Von Helmut Anschütz

Northeim. Große Erleichterung bei Eintracht Nordhorn: Im dritten Spiel der Fußball-Oberliga kamen die Grafschafter beim Namensvetter in Northeim zu einem hochverdienten 2:0 (1:0)-Sieg und feierten damit den ersten „Dreier“ der noch jungen Saison. Vor knapp 300 Zuschauern sorgten Kapitän Herion Novaku und Bertino Nacar mit ihren Treffern für den Gästesieg.

„Im ersten Spiel in Ramlingen waren wir schlecht, gegen Osnabrück zuhause gut und diesmal noch besser“, war Nordhorns Coach Shefqet Lajci zufrieden mit dem cleveren Auftritt seines Teams. „Wir haben nicht mehr gemacht als nötig und Northeim überhaupt nicht ins Spiel kommen lassen. Der Sieg war voll verdient, aber wir können noch besser spielen. Das war nicht unser letzter Sieg“, versprach er.

Erneut musste Lajci auf Steve Sam verzichten, doch das tat dem Nordhorner Selbstbewusstsein keinen Abbruch. So hatten die Gäste bereits nach vier Minuten die erste große Chance zur Führung, als Novaku aus gut 35 Metern abzog und sich seine Bogenlampe über dem zu weit vor dem Tor postierten Torhüter Dominik Hillemann auf die Latte senkte. Und die Nordhorner blieben weiter am Drücker, dominierten die Partie fast nach Belieben. Allerdings: Von den gastgebenden Eintrachtlern war weit und breit nichts zu sehen – kein Vergleich mit dem guten Match eine Woche zuvor gegen Nordhorns nächsten Heimgegner Teutonia Uelzen.

Nach zwei Torchancen für Vargin Der und Nacar war es dann Novaku, der aus 22 Metern stramm schoss und links halbhoch zum 0:1 traf. Die Führung für das Ljaci-Team war auch deshalb verdient, weil die Northeimer erst nach 44 Minuten den ersten Schuss aufs Tor von Andre Lange abgaben – Mittelfeld-Flitzer Mehdi Mohebieh zog aus 18 Metern knapp über den Querbalken. „Bei uns stehen alle nur rum und gucken“, schimpfte Northeims „Sechser“ Kevin Eckert auf dem Weg in die Kabine.

Kaum waren die Northeimer wieder auf dem Platz, hatten sie durch Muhammed Alawie eine dicke Chance, doch Lange rettete in höchster Gefahr. Northeim riss die Partie an sich, doch Möglichkeiten blieben Mangelware. Von der Dominanz der Gäste wie in Halbzeit eins war nun nicht mehr viel zu sehen.

Nach einem Freistoß von Eckert hatte Northeims Innenverteidiger Christian Splitt aus der Drehung den Ausgleich auf dem Fuß (60.). Neun Minuten später krachte Nacars Schuss an den rechten Innenpfosten – und von dort wieder raus. So musste Lange im Gegenzug mit dem Fuß gegen Mohebiehs 15-Meter-Schuss klären. Kurios dann das 2:0 für Nordhorn: Aus dem Gewühl heraus drückte Nacar, den Trainer Lajci danach nach einer Unsportlichkeit gegenüber den Northeimer Bank mit einer Auswechslung vor einem Platzverweis bewahrte, den Ball in Billard-Manier über die Linie. „Der Ball war leider klar drin“, gab Keeper Hillemann zu.

„Wir haben das Spiel kontrolliert“, strahlte Nordhorns Keeper Lange hinterher, „wir gehören doch unter die ersten Fünf. Nach diesem Sieg gibt’s auf unserer weitesten Oberliga-Reise sicher noch ein Kaltgetränk.“ Dagegen war Northeims Coach Lutz Lillig bitter enttäuscht: „Bei uns hatte kaum einer gute Form. Wir haben die Chance verpasst, einen guten Start hinzulegen.“