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Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht

8. Spieltag - Sonntag, 26.09.2010 - 15:00
Kickers Emden - Teutonia Uelzen 4:2 (2:1)





4:2-Erfolg als Belohnung für den Emder Kraftakt
Kickers-Team drehte frühen Rückstand gegen Teutonia Uelzen

Nach dem 0:1 durch Nicolai Bäsler stellten Julian Bennert und Thilko Boekhoff die Weichen noch vor der Pause auf Sieg. Andreas Gerdes-Wurpts traf nach dem Seitenwechsel doppelt. „Die Jungs haben wahnsinnig viel investiert und sich den Sieg in diesem Kampfspiel auch redlich verdient“, freute sich BSV-Trainer Uwe Groothuis.


VON INGO POPPEN

Emden – Sie waren total durchnässt und ziemlich erschöpft – aber dennoch sehr glücklich. Die Oberliga-Fußballer von Kickers Emden legten im Heimspiel gegen Teutonia Uelzen einen regelrechten Kraftakt hin und belohnten sich bei Dauerregen mit einem 4:2-Erfolg für ihre Mühen. „Kompliment an die Mannschaft“, sagte Kickers-Trainer Uwe Groothuis. „Die Jungs haben wieder wahnsinnig viel investiert und sich den Sieg in diesem Kampfspiel auch redlich verdient.“ Und das, obwohl die Partie aus ostfriesischer Sicht denkbar ungünstig begonnen hatte. Während ein Schuss von BSV-Stürmer Julian Bennert nach zwölf Sekunden links neben dem Teutonia-Kasten landete, nutzten die Gäste ihren ersten Angriff direkt zum 0:1. Eine flache Hereingabe von Markus Börngen beförderte Uelzens Stürmer Nicolai Bäsler ins Netz (5.).

„Das hat uns schon ein wenig geschockt“, gab Rechtsverteidiger Bernd Grotlüschen zu. Trotzdem erholten sich die Emder relativ schnell vom unerwarteten Rückstand. Chancen zum Ausgleich ließen nicht lange auf sich warten. Einen Grotlüschen-Freistoß klärte Teutonia-Torhüter Thorben Reinhardt gemeinsam mit seinen Abwehrkollegen gerade noch zur Ecke (15.). Drei Minuten später verfehlte zunächst ein als Flanke gedachter Ball von Daniel Kulbatzki das Gehäuse, ehe Julian Bennert erneut zu ungenau zielte.

Aber auch die tief stehenden Uelzener trugen von Zeit zu Zeit sehenswerte Angriffe vor. Die Schüsse von Markus Börngen (20.) und Kapitän Danny-Torben Kühn (27.) strichen jedoch am Kickers-Tor vorbei. Auf der Gegenseite hatte Bennert nach 33 Minuten mehr Glück. Per Drehschuss versenkte der Emder Youngster die Kugel zum 1:1 im langen Eck. Dieser Treffer wirkte wie eine Befreiung für die Ostfriesen, die noch vor der Pause nachlegen konnten. Mittelfeldmann Thilko Boekhoff stellte aus dem Gewühl heraus den verdienten 2:1-Halbzeitstand her (40.). „Es war schon fantastisch, wie das Team trotz des extrem tiefen Bodens zurückgekommen ist und die Partie gedreht hat“, sagte Groothuis.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs dürfte sich der Kickers-Coach an Halbzeit eins erinnert haben – Emden besaß die erste Chance, traf das Tor jedoch nicht. Eine Freistoßflanke von Grotlüschen köpfte BSV-Kapitän Andreas Gerdes-Wurpts rechts vorbei (49.). Anders als noch vor dem Seitenwechsel ließ Kickers die Uelzener jedoch nicht zur Entfaltung kommen – mit Erfolg. Gerdes-Wurpts schob aus spitzem Winkel zum 3:1 ein (56.). „Danach hatten wir genügend Chancen, um ein viertes Tor zu erzielen“, erklärte der 30-Jährige. „Doch leider sind wir viel zu fahrlässig mit den Möglichkeiten umgegangen.“

So verpassten es Bennert (58.), Gerdes-Wurpts (74.) und Nennhuber (77.) in der Folgezeit, die Begegnung zu entscheiden. Acht Minuten vor dem Ende kam es, wie es kommen musste – statt 4:1 hieß es nur noch 3:2 aus Emder Sicht. Schiedsrichter Patrick Mewes (Laatzen) wertete den Einsatz von Kevin Nennhuber in einem Zweikampf mit Norman Arndt als regelwidrig und entschied auf Elfmeter für die Gäste. Der eingewechselte Routinier Andreas Berg ließ sich die Chance nicht nehmen, verlud BSV-Keeper Hergen Gerdes und erzielte den Anschlusstreffer. Die Hoffnungen der Gäste, vielleicht doch noch einen Zähler aus der Seehafenstadt entführen zu können, verpufften bereits 120 Sekunden danach. Einen Freistoß von Grotlüschen wuchtete Gerdes-Wurpts per Kopf zum 4:2-Endstand in die Maschen (84.).

„Kickers hat absolut verdient gewonnen“, lobte Teutonia-Trainer Achim Otte. „Für mich war Emden der stärkste Gegner, auf den wir in der aktuellen Saison bisher getroffen sind“, sagte Otte. „So leidenschaftlich sind weder der BV Cloppenburg noch der VfB Oldenburg gegen uns aufgetreten – Hut ab.“ Worte, die man in Emden gerne hört. Doch viel Zeit, sich über den verdienten Arbeitssieg zu freuen, bleibt den Ostfriesen nicht. Bereits am Mittwoch steht das Halbfinalspiel im Krombacher-Pokal gegen Oldenburg auf dem Programm. „Da werden wir mit Sicherheit nicht so viele Chancen bekommen wie gegen Uelzen“, sagte Andreas Gerdes-Wurpts. „Gegen den VfB ist vor allem mehr Effektivität gefragt.“

Dem Emder Doppeltorschützen rannen noch die Regentropfen von der Stirn, als bei ihm im Hinblick auf das Nordwest-Derby erste Zweifel aufkamen. „Ich weiß gar nicht, wie wir auf dem Rasen am Mittwoch schon wieder Fußball spielen wollen“, so Gerdes-Wurpts. „Aber unserem Platzwart Anton Frikke wird bestimmt etwas einfallen – auch wenn er noch ein paar Nachtschichten einlegen muss.“

Die Taktik
Die Kickers-Elf trat in der gewohnten 4-2-2-2-Formation an. Vor Torhüter Hergen Gerdes verteidigten Bernd Grotlüschen, Steven Janßen, Kevin Nennhuber und Manuel Menzel. Auf den beiden Positionen im zentralen Mittelfeld agierten Gerrit Thomes und Thilko Boekhoff. Die Außenbahnen besetzten Denis Djokovic und Daniel Kulbatzki. Ganz vorne ackerten Julian Bennert und Kapitän Andreas Gerdes-Wurpts, die zu zweit insgesamt drei der vier Emder Treffer erzielten.

Die Gäste aus Uelzen traten mit dem gleichen System an wie die Ostfriesen. Vor Schlussmann Thorben Reinhardt bildeten Michael Schulz, Manuel Kraft, Roman Razza und Francesco Sabatino die Viererkette. Davor spielten Markus Börngen und Stephan Blödorn auf den zentralen Mittelfeldpositionen. Außen agierten Jan-Philipp Borchers und Till Marks. Neben dem Torschützen zum 0:1, Nicolai Bäsler, lief Teutonia-Kapitän Danny-Torben Kühn auf.


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