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Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht

38. Spieltag - Sonntag, 05.06.2011 - 15:00
VfB Oldenburg - TSV Ottersberg 4:0 (0:0)


Nordwest Zeitung
VfB bezwingt Lieblingsgegner
Oberligist besiegt Ottersberg 4:0 – Degen und Tschalumjan treffen doppelt

Zur Halbzeitpause hatte es im Sportpark Dornstede noch 0:0 gestanden. Dann drehten die Oldenburger auf.


VON HENNING BUSCH

OLDENBURG - Spätestens seit Sonntagnachmittag hat sich der TSV Ottersberg endgültig in die Liste der Lieblingsgegner des VfB Oldenburg eingereiht. Nach dem 1:0-Sieg im Entscheidungsspiel um den Einzug in den DFB-Pokal (25. April) und dem 2:0 im Hinspiel gegen das Team aus dem Landkreis Verden (18. Mai) setzten die Oldenburger Oberliga-Fußballer am vorletzten Spieltag noch eins drauf und gewannen 4:0 (0:0).

An ungewohnter Spielstätte im Sportpark Dornstede – das Marschwegstadion ist wegen Sanierungsarbeiten zurzeit gesperrt – rührten bei hochsommerlichen Temperaturen besonders zwei Blau-Weiße in eigener Sache mächtig die Werbetrommel. So trafen die Stürmer Patrick Degen (50., 84.) und Alexander Tschalumjan (63., 69.) vor 431 Zuschauern jeweils doppelt. Beide hoffen auch in der neuen Saison auf einen Platz in der Startelf von Trainer Timo Ehle – wohl wissend, dass die Verantwortlichen des VfB gerade im Sturmbereich personell noch nachlegen wollen.

Schon vor dem Seitenwechsel hatte sich der VfB ein optisches Übergewicht und deutlich mehr Torchancen erarbeitet, doch zeigten sich Rene Wagner (5., 8.), Tschalumjan (14., 34.), Tim Petersen (25.), Degen (26.) und Robert Littmann (43.) im Abschluss zu harmlos. Die Gäste taten sich gegen die gut verschiebende Hintermannschaft des VfB lange schwer, kamen kurz vor der Pause aber auch zu ihren ersten Torchancen. So entschärfte VfB-Torwart Nils Reinke einen Schuss aus spitzem Winkel (39.), während Fabricio Campagnaro da Silva nur das Außennetz (45.) traf.

Nach Wiederbeginn sorgte dann der emsige Tschalumjan für die Initialzündung beim VfB. Der 20-Jährige spurtete in der 50. Minute dem Ball hinterher, der eigentlich schon längst verloren war, gewann an der Seitenauslinie einen Zweikampf und legte das Kunstleder zielgenau für seinen Sturmpartner auf. Degen fackelte nicht lange und traf per Aufsetzer zur 1:0-Führung ins lange Eck. Und als Tschalumjan eine schöne Kombination über Peer Wegener und Degen zum 2:0 vollendete (63.), war der Widerstand der Ottersberger gebrochen.

Ein Lattenschuss von Stefan Denker aus abseitsverdächtiger Position (64.) war das letzte Lebenszeichen der Gäste, die das Saisonziel Klassenerhalt längst unter Dach und Fach gebracht hatten. Für den unter Ehle wieder erstarkten VfB, der sich am letzten Spieltag noch liebend gerne auf den fünften Tabellenplatz vorschieben würde, stellten der von Mehmet Ari steil geschickte Tschalumjan (69.) und Degen nach feiner Vorarbeit des eingewechselten Marco Schultz den 4:0-Endstand her (84.).

STIMMEN ZUM SPIEL

Timo Ehle (VfB-Trainer): Wir hätten schon in der ersten Hälfte in Führung gehen müssen. Der Sieg war in der Höhe verdient.

Axel Sammrey (TSV-Trainer): Es war wie immer gegen den VfB: Wir spielen zunächst gut mit und schlagen uns dank individueller Fehler wie beim 0:1 dann praktisch selber.

