VON SIEGBERT DEMMER

HEESLINGEN. Die Fußballer des TuS Heeslingen sind am gestrigen Sonntag auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Vor rund 700 Zuschauern gewannen die Schützlinge von Trainer Torsten Gütschow das Oberliga-Derby gegen Ligaabsteiger Güldenstern Stade mit 4:3. Überzeugend war die Vorstellung der Gastgeber aber nicht.

Nach einer enttäuschenden ersten Halbzeit, in deren Verlauf die Heeslinger mit 0:2 in Rückstand geraten war, besannen sich die Hausherren erst im zweiten Durchgang auf alte Tugenden und feierten am Ende doch noch einen verdienten Heimsieg.

Dabei begann die Partie vor rund 700 Zuschauern recht verheißungsvoll. Die Platzherren übernahmen von Beginn an die Regie im eigenen Stadion und hatten nach knappen einer Viertelstunde die erste Großchance, die Nils Laabs aber nicht zu nutzen wusste. Aus sieben Metern scheiterte er an Torhüter Patrick Bartsch, der zu den besten Spielern im Team der Stader zählte (16.).

Im Gegenzug nutzte Patrick Klee einen Stellungsfehler der Heeslinger Abwehr eiskalt aus, hatte urplötzlich freie Bahn in Richtung Tor und versenkte das Leder zur überraschenden Führung im Tor von Peter Bardehle (17.). Heeslingens Keeper, der nach mehrwöchiger Verletzungspause erstmals wieder zwischen den Pfosten stand, musste nur drei Minuten später abermals hinter sich greifen.

Gäste kontern erfolgreich

Nach einem erneuten Konter stolperte Bardehle beim Zurücklaufen, so dass Patrick Klee abermals freie Bahn hatte und auf 2:0 erhöhte (20.).

Die Gastgeber benötigten gut zehn Minuten, ehe sie sich von diesem Doppelschlag erholt hatten und sich ihrerseits wieder gute Chancen erspielten. In der 27. Minute passte Mirko Lippold in die Mitte, doch Oliver Gerken verpasste um Haaresbreite. Nach einem sehr schönen Kopfball von Nils Laabs parierte Patrick Bartsch erneut mit einer Glanzparade (30.).

Zu mehr reichte es im Verlauf einer enttäuschenden ersten Halbzeit aber nicht. Torsten Gütschow reagierte in der Pause und wechselte mit Björn Mickelat und Sead Kucevic zwei offensive Leute ein. Die Maßnahme des Heeslinger Trainers zeigte schnell die erhoffte Wirkung.

Sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit staubte Sead Kucevic zum 1:2 ab und nur weitere 120 Sekunden später glich Nils Laabs zum 2:2 aus (54.). Gegen die um Ordnung bemühten Kicker aus dem Landkreis Stade legte Mirko Lippold in der 61. Minute einen nach und erzielte die umjubelte 3:2-Führung. Und wiederum drei Minuten später sorgte Sead Kucevic für die endgültige Entscheidung als er nach einem Konter auf 4:2 erhöhte. Neun Minuten vor dem Ende der Partie verkürzte Salim Aichaoui zwar noch auf 3:4, doch am Sieg der Heeslinger gab es nichts mehr zu rütteln.

„Viele schöne Tore“

„Über die erste Halbzeit sollte man besser gar kein Wort verlieren. Im zweiten Durchgang war die Leistung ganz passabel und wir als Zuschauer haben immerhin viele schöne Tore gesehen. Dass wir uns zum Sieg gemüht haben, danach fragt morgen eh keiner mehr“, lautete das Fazit eines Heeslinger Fans am Rande der Partie.

Torsten Gütschow sah es ähnlich: „Wichtig ist, dass wir mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. Wir können jetzt befreit aufspielen und unsere Visitenkarte für die nächste Saison abgeben. Außerdem kann sich der ein oder Spieler für die neue Saison empfehlen. Ich freue mich auf die nächsten Wochen, denn jetzt kommt die Kür. Gegen Meppen fangen wir damit an und werden alles daran setzen, mit einem Dreier im Gepäck nach Heeslingen zu fahren.“