Kopfgrafik


Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht

32. Spieltag - Samstag, 11.06.2011 - 16:00
Eintracht Nordhorn - SV Ramlingen/Ehlershausen 0:2 (0:1)


Grafschafter Nachrichten
Bis zuletzt ganz Profi
SV Eintracht muss ab sofort ohne Zoran Milosevic auskommen

Bei der 0:2-Niederlage gegen den SV Ramlingen-Ehlershausen trug der Eintracht-Rekordspieler zum letzten Mal das Trikot des Fußball-Oberligisten. Der 43-jährige Milosevic wurde vor dem letzten Saisonspiel vom Verein verabschiedet – ebenso wie neun weitere Spieler.


Von Holger Wilkens

Nordhorn. Nein, von „Rolex“ war die Uhr nicht, die Zoran Milosevic vor seinem 408. und letzten Pflichtspiel für Eintracht Nordhorn vom Verein geschenkt bekam. Aber seine Überraschung darüber war natürlich ein bisschen gespielt – immerhin kennt der 43 Jahre alte Fußballer den Verein genau, für den er seit 1998 nahezu ununterbrochen spielte. In dieser Zeit hat „Milo“ mit dem SV Eintracht in der dritten Liga gespielt und im DFB-Pokal gegen Werder Bremen gekickt, aber eben auch einige finanziell schwere Zeiten durchlebt. Jetzt macht Milosevic Schluss – und Eintracht muss ab sofort ohne den Mittelfeldspieler auskommen.

Der Rekordspieler des SV Eintracht hätte einen würdigeren Rahmen als das unbedeutsame, ziemlich trostlose 0:2 (0:1) gegen Ramlingen vor nicht einmal 200 Zuschauern verdient gehabt. Die Nordhorner lieferten gegen die bereits lange als Absteiger feststehenden Ramlinger eine uninspirierte Vorstellung ab. Entsprechend gefrustet stapfte Milosevic nach dem Schlusspfiff erst einmal in die Kabine. „Daran, dass es mein letztes Spiel für Eintracht war, habe ich in diesem Moment nicht gedacht“, gab der Routinier zu. Stattdessen brachte er erst einmal intern die entscheidenden Fehler zur Sprache. Auch bei der letzten Aufgabe war „Milo“ ganz Profi.

Im Spiel selbst schlug er einige öffnende Pässe, brachte so zum Beispiel den schnellen Steve Sam in eine gute Position (61.). Und mit einem geschickten Ball in die Tiefe schickte er bereits in der zweiten Minute Mittelstürmer Dardan Lajci auf die Reise. Der Sohn des Trainers scheiterte aber am Torwart und verpasste damit gleich zu Beginn die beste Eintracht-Chance des ganzen Spiels.

Weil auch Danny Arend aus ähnlicher Position (8.) und Herion Novaku (15.) per Kopf nach einem Eckball nicht trafen, ging die Partie nach zwei Gegentoren von Manuel Brunne verdient verloren. Milosevic spielte – wie schon bei 33 seiner 38 Saisoneinsätze – durch. Weil Trainer Shefqet Lajci den drei Abgängen Oliver Temelkov, Cihan Bolat und Florian Kamp noch einen Heimspiel-Einsatz schenkte, kam es zumindest am Heideweg nicht mehr zu einem doppelten Milosevic-Einsatz mit Papa Zoran und Sohn Vanja. Beide standen immerhin in Osterholz und Drochtersen für insgesamt knapp eine halbe Stunde gemeinsam auf dem Feld.

Weil der 19-jährige Filius auch nächste Saison bei Eintracht kicken wird, bleibt Zoran dem Klub erhalten –zumindest als Zuschauer. „Natürlich werde ich mir viele Spiele von Eintracht angucken“, kündigt der lizenzierte Trainer an, der mit seiner Familie längst in Nordhorn heimisch geworden ist und seine Zukunft auch weiterhin im Fußball sieht.

Einen neuen Schritt wagt auch Bertino Nacar, der nach vier Jahren am Heideweg zum Regionalliga-Aufsteiger nach Meppen wechselt. „Ich hatte schöne Jahre hier mit vielen Höhepunkten wie etwa dem DFB-Pokalspiel“, erinnert sich der Stürmer, „ich gehe mit einem weinenden Auge.“ Auch Torhüter Jean-Philippe Verheyden hat seine vier Jahre in Nordhorn genossen. Am Sonnabend stand er noch einmal im Kasten und glänzte mit zwei starken Paraden. Über die Position des Ersatzmanns von Andre Lange aber kam er nie hinaus.

Lange ist neben Kapitän Novaku einer der dienstältesten Spieler im Kader des Nordhorner Fußball-Oberligisten. Dass Eintracht ohne Zoran Milosevic überhaupt möglich ist, müssen er und seine Kollegen jetzt nachweisen.


Zurück Zurück





Startseite Impressum Kontakt