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Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht

35. Spieltag - Samstag, 14.05.2011 - 16:00
Teutonia Uelzen - SV Meppen 0:3 (0:1)





Allgemeine Zeitung Uelzen
Katerstimmung auf Fußballparty
Nur 251 Zuschauer sehen Teutonias Heimspiel gegen den emsländischen Kultklub SV Meppen

Von Bernd Klingebiel

Uelzen. Das letzte große Fußballfest dieser Oberligasaison endete mit Partystimmung bei den Gästen und einem dicken Kater bei den Platzherren: Absteiger Teutonia Uelzen hat am Samstagabend sein Heimspiel gegen den emsländischen Titelkandidaten SV Meppen mit 0:3 Toren erwartungsgemäß verloren und den Blau-Weißen damit den Sprung an die Tabellenspitze ermöglicht. Doch der erschreckend schwache Besuch von nur 251 Zuschauern gegen den kultigen Ex-Zweitligisten hinterließ enttäuschte Gastgeber.

Wenige Uelzener im Sportpark, und aus Meppen hatten auch nur rund 70 Ultras statt der angekündigten 300 den Weg in die Lüneburger Heide gefunden. Sie blieben friedlich in ihrem abgeschirmten Gästeblock, den rund 35 Polizisten und zusätzliches Sicherheitspersonal beäugte.

In der ersten Halbzeit hielten die Platzherren wacker dagegen und gestatteten dem SVM nicht sehr viele Torchancen. Das hatte damit zu tun, dass Trainer Ralf Sievers mit Thomas Nowak einen Allrounder zwischen Viererkette und Doppel-Sechs installiert und ein kleines Bollwerk errichtet hatte. Nowak las wie gewohnt das Spiel des Gegners und löschte rechtzeitig an vielen Brandherden.

Lichterloh brannte es allerdings nach einem Eckstoß der Meppener. Torwart Christoph Heckert unterlief die Kugel. Francis Banecki, Ex-Werder-Profi mit einem Hauch von Champions-League-Erfahrung, rammte den Ball per Kopf in die Maschen. Sievers: „Das war natürlich ein krasser Torwartfehler. Der hat uns wieder ein bisschen nach unten gezogen.“

Teutonia blieb dennoch recht standhaft. Nach einer herrlichen Volleyabnahme von Meppens Stephen Kanu Famewo – der Ball rasierte die Querlatte – setzten die Uelzener ein zunächst noch zaghaftes Schüsschen von Pietro Papa (28.) entgegen, dann aber einen zwingend aussehenden Konter von Danny-Torben Kühn (34.) und als Krönung einen diesmal strammen Flachschuss von Papa, der sein Ziel nur knapp verfehlte (36.).

Nach dem Seitenwechsel dominierten die Meppener noch deutlicher. Aber erneut mussten sie einen Standard bemühen, oder waren sie einfach schon vorher über Teutonias eklatanten Schwächen in solchen Situationen informiert? Der per Freistoß getretene Ball schwebte hinter die Abwehr. Als Teutonia-Fan hätte man sich nun einen mutigen Heckert gewünscht. Stefan Raming-Freese jedenfalls setzte das Leder per Flugkopfball aus kurzer Distanz ins Netz. Sabatinos fehlgeleiteter Befreiungsschlag von der rechten Eckfahne aus leitete dann den Doppelschlag ein. Meppens Torjäger Cüneyt Özkan zog ab, der geblockte Ball sprang hinüber zu dem am Fünfereck lauernden Famewo, der aus abseitsverdächtiger Position einschob.

SVM-Trainer Johann Lünemann klatschte nach dem Schlusspfiff jeden einzelnen seiner Kicker freudig ab, obwohl es sich nur um einen Pflichtsieg gehandelt hatte: „Das ist meine Art“, erklärte er, „Teutonia war sehr kompakt, hat uns alles abverlangt.“ Lünemann: „Wir haben in den ersten 20, 25 Minuten unsere Chancen liegen lassen. Da hat man dann schon die Angst, in einen Konter zu laufen. Nach dem 2:0 war das Ding dann aber durch.“ Teutonias Sievers gingen während der Partie ähnliche Gedanken durch den Kopf: „Bis zum 0:2 hofft man natürlich auf einen Punktgewinn.“


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