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Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht

30. Spieltag - Sonntag, 10.04.2011 - 15:00
VSK Osterholz-Scharmbeck - BSV Rehden 0:2 (0:0)


Diepholzer Kreisblatt
Mehmet Koc grüßt Mister X
„Der neue Stürmer muss sich auch erst beweisen“ / Fünftes Saisontor bei Rehdens 2:0 in Osterholz

Aus Osterholz-Scharmbeck berichtet
Arne Helms

REHDEN · Die Fußballer des BSV Rehden konnten gestern relativ entspannt in die Oberliga-Partie bei der VSK Osterholz-Scharmbeck gehen. Frei von Abstiegsängsten und Aufstiegsambitionen. Nur die Fraktion der Angreifer stand unter Druck. Wie sehr, offenbarte sich jedem der 180 Zuschauer, als Mehmet Koc zum entscheidenden 2:0 (0:0) für die Gäste traf.

BSV-Schlussmann Rene Damerow hatte eine Flanke abgefangen und seinen startenden Stürmer an der Mittellinie wahrgenommen. Einen präzisen Abschlag später lief Koc alleine auf Osterholz‘ Nummer eins, Florian Urbainski, zu und vollstreckte zum 2:0 (83.). „Zum Glück habe ich den gemacht. Bei meiner ersten Möglichkeit musste ich auch schon treffen, habe aber zu lange überlegt“, sagte der Torschütze. In der 70. Minute war Urbainski noch der Sieger im direkten Duell geblieben und hatte für Kopfschütteln auf der BSV-Bank gesorgt. Umso größer war die Euphorie ein paar Minuten später. BSV-Boss Friedrich Schilling feierte den Treffer mit einem kräftigen „Endlich mal Koci!“, während Koc selbst in einer Spielertraube verschwand.

„Das Tor bringt Mehmet Luft für die nächsten Spiele“, gratulierte der etatmäßige Kapitän Christian Schiffbänker, den Probleme mit dem linken Hüftbeuger zum Zuschauen gezwungen hatten.

Dass die Sturmmisere des BSV Mehmet Koc in der nächsten Saison einen noch unbekannten neuen Konkurrenten bescheren wird, steht schon fest, doch das fünfte Saisontor machte den 29-Jährigen zum Kämpfer: „Der Neue muss sich auch erst beweisen.“ Koc hatte vom Trainer zum zweiten Mal in Folge die Chance bekommen, von Beginn an Farbe zu bekennen – und war Uwe Brunn ziemlich dankbar dafür: „Uwe vergisst einen nicht. Das ist gut zu wissen.“

Auch Erdal Ölge stand auf der linken Mittelfeldseite nach langer Zeit wieder in der Startelf. Brunn hatte dem 22-Jährigen – genauso wie Koc – mit auf den Weg gegeben, „sich selbst wieder aus dem Leistungstief zu ziehen“. Mit den Worten „Der Uwe Brunn hat nichts gegen Euch“ hatte der Coach seine Sorgenkinder in die erste Elf gehievt – allerdings nicht nur aus freien Stücken. Denn für Artur Zimmermann ist die Saison ebenso beendet wie für Sören Sandmann. Bei beiden Akteuren ist ein Knorpel im Knie eingerissen. Während Sandmann die Diagnose als Folgeschaden seines Kreuzbandrisses einordnet, zog sich Zimmermann die Verletzung im Training zu. Er wird operiert und fällt vier bis sechs Wochen aus. Sandmanns Knie braucht hingegen einfach nur Ruhe, doch auch der 21-Jährige hat die Spielzeit 2010/2011 für beendet erklärt.

Uwe Brunn würde vermutlich ebenfalls auf das Angebot eingehen, die Tabelle in der aktuellen Konstellation einzufrieren. Der momentane Platz fünf scheint das Maximum zu sein. Der Gegner aus Osterholz hat diese Zielsetzung gestern nicht erschüttern können. VSK-Trainer Günter Hermann war nach Spielende so gefrustet angesichts der vierten Heimniederlage in Folge, dass er sich ohne Kommentar in die Kabine trollte. Den Osterholzern drohen damit lange Busfahrten vor Heimspielen. Manager Hinrich Breden hatte diesen Psycho-Trick schon vor der Begegnung angekündigt, um seinen auswärts erfolgreichen Akteuren einen Gastauftritt vorzugaukeln. Dass es nun tatsächlich so weit kommt, geht auch auf Rehdens Manuel Meyer zurück.

Nachdem Florian Greve für den BSV (20.) und Sawie Peewee (45.) für die Gastgeber die besten Chancen im ersten Durchgang leichtfertig vergeben hatten, war es mal wieder der Abwehrmann, der das Eis zum Schmelzen brachte. Nach einer verkappten Notbremse gegen Benjamin Belka, die Schiedsrichter Henning Hartje nur mit Gelb gegen Peer Jaekel ahndete, versenkte Meyer einen Freistoß aus 18 Metern zum 1:0 (58.). „Tja, das Spiel hat ein Abwehrspieler entschieden“, sagte Uwe Brunn nach den vergeblichen Versuchen seiner Stürmer. Auch von Mehmet Koc, soviel steht fest, erwartet der BSV-Coach mehr.


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