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Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht

38. Spieltag - Sonntag, 05.06.2011 - 15:00
Teutonia Uelzen - VfL Osnabrück II 4:1 (0:1)


Allgemeine Zeitung Uelzen
Schöner Abschied sagen geht nicht
Teutonia besiegt zum Heimausklang VfL Osnabrück II / Kühn trifft mit der letzten Ballberührung

Von Bernd Klingebiel

Uelzen - Was für ein perfekter Heimausklang nach einer Saison voller Rückschläge! Was für ein grandioser Abschied für Danny-Torben Kühn! Fußball-Oberligist Teutonia Uelzen hat gestern mit einem 4:1-Sieg über den VfL Osnabrück II endlich auch mal ein Spitzenteam bezwungen. Hat zudem den höchsten Saisonsieg gefeiert. Und mit der letzten Ballberührung im Trikot der Blau-Gelben hat Kühn dann auch noch seinen 25. Saisontreffer erzielt.

Heute geht sein Urlaubsflieger in die USA, am kommenden Sonnabend im letzten Spiel beim VfB Oldenburg wird Kühn nicht dabei sein. Und zum 1. Juli steht sein Wechsel zum Mitabsteiger SV Drochtersen/Assel an. „Das war der schönste Abschied, den ich mir wünschen konnte“, freute sich der Torschütze nach dem Schlusspfiff. Und lenkte sogleich mit einer Spielanalyse von seiner Person ab: „In der ersten Halbzeit hatte Osnabrück zu viele Ballkontakte. In der zweiten haben wir unsere Chancen eiskalt genutzt.“ Dem ist nicht zu widersprechen.

Es schien zunächst tatsächlich so, als sei die Kugel verhext und wollte partout nicht zu den Uelzenern. Die VfL-Reserve kombinierte nach Belieben und beherrschte das ganz eindeutig von Sommerfußball beeinflusste Geschehen. Ein Lattentreffer (17.) des auffälligen Yakub Akbayram sprang dabei heraus. Ansonsten parierte Torwart Thorben Reinhardt Distanzschüsse mühelos und aus Nahdistanz bravourös (26.). Schon im Gegenzug nach dieser Rettungstat verbuchte Teutonia ihre einzige nennenswerte Gelegenheit: Kühn zog aus der Drehung ab, doch Nils Zumbeel entschärfte das platzierte Geschoss. Und so war es fast zwangsläufig der Osnabrücker Akbayram, der Stephan Blödorn alt aussehen ließ und den Ball unhaltbar einschob.

Die Schlüsselszene ereignete sich gleich nach Wiederbeginn. Innenverteidiger Manuel Kraft tankte sich nach vorn, spielte einen feinen Doppelpass mit Kühn und stieß den Ball aus halblinker Position zum Ausgleich ins lange Eck. Ein Tor mit Multifunktion. Die Uelzener spürten: Es geht! Sie kämpften mehr, sie rannten mehr und – bloß geschätzt – verdreifachten ihren Ballbesitz. Nach einem gezirkelten Freistoß von Kühn, den Zumbell mit Mühe nach vorn abwehrte, staubte Flügge zum 2:1 ab.

Reinhardt bewies abermals Klasse, als er Mann gegen Mann mit dem Fuß gegen Akbayram klärte (78.). Und selbst die ominösen Schlussminuten im Sportpark waren diesmal anders. Diesmal fielen die Tore für die Uelzener und nicht gegen sie. Flügge erkannte, dass das vom Assistenten kurz mit der Fahne angezeigte Abseits von Thomas Nowak passiv war. Er startete durch und hatte Glück: „Ich wollte eigentlich quer legen“, verriet der Torschütze. Das klappte nicht, denn stattdessen rollte der Ball zum 3:1 ins lange Eck.

Der Schlusspunkt war's nicht, denn der Fußball wollte noch so eine von diesen Geschichten schreiben, die nur er so kann: Letzter Ballkontakt im letzten Spiel, Tor von Kühn. Genau so geht ein Großer von der Bühne!


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