„Taktisch und spielerisch überlegen – endlich folgte der Lohn“
Oder: „Ein historischer Sieg für das Dorf“
Nach einer etwa 10-minütigen Abtastphase, in der beide Mannschaften mit viel Vorsicht agierten, ergab sich die erste Halbchance für den SVA. Der Schuss von Marten im Strafraum war für MSV-Keeper Kornfeld aber kein Problem (10.). Nur wenig später die erste dicke Möglichkeit für den Gastgeber. Bei einem Freistoß des MSV in den SVA-Strafraum rutschte Amuri aus und Friauf kam zum Schuss. Se. Begzadic blockte diesen aber sicher ab (12.). Auf der Gegenseite ging ein Schuss von Sa. Begzadic nach Zuspiel von Kljajic weit über das Gastgebertor (14.). Den Torschrei hatten dann die Malchower Anhänger auf den Lippen. Urgast zog einen Freistoß von rechts halbhoch gefährlich in den SVA-Strafraum. Beim Versuch der Klärung köpfte Kljajic auf das eigene Tor. Se. Begzadic reagierte reflexartig und verhinderte einen Rückstand (21.).
Einige Zeit verging bis der SVA wieder eine gute Chance hatte. Einen weiten Abschlag von Se. Begzadic legte Quaschning per Kopf zurück. Zodl erahnte zwar die Situation, war aber zu überrascht und köpfte links vorbei (30.). Vor dem Wechsel nur noch einmal Gefahr vor dem Gästetor. Nach einem schnellen Gegenzug passte Rother von rechts nach innen, fand aber keinen Abnehmer (40.). Da der SV Altlüdersdorf insgesamt gut die Räume verdichtete und die MSV- Stürmer fast komplett beherrschte, blieb es folgerichtig beim torlosen Remis zur Pause.
Einige Wechsel beiderseits änderten das Bild zur 2. Halbzeit. Ein Schuss von Blazynski aus gut 22 Metern strich knapp über das Malchower Tor (50.). Die Gäste wurden nun zunehmend sicherer in ihrem Auftreten und in ihren Aktionen. Auch die Zielstrebigkeit Richtung Tor des MSV 90 nahm sichtbar zu. Mit einem messerscharfen Pass in die Gasse eröffnete Kljajic die Chance für Marten. Allein durch, wurde er von Geers von hinten von den Beinen geholt. Routinier Bucinski bewies Nervenstärke. Den ersten sicher verwandelten Versuch ließ Schiri Paul wiederholen. Diesmal traf Bucinski flach ins linke untere Eck (58.). Der Bann war gebrochen.
Es folgte eine Doppelchance durch Kljajic. Einen schönen Direktschuss aus gut 20 Metern klärte Keeper Kornfeld zur Ecke. Von Blazynski getreten, köpfte Kljajic haarscharf vorbei (61.). Ihre erste gute Schusschance in Abschnitt zwei hatten die Malchower nach einer Ecke. Flach in den Rückraum gespielt, schoss Urgast sofort ab und verfehlte nur knapp (64.). Die nächste und gleichzeitig letzte Möglichkeit löste erneut eine Abwehraktion der Gäste aus. Einen Freistoß von Pfahl köpfte Kristofic gefährlich Richtung eigenes Tor, aber Niroomand klärte aufmerksam (66.).
Fortan bestimmte und beherrschte der SVA überraschend souverän und deutlich die Szenerie. Hinten ließ man nichts mehr anbrennen, vorne ging immer wieder die Post ab. So in der 73. Minute. Kljajic schickt wieder klasse Marten auf der rechten Seite. Unaufhaltsam drang er in den Strafraum ein, scheiterte aber an einer guten Reaktion von Kornfeld. Den Abpraller verwertete der mitgelaufene Kapitän Niroomand direkt als Resteverwertung zum 0:2 (73.). Da den Gastgebern überhaupt nichts mehr einfiel, kontrollierte der SVA weiter sicher, suchte aber weiter auch den eigenen Torerfolg. Mit Erfolg.
Nachdem Blazynski einen Freistoß gefährlich vor das MSV-Tor schlug, musste Kornfeld prallen lassen. Marten war zur Stelle und belohnte sich für seine erneut sehr engagierte Leistung selbst (80.). Am absolut verdienten ersten OL-Sieg der Altlüdersdorfer gab es spätestens jetzt keinen Zweifel mehr. Eine taktisch, technisch und spielerisch überlegene Leistung wurde endlich verdient belohnt. (D.W.)
Pressekonferenz Trainerstimmen:
Sven Lange (MSV): „Wir hatten Altlüdersdorf im Vorfeld zweimal beobachtet, aber es brachte nichts ein. Meine Mannschaft war zwar bemüht, aber es ging nicht viel. Wir waren gedanklich nicht immer präsent, in der 2. Halbzeit auch nicht mehr torgefährlich. Schon in der Halbzeit war mir klar, wenn ein 0:1 fällt, geht es in die Hosen. Altlüdersdorf hat absolut verdient gewonnen, mein herzlichen Glückwunsch. Man darf jetzt nicht durchdrehen, es sind noch 27 Spiele zu spielen und wir werden auch wieder gewinnen.“
Hans Oertwig (SVA): „Ich hatte heute wieder meine alten Glücksturnschuhe an, aber daran hat es nicht gelegen, dass wir gewonnen haben. Wir haben taktisch diszipliniert die Räume zugemacht, Spielmacher Urgast nicht ins Spiel kommen lassen und auch die gegnerischen Stürmer kontrolliert. Meiner Mannschaft gebührt ein Riesenkompliment und ganz besonders Ch. Amuri, der ein klasse Spiel machte. Für uns und das gesamte Dorf ist dieser Sieg ein historisches Ereignis. Jetzt haben wir uns etwas Ruhe verdient, ich habe den Jungs spontan zwei Tage frei gegeben. Danke auch nochmal für die wunderbare Aufnahme hier in Malchow, wir haben uns sehr wohl gefühlt. Herrn Lange habe ich als sympathischen OL-Trainer kennen und schätzen gelernt.“
Dirk Wieland