Von Frank von Staden

OTTERSBERG · Wie schon im Hinspiel (0:0) brachten die Oberliga-Fußballer des TSV Ottersberg den momentanen Tabellenführer VfL Osnabrück II in arge Verlegenheit, rochen lange zumindest an einem Remis. Doch am Ende brachte Jungprofi Daniel Latkowski gestern Nachmittag die Hausherren um die eigentlich verdienten Lorbeeren, erzielte das erst 19-jährige Zweitliga-Talent in der 76. Minute nach einem sehenswerten 30-Meter-Diagonalpass von Akbayram das Tor des Tages zum 0:1 (0:0)-Endstand.

Die Gäste, bei denen mit Twyrdy, Latkowski, Diabang und dem Ex-Dortmunder Tyrala gleich vier Zweitliga-Akteure zum Einsatz kamen, begegneten den Ottersbergern dabei mit viel Respekt. So setzte VfL-Coach Joe Enochs nicht wie noch beim deutlichen 6:0-Erfolg am Mittwoch in Ramlingen auf totale Offensive, sondern ließ seine Elf recht defensiv beginnen. Enochs baute im Mittelfeld mit Jan Meyer sowie Robin Twyrdy auf eine Doppel-Sechs vor einer Viererabwehrkette. Sie sollten vor allem das schnelle Kombinationsspiel zwischen Ottersbergs Spielmacher Mahmut Aktas und Stürmer Alexander Neumann unterbinden. Und das klappte in vielen Fällen auch gut. Zudem setzte der Favorit über weite Strecken auf One-Touch-Fußball und immer wieder öffnende Diagonalbälle, so dass die Hausherren doch gehörig arbeiten mussten, um selbst in den Genuss eines schnellen Spielaufbaus zu kommen. Richtig Fahrt nahm die Partie aber erst kurz vor dem Seitenwechsel auf. Zwar erspielten sich die Osnabrücker ein optisches Übergewicht, allerdings waren sie 20 Meter vor dem von Paul Franke fehlerlos gehüteten Tor am Ende mit ihrem Latein. Ein Abseitstor von Diabang (26.), ein Konter von Twyrdy (37.): Mehr sprang da nicht heraus.

Die beste Chance in dieser Hälfte bot sich dagegen den Hausherren in Person von Mahmut Aktas. Erst scheiterte er im Gewühl nach Peter-Flanke (43.), dann hauchdünn mit einem 25-Meter-Heber, als VfL-Keeper Nils Zumbeel viel zu weit vor seinem Gehäuse herumirrte (44.). „Den muss er machen, auch wenn er mit seinem schwachen linken Fuß schießen musste“, haderte da TSV-Coach Sammrey später.

Die drei letzten Aufreger dann zwischen der 51. und 76. Minute. Erst wurde Kevin Samide ein Treffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung aberkannt, dann wurde auch ein Koltonowksi-Tor nicht gegeben, nachdem er einen von Neumann an die Latte gesetzten Kopfball im Fallen über die Linie drückte. „Niemals Abseits. Da standen noch zwei Osnabrücker auf der Linie“, schimpfte da Ottersbergs Boss Henning Haltermann wie ein Rohrspatz.

Wie der Ball dann in die Maschen gebracht werden muss, zeigte schließlich Abiturient Latkowski. Dabei machte Dennis Janssen nicht die allerbeste Figur. So unterlief der TSV-Verteidiger den Diagonalball, der 19-jährige VfLer konnte so in Seelenruhe noch Franke ausspielen und damit seinen Club weiter an der Tabellenspitze halten.