Von Siegbert Demmer

HEESLINGEN. Der TuS Heeslingen kann momentan einfach nicht gewinnen. Im sechsten Spiel der Saison blieb die Mannschaft von Torsten Gütschow erneut weit unter ihren Möglichkeiten und kassierte vor 450 enttäuschten Zuschauern eine 0:3 (0:1)-Niederlage. Hätten die Gäste aus Northeim ihre Chancen besser genutzt, wäre sogar ein wesentlich deutlicheres Ergebnis möglich gewesen. Allein Muhamed Alawie hätte in den ersten 45 Minuten mindestens vier Treffer erzielen müssen.

Der wieselflinke und technisch versierte Stürmer war es auch, der bereits wenige Sekunden nach dem Anpfiff für den ersten großen Paukenschlag sorgte. Bei einem Abspielfehler der Heeslinger reagierte er am schnellsten und erkämpfte sich das Leder im Mittelfeld. Nach einem kurzen Sprint hämmerte er den Ball aus zehn Metern zum 0:1 ins Netz. Die Platzherren brauchten bis Mitte der ersten Halbzeit, ehe sie sich von diesem Schock erspielt hatten.

Allerdings täuschte eine optische Überlegenheit nicht darüber hinweg, dass die TuS-Abwehr immer wieder Probleme mit den konterstarken Gästen aus Northeim hatte und ein ums andere Mal in das berühmte „offene Messer“ lief. Allerdings vergaben die Gäste selbst beste Möglichkeiten, sodass es bis zum Halbzeitpfiff beim schmeichelhaften 0:1 aus Sicht der Heeslinger blieb. Die hatten sich im Verlauf einer desolaten ersten Halbzeit nur eine nennenswerte Chance erspielt. Nach einem Freistoß scheiterte Wojciech Bobrowski per Kopfball am gut aufgelegen Gästetorwart Dominik Hillemann (35.).

Um das Spiel seiner Elf nochmals anzukurbeln, brachte Torsten Gütschow zu Beginn der zweiten Halbzeit zwei frische Kräfte, doch Almir Redzepagic und Oliver Gerken enttäuschten ebenso wie zuvor Mike Behrens und Rafail Asbuchanow. „Da ist heute der Wurm drin. Wenn die so weiterspielen, reicht es noch nicht einmal zu einem Unentschieden“, meinte ein Heeslinger Fan nach guter einer Stunde Spielzeit. Er sollte recht behalten. Die erhoffte Trotzreaktion der Platzherren blieb aus. Zwar machte der TuS zunächst deutlich mehr Druck, doch der Elan verebbte relativ schnell wieder.

Zu allem Überfluss wurden die Heeslinger vor der großen Schlussoffensive abermals eiskalt ausgekontert. Innerhalb von zwei Minuten erhöhten Muhamed Alawie (73.) und Sascha Pleßmann (75.) auf 3:0 für Northeim und machten damit alles klar.

In den letzten Minuten trafen Nils Laabs (85.) und Sinan Bozan (87.) Pfosten und Latte, doch selbst der Ehrentreffer war den Heeslingern an diesem Tag nicht vergönnt.

„Wir haben bestimmt keinen Grund, uns zu beschweren. Northeim hätte zur Pause schon mit 5:0 führen können. Glück war heute nicht im Spiel. Northeim hat hochverdient gewonnen. Wir müssen die Niederlage jetzt ganz schnell abhaken. In den nächsten Wochen sind die Kämpfer gefragt und ich sage es jedem. Ich bin durchaus bereits, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Auftritte wie diesen lasse ich mir nicht mehr bieten“, so Torsten Gütschow nach dem Spiel.