Von Frank von Staden

OTTERSBERG · Der Befreiungsschlag will Ottersbergs Oberliga-Fußballern derzeit einfach noch nicht gelingen: Zwar blieben die Grün-Weißen gestern im Heimspiel gegen den SV Ramlingen/Ehlershausen erneut ohne Niederlage, doch das 1:1 (1:1) ließ den NFV-Pokalhalbfinalisten wieder in die Abstiegszone rutschen.

„Wieder einmal ein Heimspiel, das wir unter widrigen Umständen austragen mussten“, haderte später TSV-Coach Axel Sammrey. Denn aufgrund des am Morgen einsetzenden Regens war der Hauptplatz binnen weniger Stunden unbespielbar geworden, musste auf den seifigen Nebenplatz ausgewichen werden, den die Reserve in ihrem Bezirksliga-Spiel zuvor bereits arg strapaziert hatte. „Deshalb ein Kompliment an beide Mannschaften, die trotz dieser Katastrophen-Verhältnisse eine temporeiche und gutklassige Oberliga-Partie ablieferten“, konstatierten da unisono Sammrey und sein Ramlinger Pendant Kurt Becker. Beide waren sich letztlich auch einig, „dass das Ergebnis so in Ordnung geht.“ Fügte Becker da noch an: „Auch, wenn wir über 90 Minuten die besseren Chancen verzeichnen konnten.“

Die erste echte führte dann auch gleich zum 0:1 (26.) durch Marc-Robin Becker. Nachdem sich Lars Behrens als auch Vitor Rodrigues auf der linken Seite von Robert Hauk zu leicht düpieren ließen, stand Becker bei der folgenden Flanke in den Rücken der TSV-Abwehr goldrichtig, ließ Keeper Tim Eggert mit gezieltem Schuss aus 14 Metern keine Chance. Kurz vor dem Pausenpfiff dann der verdiente Ausgleich, weil die Gäste zumindest im ersten Abschnitt weniger investierten als die Platzherren. Allerdings: Dem Treffer durch den unermüdlich ackernden „Sechser“ Moritz Becker per Flugkopfball nach feiner Behrens-Flanke ging eine Riesenchance für Philipp Rockahr voraus, die Eggert aber glänzend vereitelte, so der schnelle Konter eingeleitet werden konnte (43.).

Nach der Pause nahmen die Ramlinger dann etwas mehr Fahrt auf, schoben nun weiter nach vorn und störten die Platzherren früher im Spielaufbau. Prompt ergaben sich auf beiden Seiten mehr Torchancen. So verpasste Torjäger Manuel Brunne erst nur um Haaresbreite einen Flankenball (60.), dann fand er völlig freistehend aus elf Metern seinen Meister in Tim Eggert (63.).

Doch auch der TSV Ottersberg stand da dem Gast in Sachen Hochprozenter wenig nach. Vor allem nach Eckbällen, von denen der TSV eine Vielzahl verzeichnete, brannte es zweimal lichterloh. Erst setzte Sebastian Koltonowski einen Kopfball hauchdünn übers Gehäuse (79.), dann stand der kurz zuvor eingewechselte Iman Bi-Ria am langen Pfosten völlig blank, semmelte das Leder aber zu überhastet neben den Pfosten (87.).

Am Rande der Partie machten sich die Ottersberger Verantwortlichen indes ernsthafte Gedanken ob des am Mittwoch anstehenden Pokal-Hits gegen Eintracht Braunschweig. TSV-Chef Henning Haltermann: „Regnet es so weiter, geht bei uns nichts mehr!“