Uelzen. 0:5 – Teutonia Uelzen hat gestern Nachmittag gegen Kickers Emden ihre höchste Heimniederlage der laufenden Saison in der Fußball-Oberliga bezogen. Trainer Ralf Sievers zitierte seine Spieler unmittelbar nach dem Schlusspfiff in die Kabine.

„Das ist doch ganz normal, dass man die Mannschaft nach so einer Klatsche versammelt und versucht, sie bereits auf die nächste Woche vorzubereiten“, erklärte er im Anschluss.

Dann nämlich geht es zum mit Spannung erwarteten Derby beim FC Hansa Lüneburg. Zu den wenigen Gewinnern im Teutonia-Trikot zählte gestern Alessandro-Miguel Helmke. Nach einem zähen Verfahren um seine Spielerlaubnis debütierte der deutsch-brasilianische Winter-Neuzugang im Uelzener Mittelfeld.

Er leistete sich keine nennenswerten Fehler, war um den Aufbau bemüht und setzte mit einem knapp am Gehäuse vorbeistreichenden 18-Meter-Schuss (62.) auch einen der wenigen Offensivakzente im zweiten Durchgang. Die spätere Pleite ließ sich nach den ersten 45 Minuten nicht absehen. Teutonia hielt gegen den athletisch deutlich stärkeren Tabellenzweiten gut gegen und verpasste nach glasklaren Chancen nach jeweiligen Zusammenspielen von Mazan Moslehe und Danny-Torben Kühn den Führungs- beziehungsweise Ausgleichstreffer.

Insbesondere die Szene in der 12. Minute dürfte Moslehe eine schlaflose Nacht bereitet haben. Kickers-Torwart Hergen Gerdes hatte Kühn den Ball mit einem verunglückten Abwehrschlag in den Fuß gespielt. Kühn lief auf den Keeper zu, legte den Ball quer auf den mitgelaufenen Moslehe – und der schoss völlig blank daneben! Gründlicher misslingt selten etwas im Fußball. Sievers: „Den muss man einfach machen, ob mit fünf oder 50!“

Die Kickers zeigten sich abgebrühter und nutzten zwei Standards zur 0:2-Pausenführung durch ihren in der ersten Halbzeit überragenden Torjäger und Leader Andreas Gerdes-Wurpts. Wieder einmal also Standardsituationen, bei denen sich die Blau-Gelben in aller Regelmäßigkeit aushebeln lassen. Teutonias Stephan Blödorn: „Das ist eine Konzentrationssache und besonders ärgerlich.“ Nach dem Treffer zum 0:3, dem – natürlich – ein Emder Eckball voranging, resignierten die Blau-Gelben, was zweifelsohne auch eine Folge der nachlassenden Fitness und Frische war.

„Keiner war mehr bereit, den Schritt für den anderen zu gehen. Das war nicht in Ordnung, wie die Mannschaft sich nach diesem Tor präsentiert hat“, kritisierte Sievers.

„Unser bestes Auswärtsspiel“

Uwe Grothuis (Kickers-Trainer): „Teutonia hat in den letzten Wochen gute Ergebnisse erzielt. Nach dem 0:3 hat sich die Mannschaft aber aufgegeben. Es wird schwierig, die Klasse zu halten. Ich denke, wir haben hochverdient gewonnen. Es war unser bestes Auswärtsspiel, ich bin sehr zufrieden.“

Ralf Sievers (Teutonia-Trainer): „In der ersten Halbzeit war der spielerische Unterschied nicht groß. Am Ende aber haben wir völlig verdient mit 0:5 verloren. Wir spielen nicht zügig und sauber genug nach vorn, um Moslehe und Kühn die Möglichkeiten zu eröffnen.“

Alessandro-Miguel Helmke (Teutonia): „Wenn wir das 1:0 machen, dann wäre die Partie anders gelaufen. Meine Leistung ist zweitrangig, ich hätte mit lieber ein anderes Ergebnis gewünscht.“

VON GÜNTHER CZEMPIEL

Die Emder Oberliga-Fußballer gewannen beim Tabellenvorletzten Teutonia Uelzen mit 5:0 und feierten den höchsten Sieg der Saison. Die Stürmer Andreas Gerdes-Wurpts und Julian Bennert trafen jeweils zweimal.

Uelzen - Eine Woche nach der ersten Heimniederlage feierten die Oberliga-Fußballer von Kickers Emden am Sonntag den höchsten Sieg der Saison: Die Ostfriesen gewannen beim Tabellenvorletzten Teutonia Uelzen mit 5:0 (2:0) und festigten den zweiten Tabellenplatz hinter Spitzenreiter Meppen. Die Emder Stürmer Andreas Gerdes-Wurpts (18./41.) und Julian Bennert (69./71.) trafen jeweils zweimal, außerdem verwandelte Kevin Nennhuber einen an Gerdes-Wurpts verursachten Foulelfmeter zum 5:0 (83.).

"Das war unsere beste Auswärtsleistung in dieser Serie", lobte Kickers-Trainer Uwe Groothuis seine Schützlinge. "Wir haben kompakt gestanden und Fußball gespielt." Zunächst einmal musste Emden allerdings eine Schrecksekunde überstehen: Nach einer verunglückten Fußabwehr von Kickers-Torhüter Hergen Gerdes kam Teutonia-Torjäger Danny-Torben Kühn an den Ball und passte den Ball zu seinem Sturmpartner Mazan Moslehe, der das Gäste-Gehäuse verfehlte (11.). Nach diesem Weckruf brachte Emdens Kapitän Andreas Gerdes-Wurpts die Ostfriesen im Anschluss an eine Ecke von Malte Müller mit 1:0 in Führung (18.). Das 2:0 kurz vor der Pause war eine Kopie des ersten Emder Tores: Erneut traf Gerdes-Wurpts nach einer Müller-Ecke aus kurzer Distanz. Nach dem Seitenwechsel geriet der 14. Saisonsieg der Ostfriesen nicht mehr in Gefahr. Die Emder Viererkette mit Steffen Meyer, der nach langer Verletzungspause erstmals wieder mitspielte, stand sicher und hatte die beiden Teutonia-Stürmer Kühn und Moslehe im Griff. Und als Julian Bennert einem Zmijak-Schuss eine andere Richtung gab und auf 3:0 erhöhte (69.), war die Partie frühzeitig entschieden.