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Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht

34. Spieltag - Sonntag, 08.05.2011 - 15:00
VfB Oldenburg - TuS Heeslingen 2:0 (0:0)


Nordwest Zeitung
VfB dreht nach Halbzeitpause auf
Oldenburger Oberligist bezwingt Heeslingen vor 557 Zuschauern mit 2:0

Das 1:0 erzielte der kurz zuvor eingewechselte Franziskus (60.). Kurioserweise war das Zuspiel von VfB-Torwart Faqiryar gekommen.


VON HENNING BUSCH

OLDENBURG - Mit dem vierten Sieg im fünften Spiel unter dem Trainerduo Timo Ehle und Andreas Boll haben sich die Oberliga-Fußballer des VfB Oldenburg auf den achten Tabellenplatz vorgearbeitet. Die Betonung liegt dabei auf gearbeitet, denn die Platzherren benötigten am Sonntag eine Halbzeit lang Anlauf, um sich am Ende verdient mit 2:0 (0:0) gegen den TuS Heeslingen durchzusetzen.

Was sich in den ersten 45 Minuten vor 557 Zuschauern im Marschwegstadion abgespielt hatte, war indes nicht mehr als ein ziemlich trister Sommerkick. Die Oldenburger konnten zu keinem Zeitpunkt an ihre gute Leistung beim 2:1-Derbysieg am Mittwochabend gegen Meppen anknüpfen.

Stattdessen wurden zahlreiche Fehlpässe produziert. Und wenn es doch einmal in die Nähe des Heeslinger Strafraums ging, landete der entscheidende Pass im Nirgendwo. Bestes Beispiel eine an sich schön herausgespielte Aktion in der 31. Minute: Auf der rechten Angriffsseite hatte Mehmet Ari den schnellen, aber unglücklich agierenden Sven Apostel steil geschickt, während sich in der Strafraummitte VfB-Stürmer Tim Schwarz mustergültig in Position brachte. Doch die Hereingabe von Apostel segelte weit über den Kopf des Torjägers hinweg, der seinem Frust über das nicht erste mangelhafte Zuspiel an diesem Tag wütend herausbrüllte.

Nach Wiederbeginn wurde es zunächst nicht besser. Vielmehr brachte Julian Harings das Kunststück fertig, den Ball freistehend aus fünf Metern nicht im verwaisten Heeslinger Tor unterzubringen (53.). Apostel hatte Schwarz bedient, der am herauseilenden TuS-Schlussmann Peter Bardehle vorbei auf Harings querlegte. Letzterer wollte unmittelbar nach seinem Fauxpas am liebsten im Fünf-Meter-Raum versinken, wurde von seinen Mitspielern aber schnell wieder aufgerichtet. Etwas später wurde er ausgewechselt (60.) und auch vom Trainer mit Schulterklopfern aufgemuntert.

Kaum auf dem Spielfeld, hatte indes der für Harings eingewechselte Daniel Franziskus bereits seinen großen Auftritt. Ein Befreiungsschlag von VfB-Torwart Mansur Faqiryar 20 Meter vor dem eigenen Gehäuse entwickelte sich mit Hilfe des Rückenwindes zu einem Steilpass für den VfB-Stürmer, der den Ball aus vollem Lauf trotz Bedrängnis flach und sicher zur 1:0-Führung einschoss (60.).

Wenig später sorgte Schwarz für die Entscheidung, als er Heeslingens Torwart umspielte und zum 2:0 einschob (70.). Zwei Minuten später verletzte sich TuS-Abwehrchef Jan Koch und musste mit einem Muskelbündelriss im Oberschenkel vom Feld getragen werden (72.). Da TuS-Coach Torsten Gütschow bereits dreimal gewechselt hatte, mussten die Gäste die Partie in Unterzahl beenden.

TRAINERSTIMMEN ZUM SPIEL

Timo Ehle (VfB-Trainer): Gut war, dass wir hinten wieder fast nichts zugelassen haben. Bei den hohen Temperaturen war mir zudem schon vor der Partie klar, dass der, der das erste Tor schießt, am Ende auch gewinnt.

Torsten Gütschow (TuS-Trainer): Wir hatten uns hier schon was ausgerechnet, weil der VfB ja noch das schwere Mittwochspiel in den Knochen hatte. Umso enttäuschter bin ich vom schwachen Auftritt meiner Mannschaft.


