Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht
28. Spieltag - Sonntag, 27.03.2011 - 15:00
Eintracht Northeim - TSV Ottersberg 1:5 (1:3)
Eintracht Northeim: Dominik Hillemann - Christian Splitt, Sebastian Marx, Marcel Braun, Muhamed Alawie, Sebastian Gehrke, Alexander Kröll, Patrick Sieghan (62. Adrian Koch), Kevin Eckert (76. Helge Heider), Florian Thamm, Drafi Heinrichs
Trainer: Lutz Lillig
TSV Ottersberg: Paul Franke - Mateusz Peek, Marco Wahlers, Alexander Huhn, Jair Baller, Thomas Nowotny, Patrick Peter (78. Tim Becker), Mahmut Aktas, Sebastian Koltonowski, Malik Gueye (71. Fabricio), Alexander Neumann (80. Iman Bi-Ria)
Trainer: Axel Sammrey
Tore: 0:1 Alexander Neumann (18.); 1:1 Florian Thamm (21.); 1:2 Christian Splitt (Eigentor, 39.); 1:3 Mateusz Peek (Handelfmeter, 44.); 1:4 Sebastian Koltonowski (53.); 1:5 Iman Bi-Ria (83.)
Schiedsrichter/in: Björn Förster (Helpsen) - Assistenten: Remo Bigalke (Wedemark), Gerrit Gräbel (Göttingen)
Zuschauer: 300
Verdener Aller Zeitung
Sammreys Schachzug sitzt – 5:1
Ottersberg gelingt gestern Befreiungsschlag in Northeim / Aufgabe nach vermeintlichem Handspiel
Aus Northeim berichtet
Frank von Staden
NORTHEIM · So langsam bringen Ottersbergs Oberliga-Fußballer den Klassenerhalt in trockene Tücher. Dabei war der gestrige 5:1 (3:1)-Kantersieg beim FC Eintracht Northeim, der sich über weite Strecken wie ein potenzieller Absteiger präsentierte und sich anfängerhafte Fehler erlaubte, ein echter Befreiungsschlag, der den Grün-Weißen nun schon zwölf Punkte Distanz zu Rang 15, dem ersten Abstiegsplatz, garantierte.
Dieser deutlich Sieg war letztlich drei Gründen geschuldet. Zum einen der völlig orientierungslosen Deckung der Hausherren, die große Abstimmungprobleme offenbarte und in der es drunter und drüber wie in einer Gummibärchentüte ging, wenn die Ottersberger mit Flanken von der Grundlinie operierten. Hinzu kam, dass Schiedsrichter Björn Förster einen Strafstoß gegen den Tabellen-17. verhängte, der nie und nimmer einer war. Denn bei einem Neumann-Fallrückzieher am Mann bekam Northeims Alexander Kröll den Ball aus knapp einen Meter an die als Gesichtsschutz hochgezogene Hand. Mateusz Peek war das egal, verwandelte das Strafstoßgeschenk sicher zum vorentscheidenden 3:1 (44.). Denn von diesem Schock sollten sich die Gastgeber nicht mehr erholen.
Doch der wichtigste Grund für diesen klaren Erfolg war ohne Zweifel der Schachzug von Coach Axel Sammrey, nach nicht einmal 25 Minuten Positionskorrekturen in seiner Start-Elf vorzunehmen. So beorderte er Alexander Huhn, der mit Northeims kräftigen Stoßstürmer Muhamed Alawie gar nicht zurecht kam, aus der Innenverteidigung heraus auf die Sechs, zog Thomas Nowotny dafür von der rechten Seite nach innen und Marco Wahlers aus dem Mittelfeld auf die rechte Verteidigerseite, musste damit Sebastian Koltonowski aus dem zentralen Mittelfeld nach außen weichen. Fortan wiesen Northeimer Angriffe regelrechte Lähmungserscheinungen auf, war der kurze Aufwind nach dem zwischenzeitlichen 1:1 (22.) durch Florian Thamms wuchtigen Schuss aus zwölf Metern wie weggeblasen. Haarsträubend allerdings blieben die Fehler der Gastgeber bei hohen Ottersberger Bällen in den Strafraum. Schon beim 0:1 (18.) durch Alexander Neumann, der eine Koltonowski-Kopfballverlängerung nach Aktas-Freistoß ungehindert über die Linie bugsieren durfte, stellten sich der FC schülerhaft an. Ebenso beim 1:2 (37.), als Splitt eine Wahlers-Flanke unbedrängt ins eigene Netz beförderte.
Pleiten, Pech und Pannen wechselten sich dann auch im zweiten Durchgang in schöner Regelmäßigkeit bei den Platzherren ab. Fast schon im Minutentakt tauchten da die Ottersberger gefährlich vor der FC-Bude auf. Das 1:4 (53.) gehörte dann nach sattem Schuss je zur Hälfte Patrick Peter sowie dem konsequent nachsetzenden Sebastian Koltonowksi. Das i-Tüpfelchen auf eine Northeimer Fehlerorgie durfte schließlich der eingewechselte Iman Bi-Ria setzen. Denn nachdem Keeper Dominik Hillemann ungestört ein Luftloch nach Rückpass produzierte, brauchte der Stürmer nur noch nachsetzen. Am Ende hätte das Ergebnis weitaus höher ausfallen können, ja müssen.