REHDEN · Normalerweise ist Uwe Brunn selten um eine Antwort verlegen. Nach dem 2:1 (2:0)-Auswärtssieg beim SV Ramlingen-Ehlershausen wusste der Trainer des Fußball-Oberligisten BSV Rehden aber beim besten Willen nicht, wie oft sein Mittelfeld-Kämpfer Maarten Schops in dieser Saison schon vom Platz flog: „Ich hab' nicht mitgezählt.“ Auch sonst wollte er den erneuten Ausraster seines „Sechsers“ nicht bewerten: „Kein Kommentar.“

In der 57. Minute sah Schops seine dritte Rote Karte dieser Serie. Zuzüglich einer Ampelkarte ging er damit schon das vierte Mal vorzeitig zum Duschen.

Gestern hatte er seinen Gegenspieler als „Hurensohn“ bezeichnet. „Zuvor war er von ihm aber rüde gefoult worden“, erläuterte Rehdens Teammanager Heiner Bünte – wohlwissend, dass dies als Rechtfertigung nicht ausreicht.

Denn Grund zur Hektik bestand nicht, weil die Gäste das Spiel in dieser Phase weitgehend im Griff hatten. Christian Schiffbänker traf nämlich schon nach neun Minuten mit sehenswertem 16-Meter-Schlenzer in den Winkel zum 1:0. Wenig später erhöhte Mehmet Koc per Kopfball – und bedankte sich für eine maßgeschneiderte Linksflanke von Sergej Dikhtiar (18.).

Danach spielte Rehden weiter nach vorn – Brunn ärgerten nur die vergebenen Chancen: „Da haben wir die nötige Konzentration vermissen lassen.“ Zudem erwischte Ramlingens Torwart Benjamin Brosche einen starken Tag. Erst parierte er einen 20-Meter-Kracher von Florian Greve und den Nachschuss von Alexander Burgardt (23.), dann bekam er vorm freistehenden Greve noch eine Hand an den Ball (40.), und kurz vor der Pause kratzte er einen Schuss von Christian Hegerfeld unter der Latte weg.

Nach dem Wechsel kamen die Gastgeber besser aus der Kabine. Die Feldüberlegenheit verstärkte sich zwangsläufig nach Schops' Platzverweis. „Aber meine Spieler sind taktisch hervorragend geschult“, lobte Brunn, wie sein Team das Unterzahlspiel kompensierte. In der Abwehr etwa meldeten Lars Schiersand und Manuel Meyer Ramlingens Torjäger Manuel Brunne komplett ab.

Trotzdem fiel das letzte Tor auf der anderen Seite, obwohl sich die SV-Defensive zehn Minuten vor Schluss durch Sebastian Ernsts Geld-Rote Karte selbst dezimierte: Als der gerade eingewechselte Jannik Schilling nach einem Foul verletzt liegen blieb, spielte Ramlingen den Ball nicht ins Aus, sondern nach vorn. Dort markierte Marc-Robin Becker das 1:2 (87.).

Die Schlussminute musste Rehden wieder in Unterzahl überstehen, weil der bei besagtem Foul verletzte Schilling mit einer Fußprellung ausschied. · ck