Zevener Zeitung
Klare Niederlage für den TuS

VON SIEGBERT DEMMER

OLDENBURG. Der TuS Heeslingen musste die Heimreise vom Gastspiel beim VfB Oldenburg ohne Punkte im Gepäck antreten. Nach einer enttäuschenden Vorstellung unterlag der Fußball-Oberligist verdient mit 0:2 (0:0). Neben der Niederlage mussten die Heeslinger noch eine weitere bittere Pille schlucken. Abwehrchef Jan Koch zog sich in der Schlussphase einen Muskelfaserriss zu und wird länger ausfallen.

„Das war heute Not gegen Elend. So darf man sich hier einfach nicht präsentieren“, ärgerte sich Wojciech Bobrowski über die Vorstellung seiner Mannschaft, die sich zu keinem Zeitpunkt annähernd in Normalform präsentiert hatte. Wieder einmal zeigte sich, dass der TuS Stammspieler wie Thomas Johrden oder Nils Laabs nicht so ohne weiteres ersetzen kann. „Dabei hatten wir uns vor dem Spiel ganz fest vorgenommen, dass jeder einzelne eine Schippe drauf legt, um die Ausfälle wieder wett zu machen, aber die Praxis sah leider ganz anders aus“, so Heeslingens Mittelfeldspieler.

Dessen Unmut war verständlich, denn bei sommerlichen Temperaturen und einem böigen Wind lieferten sich die beiden Teams ein Match, das kaum nennenswerte Torszenen zu bieten hatte. „Uns fehlte im Sturm einfach die Durchschlagskraft und Oldenburg machte zunächst auch nicht mehr als nötig, was durchaus verständlich war, denn immerhin waren die Platzherren ja auch schon am Mittwoch gefordert“, so Co-Trainer Horst Lemke nach enttäuschenden 45 Minuten, in denen es hüben wie drüben keinerlei nennenswerte Aktionen gab, so dass torlos die Seiten gewechselt wurden.

Im zweiten Durchgang änderte sich am Geschehen zunächst wenig und so war die Oldenburger Führung denn auch eher ein Zufallsprodukt als das Ergebnis eines überlegen geführten Spiels. Nach genau einer Stunde kam Sead Kucevic bei einem Konter einen Schritt zu spät und leitete damit ungewollt einen Tempogegenstoß des Gegners ein. Der Befreiungsschlag von Oldenburgs Torwart Mansur Faqiryar landete praktisch vor den Füßen des eingewechselten Daniel Franziskus. Dieser ließ sich das Geschenk nicht entgehen und erzielte aus 14 Meter das überraschende 1:0 für sein Team.

Torsten Gütschow reagierte sofort und brachte mit Pascal Voigt für Mirko Lippold sowie Almir Redzepagic für Daniel Grimm zwei frische Akteure. Doch während die Gäste noch um die Neuordnung bemüht waren, schlug Oldenburg ein weiteres Mal zu. Erneut nutzten die Gastgeber einen Fehler im Spielaufbau der Heeslinger eiskalt aus, schalteten sofort auf Angriff um und erhöhten durch einen Treffer von Tim Schwarz auf 2:0.

Zu allen Überfluss verletzte sich Jan Koch kurze Zeit später und musste mit Verdacht auf Muskelfaserriss das Feld verlassen. Zehn Heeslinger – das Auswechselkontingent war bereits erschöpft – bewiesen danach zwar Moral und versuchten mit aller Macht, noch den Anschlusstreffer zu erzielen, doch waren die Platzherren einem weiteren Tor deutlich näher als Gäste. Mit der deutlichen Führung im Rücken waren die Aktionen der Oldenburger allerdings auch nicht mehr so zwingend, so dass sich am Spielstand bis zum Schlusspfiff nichts mehr änderte.

„Das Spiel müssen wir ganz schnell abhaken. Am nächsten Sonntag spielen wir zu Hause gegen Hildesheim und können die Schlappe wieder wett machen. Die heutige Vorstellung hat wieder einmal gezeigt, dass wir noch nicht genügend Alternativen haben. Das gilt insbesondere für den Offensivbereich, den wir in der nächsten Saison unbedingt verstärken müssen“, so Torsten Gütschow nach dem Abpfiff einer für ihn enttäuschenden Partie.


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