Oberliga Nordost Nord 2010/11 - Spielbericht
16. Spieltag - Mittwoch, 04.05.2011 - 18:45
SV Altlüdersdorf - FC Anker Wismar 2:0 (1:0)
SV Altlüdersdorf: Selvedin Begzadic - Kamil Stepien, Dariusz Bucinski, Bijan Niroomand - Robert Kristofic, Mike Frank, Milos Marinkovic (35. Osman Kucak) - Sven Marten (90. Dejan Kljajic), Christopher Blazynski, Till Wedemann - Ibrahim Cissé (87. Sladjan Starcevic)
Trainer: Hans Oertwig
FC Anker Wismar: Kevin Suppa - Nils Laumann, Erik Schameitke, Steffen Seering, Mathias Schnöckel - Marcel Heine (70. Dennis Martens), Hannes Niemeyer, Fabian Bröcker, Alexander Bernwald (80. Björn Gierahn) - Marcel Wulff (80. Johannes Höcker), Moussa Sissoko
Trainer: Timo Lange
Tore: 1:0 Sven Marten (44.); 2:0 Ibrahim Cissé (67.)
Schiedsrichter/in: Stefan Herde (Dresden) - Assistenten: Lukas Taugerbeck (Dresden), Stefan Gärtner (Cossebaude)
Zuschauer: 180
Gelbe Karte: Kamil Stepien (4.), Ibrahim Cissé (2.), Till Wedemann (6.) / Moussa Sissoko (4.), Marcel Heine (4.), Hannes Niemeyer (8.)
Gelb/Rote Karte: - / Fabian Bröcker (86., wiederholtes Foulspiel)
„Ab der 30. Minute Spiel und Gegner beherrscht“
Etwas unglücklich verlief die Anreise der Gäste aus Wismar. Technische Probleme am Bus bei der Abfahrt lautete die Begründung für die späte Ankunft. Entsprechend pfiff Schiedsrichter Stefan Herde aus Dresden die Partie auch fast 20 Minuten später an.
Dieses Durcheinander brachte offenbar auch beide Teams zunächst aus dem Konzept. In der ersten halben Stunde passierte nämlich hüben wie drüben praktisch fast nichts. Ein sehr schleppender Beginn. Altlüdersdorf suchte zwar, fand aber vorerst kein spielerisches Mittel, um die Gäste aus der „Reserve“, sprich Defensive zu locken. Anker seinerseits nutzte diese Phase wohl noch zur allgemeinen Aklimatisierung, man zog sich zurück und wartete ab. Einzig ein Nachschuss von Wulff im Anschluss an eine abgeblockte Eingabe forderte die Notizzettel der anwesenden Pressevertreter zum Vermerk (15.).
Zwingender dagegen dann schon die erste Möglichkeit der Gastgeber. Marten erkämpfte sich den Ball, zog auf und davon und spielte Wedemann frei. Der umkurvte noch Schameitke und schoss aus ca. 18 Metern ab, aber zu mittig, um den gut haltenden Suppa zu überwinden (32.). Dann verfehlte Cisse mit einem herrlichen 20–Meter–Schuss nur haarscharf den linken Winkel (36.). Die Bremsen schienen nun beim SVA gelöst, in Tempo, Präzision und Zielstrebigkeit wurde zugelegt.
Dann eröffnete eine sehr gepflegte Ballstafette über Kucak, Wedemann, Blazynski und Kristofic die nächste Chance. Die Eingabe von Kristofic nahm Marten aus der Drehung direkt. Sein Schuss strich, noch leicht abgefälscht, knapp über das Anker–Gehäuse (38.). Nur zwei Minuten später lief der Ball herrlich über die linke Seite über die Stationen Kucak und Wedemann. Nach dem Pass nach innen zog Marten wieder direkt ab, aber Torhüter Suppa parierte reaktionsschnell (40.).
Der SVA–Motor wies nun Betriebstemperatur auf. Folgerichtig die ersehnte und verdiente Führung. Von Kucak schön eingeleitet, nahm Marten sein Zuspiel mit der Brust mit, lief Richtung Gästetor und schloss gekonnt per Linksschuss ab (44.). Fast mit dem Pausenpfiff lenkte Keeper Suppa noch einen Freistoß von Blazynski von halblinks mit den Fingerspitzen gerade noch an die Latte (45.).
Nach dem Wechsel lockerte Wismar etwas die Zurückhaltung und bot damit auch mehr Räume. Das nutzte der Gastgeber zunehmend besser und kurbelte nun weiter Richtung Vorentscheidung. Folglich ergaben sich gute Möglichkeiten. Einem Sololauf von Blazynski folgte das Zuspiel ins Zentrum zu Marten, der leitete weiter zum freistehenden Kristofic. Dessen hundertprozentige Einschussmöglichkeit wehrte Bernwald noch mit dem Rücken ab (57.). Nur eine Minute später verpuffte ein überhasteter Versuch von Marten (58.). Dann wurde ein unnachahmliches Solo von Blazynski gerade noch von Schameitke gestoppt (60.) und Wedemanns Schuss aus der Drehung parierte Suppa noch per Faustabwehr (62.).
Auf der Gegenseite vergab Bröcker durch einen Haken zuviel eine gute Möglichkeit der Gäste (64.). Ein angebliches Foulspiel an den Anker–Kapitän ahndete Schiri Herde ebenso nicht wie diverse Attacken an SVA–Stürmer Cisse im Laufe der Partie. Und wiederum nur wenig später das 2:0 – quasi eine Vorentscheidung. Durch eine herrliche Spieleröffnung mit einem Pass auf Blazynski überraschte Wedemann die Anker–Defensive. Der Spielmacher setzte sich bis zur Grundlinie durch und passte mit viel Übersicht nach innen, wo Cisse nur noch den Fuß hinhalten brauchte (67.). Wismar ruckte noch einmal kurz an, so als Kucak einen Schnöckel–Schuss auf der Linie klären musste (73.).
Weitere Möglichkeiten für die Gäste blieben aber aus. Stattdessen fand ein weiterer SVA–Treffer keine Anerkennung. Nachdem Suppa einen Schuss von Marten prallen ließ, staubte Cisse ab, stand aber im Abseits (76.). In der Schlussphase dann nur noch ein Aufreger. Nach einem überharten Einsteigen von Bröcker gegen Frank sah der bereits verwarnte Gästeakteur wegen wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte (86.). Es blieb letztlich beim verdienten Erfolg der Gastgeber – ein wichtiger Schritt Richtung Klassenerhalt.
Trainerstimmen:
Timo Lange (Wismar): „Die Umstände der Anreise wirkten sich natürlich nicht zuletzt auch auf die unmittelbare Vorbereitung aus. Dazu die Umstellung auf den schmalen Platz. Und bei den Entscheidungen des Schiedsrichters hätte ich mir manchmal mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. Insgesamt geht der Sieg der Altlüdersdorfer natürlich aber in Ordnung und ist verdient.“
Hans Oertwig (SVA): „Meine Mannschaft hat erneut ein gutes Spiel abgeliefert. Die Jungs wollten diesen Sieg und haben auch wieder einige gute spielerische Passagen gezeigt. Der Erfolg war hochverdient und sehr wichtig für uns. Jetzt werden wir uns wieder gezielt auf die nächsten Spiele vorbereiten. Vielleicht gelingt uns ja doch noch das eine oder andere Husarenstück. Trainer Timo Lange und seiner Mannschaft wünsche ich viel Erfolg im Pokalfinale am 18. Mai.“
Dirk Wieland