufe und Pfiffe.
VON HENNING BUSCH
OLDENBURG - Planlos, widerstandslos, hilflos – der VfB Oldenburg schlittert in der Fußball-Oberliga immer tiefer in die Krise. Am Sonntag unterlagen die Blau-Weißen nach einer über weite Strecken völlig gehemmten Vorstellung verdient mit 0:1 (0:1) gegen den VSK Osterholz-Scharmbeck. Damit rutschte das Team von Trainer Torsten Fröhling auf den zehnten Tabellenplatz ab und hat aus den letzten sieben Spielen nur vier von 21 möglichen Punkten geholt.
Als Schiedsrichter Stephan Müller (Harsum) die Partie vor 821 Zuschauern beendete, gab es lautstarke Buhrufe für die VfB-Spieler, die noch Minuten nach dem Abpfiff kopfschüttelnd und ratlos auf dem Platz standen. Als sich einige auf den obligatorischen Weg zur Gegengerade wagten, schallte ihnen selbst von den eingefleischten VfB-Fans ein gnadenloses Pfeifkonzert und der Schlachtruf „Wir haben die Schnauze voll“ entgegen.
Was war passiert? Abermals waren die Oldenburger durch einen schweren Abwehrschnitzer früh mit 0:1 in Rückstand geraten. Dabei stieg Manuel Weinrich im VfB-Strafraum zum Kopfball hoch und bugsierte das Kunstleder mühelos – weil gleich drei Gegenspieler um ihn herum tatenlos zusahen – ins lange Eck (11.).
Wie löchrig das Nervenkostüm der VfB-Spieler nach den vielen Negativerlebnissen der vergangenen Monate ist, wurde schon bis zur Halbzeitpause überdeutlich. Weder von den Führungsspielern noch von den zurzeit viel zu vielen Mitläufern beim VfB war ein richtiges Aufbäumen zu sehen. Stattdessen gab es wieder Fehlpässe, Stockfehler und einfallslose Angriffsaktionen en masse. Während auf VfB-Seite nur Waldemar Kowalczyk, dessen Dribbling im letzten Moment am Strafraum gestoppt wurde (21.), sowie Alexander Nouri (29.) mit einem Freistoß für einen Hauch von Torgefahr sorgten, lenkte VfB-Torhüter Jonas Gottwald einen gefährlichen Freistoß von Peer Jaekel gerade noch über das Tor (45.).
Nach Wiederbeginn kamen die Platzherren zunächst etwas besser ins Spiel. Doch hatten sie riesiges Glück, dass Marco Ordenewitz nach seinem Schuss an den Innenpfosten das Kunststück fertigbrachte, den Abpraller zwei Meter vor dem VfB-Gehäuse zwei Meter daneben zu sensen (59.). Etwas später bewahrte Mehmet Ari die Gastgeber nach einem Kopfball von Daniel Lippold auf der Linie stehend vor dem 0:2 (70.).
Danach brachte Fröhling in Marco Schultz und Didier Webessie zwei weitere Stürmer, doch auch sie blieben wirkungslos. Immerhin konnte Webessie mit einem Kopfball, den VSK-Torwart Florian Urbainski über die Querlatte lenkte, die einzige gefährliche Torchance der Platzherren in Hälfte zwei für sich verbuchen (89.). Das konnte die aufgebrachten Fans aber natürlich auch nicht mehr besänftigen.
STIMMEN ZUM SPIEL
Torsten Fröhling (VfB-Trainer): Durch Glück ist der VSK in Führung gegangen. Meine Jungs haben alles versucht, die Niederlage abzuwenden. Allerdings haben wir zurzeit nicht die Qualität, um besser dazustehen.
Günter Hermann (VSK-Trainer): Wir haben taktisch sehr diszipliniert gespielt und mehr als verdient gewonnen.
Michael Richter (VfB-Sportleiter): Es bleibt dabei, wir werden auch jetzt nicht in Aktionismus verfallen. Trainer und Mannschaft sind weiter gefragt, an den richtigen Stellschrauben zu drehen, um schnell wieder besseren Fußball zu zeigen.