Alexander Tschalumjan (VfB-Stürmer): Seitdem ich wieder im Sturm spielen darf, läuft es. Da fühle ich mich einfach wohler als im offensiven Mittelfeld. Ich gebe weiter Gas und kämpfe in jedem Spiel um einen Platz in der Startelf.

Patrick Degen (VfB-Stürmer): Gerade wir jungen Spieler wollen uns beweisen und zeigen, dass es auch in der neuen Saison mit uns geht.


Verdener Aller Zeitung
Nowotnys kapitaler Bock der Anfang vom Ende
Es bleibt dabei: Oldenburg kein gutes Pflaster für den TSV Ottersberg – 0:4

Aus Oldenburg berichtet
Frank von Staden

OLDENBURG · Auch im dritten Aufeinandertreffen mit dem Liga-Konkurrenten VfB Oldenburg hatte Fußball-Oberligist TSV Ottersberg nichts zu bestellen. Nach dem 0:1 in der Quali zum DFB-Pokal und der 0:2-Heimpleite blieben die Grün-Weißen auch gestern Nachmittag vieles schuldig, gingen auf dem Oldenburger Ausweichplatz nach guter ersten Halbzeit im zweiten Durchgang noch völlig unter und mussten am Ende eine deftige 0:4 (0:0)-Klatsche mit auf die Heimreise nehmen.

Mächtig angefressen zeigte sich nach dem Schlusspfiff Ottersbergs Keeper Tim Eggert, der sich doch arg im Stich gelassen fühlte: „Die Vorstellung in der zweiten Halbzeit spiegelt die Trainingsleistung in der vergangenen Woche wider. Wie schon im Training wurde rumgedaddelt, da wir ja den Klassenerhalt schon sicher hatten. Aber so darf man sich einfach nicht präsentieren!“

Und wieder einmal waren es die Anfangsminuten im zweiten Abschnitt, die dem TSV das Genick brachen. So ließ sich Thomas Nowotny einen schon sicher geglaubten Ball von Tschalumjan wieder abjagen, dessen Flanke verwandelte der starke Patrick Degen cool mit einem Schlenzer ins lange Eck zum 1:0 (49.). Danach wollten die Gäste zwar eine Trotzreaktion zeigen, öffneten aber zu sehr die Räume und wurden so teilweise klassisch ausgekontert. Einen einfachen Heber in den Raum legte Degen uneigennützig auf Alexander Tschalumjan quer – 0:2 (62.). Danach brachen dann alle Dämme, spielte der VfB mit den Ottersbergern phasenweise Katz und Maus. Zwangsläufig zappelte so noch zweimal das Leder im Netz von Eggert, auch wenn Stefan Denker zwischendurch noch für etwas Spannung hätte sorgen können, als er das Sportgerät nur an die Latte setzte (66.). Letztlich trafen Tschalumjan (68.) und abermals Degen (85.) zum 4:0-Endstand.

„Doch wer weiß, wenn wir das 0:1 kassiert hätten. Dann hätten wir aufmachen müssen. Und bei den Temperaturen wären bei uns dann irgendwann die Beine sehr schwer geworden“, hatte da Oldenburgs Coach Timo Ehlen drei starke Szenen der Ottersberger aus der ersten Halbzeit vor Augen. So scheiterten Thomas Nowotny (17.) und auch Stefan Denker (41.) aussichtsreich knapp, brachte dann Fabricio Campagnaro da Silva gar das Kunststück fertig, völlig unbedrängt eine feine Ablage von Ole Bruns nicht im leeren Tor unterzubringen (45.). „Den muss er machen, dann läuft hier alles ganz anders. Doch am Ende hauen wir uns lieber die Tore selbst rein. Bei solch einem Ergebnis glaubt uns doch keiner, dass wir über weite Strecken ebenbürtig waren! Unser größtes Problem ist und bleibt einfach der Sturm“, haderte da später auch Ottersbergs Coach Axel Sammrey mit der Leistung seines Teams.


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