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Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht

30. Spieltag - Sonntag, 10.04.2011 - 15:00
SV Ramlingen/Ehlershausen - BV Cloppenburg 1:2 (1:0)


Nordwest Zeitung
Kapitän Willen mutiert zum Topstürmer
BVC gewinnt in Ramlingen-Ehlershausen 2:1 – Furioses Finale – Kaiser sieht Rote Karte

Ramlingen-Ehlershausen war bedeutend stärker als es der 18. Tabellenplatz vermuten lässt. Dank einer beeindruckenden Moral bleibt der BVC in Reichweite zur Spitze.


VON BODO TAROW

RAMLINGEN-EHLERSHAUSEN - 88 Minuten sind auf dem engen und holprigen Rasenviereck beim Kellerkind SV Ramlingen-Ehlershausen gespielt. Die Gastgeber führen 1:0 und haben einen Mann mehr auf dem Platz. Doch dann kommt BVC-Kapitän Christian Willen. Der Abwehr-Boss gleicht zunächst aus und versetzt den BVC in der Nachspielzeit mit seinem zweiten Streich in Ekstase (siehe Bericht auf Seite 18). Die Cloppenburger dürfen den Traum vom Titel in der Fußball-Oberliga weiter träumen – zumindest bis zum nächsten Spieltag.

Die mitgereisten BVC-Anhänger sahen das wohl emotionalste Spiel der Saison. Vor dem Anstoß hatte Trainer Jörg-Uwe Klütz seine inzwischen seit sieben Runden ungeschlagene Formation umbauen müssen. Paul Kosenkow fehlte aus wichtigen privaten Gründen. Robert Römer rückte ins Team und verteidigte hinten rechts. Alexander Baal wurde ins Mittelfeld vorgezogen.

Schnell entwickelte sich ein rassiges Duell, in dem beide Teams unter dem Druck des Gewinnen-Müssens standen. Ramlingen-Ehlershausen agierte deutlich stärker, als es der 18. Platz vermuten lässt. Torjäger Manuel Brunne schoss in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs nach einem Fehler von BVC-Torwart Stefan Tilling das 1:0 – ein Gegentor zu einem psychologisch ungünstigen Zeitpunkt.

Als der zweite Durchgang zehn Minuten alt war, schien es, als würden dem BVC die Felle gegen den Angstgegner davonschwimmen. Andre Kaiser wurde vom Ex-BVCer Joe Yankson in Höhe der Mittellinie gefoult. Der schwache Unparteiische Patrick Düver (Suderburg) entschied anders. Kaisers ließ sich zu einem Spruch hinreißen, und Düver zückte die Rote Karte.

Was dann folgte, bezeichnete Klütz nach Spielschluss als „Sieg der Moral“. Der BVC übernahm das Kommando. Und Klütz riskierte alles. Eine Viertelstunde vor Schluss löste er die Viererkette auf und schickte Christian Willen ins Sturmzentrum – die siegbringende Maßnahme. Der BVC attackierte wütend und schnürte die Gastgeber, die immer konfuser agierten, förmlich ein. In der 88. und 92. Minute schlug Willen zu. „Das war wie damals Bayern München gegen Manchester United“, sagte Klütz, der zuvor auf der Bank wie selten zuvor mitgegangen war.

Derweil dürften sich in Sachen Zukunftsplanung im Laufe dieser Woche zwei Personalien klären. Die vom BVC umworbenen Tim Wernke (VfL Oythe) und Sascha Thale (TuS Emstekerfeld) sollen sich abschließend erklären.

Unterdessen bahnt sich an, dass der 38. und letzte Saisonspieltag von Pfingstmontag um zwei Tage vorverlegt wird. Am 15. April trifft die Spielinstanz die Entscheidung.


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