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Oberliga Niedersachsen 2011/12 - Spielbericht

23. Spieltag - Sonntag, 04.03.2012 - 15:00
VfB Oldenburg - SC Langenhagen 3:1 (2:1)





Hunte Report

VfB startet erfolgreich in die Rückrunde

Von
Fabian Speckmann

Oldenburg. Die Fußballer des VfB Oldenburg sind erfolgreich in die Oberliga-Rückrunde gestartet. Vor 1.305 Zuschauern besiegten die Oldenburger den SC Langenhagen mit 3:1 und zogen damit in der Tabelle an den Gästen vorbei.

Wenig überraschend hatte sich Trainer Andreas Boll für beide Winterpausen-Neuzugänge in der Anfangself entschieden. Auf der rechten Seite durfte Julian Bennert ran, im zentralen Mittelfeld agierte Claude Videgla neben Christian Thölking. Beide machten ihre Sache ordentlich und helfen dem VfB perspektivisch zweifelsfrei weiter.

Es brauchte allerdings einige Minuten, ehe eben das deutlich werden sollte, denn es waren die Gäste, die den besseren Start erwischten. Bereits nach fünf Minuten zogen die Oldenburger auf und neben dem Rasen nämlich lange Gesichter. Christoph Rischker hatte aus der Distanz abgezogen und genau ins untere linke Eck getroffen. VfB-Torhüter Mansur Faqiryar, der nach einer siebenmonatigen Verletzungspause sein Comeback feierte, sah den verdeckten Schuss zu spät.

Der VfB zeigte sich vom Rückstand allerdings unbeeindruckt. Mehr und mehr wurde deutlich, welche taktische Vorgabe Andreas Boll gemacht hatte. Immer wieder suchten die Gastgeber über ihre schnellen Aussen Julian Bennert und Jascha Stern den Weg an die Grundlinie, um sich so in den Rücken der Abwehr zu spielen und Torjäger Julian Lüttmann mit Flanken zu füttern. Einem solchen Spielzug entsprach dann fast folgerichtig der Ausgleich. Diesmal hatte sich der starke Sebastian Ferrulli auf der rechten Seite durchgesetzt und mustergültig für Lüttmann aufgelegt, der nur noch den Fuß hinhalten musste, um auszugleichen (10. Minute). Statt sich für das 1:1 feiern zu lassen, schnappte der sich der Angreifer sofort das Spielgerät um es höchstselbst wieder auf dem Anstosspunkt zu platzieren. Ein klares Signal der Marke „weiter geht es, wir wollen mehr“.

Langenhagen reagierte gleichwohl ähnlich unbeeindruckt, wie zuvor der VfB. Die Gäste standen zwar tief, entwickelten aber dennoch immer wieder Gefahr im Spiel nach vorn. Fußballerisch und taktisch zeigten die Gäste eine reife Vorstellung und es kam nie der Eindruck auf, dass sie sich nur mit einem Punkt würden bescheiden wollen. Vielleicht hätte es am Ende zumindest dazu gereicht, wenn Langenhagen im Abschluss abgezockter aufgetreten wäre. Hakan Toku zum Beispiel tauchte in Minute zwölf frei vor Mansur Faqiryar auf, traf aber nur das Aussennetz. Dennoch wurde nicht nur in dieser Szene deutlich, dass die Oldenburger defensiv noch einige Schwächen aufzuarbeiten haben.

Im Spiel nach vorn dagegen überzeugte der VfB auch, weil die Oldenburger im Mittelfeld viel arbeiteten oder etwa Sebastian Ferrulli viele Meter machte und stets anspielbar war. Die Führung allerdings resultierte aus einer Ecke. Der beeindruckend kopfballstarke Claude Videgla hatte die Kugel in die Mitte verlängert, Jascha Stern verpasste, doch Sebastian Sonnenberger stand goldrichtig und rückte das Rund trocken zum 2:1 ins lange Eck. Es war bereits der dritte Treffer für den ehemaligen Homburger, der von Boll mittlerweile als rechter Aussenverteidiger eingesetzt wird.

Mit der Führung im Rücken wurde der VfB natürlich sicherer und noch vor der Pause hätten die Oldenburger eine Vorentscheidung erzwingen können. Julian Lüttmann hatte einen weiten Abschlag von Mansur Faqiryar zu Sebastian Ferrulli verlängert, dessen Schuss konnte der gute Alexander Dlugaiczyk parieren und den Abpraller zog Jascha Stern zwar wuchtig, aber knapp über das Tor (38.).

Unmittelbar vor der Pause hätte Stern das 3:1 dann zwingend erzielen müssen. Von der Mittellinie aus stürmte er alleine auf das Langenhagener Gehäuse zu, doch seinen Schuss konnte Dlugaiczyk abwehren.

Nach dem Wechsel sollte sich am Spielverlauf wenig ändern. Der VfB war weiter bemüht, Druck aufzubauen, zwingende Aktionen blieben jetzt allerdings aus. Langenhagen stand defensiv sicher, warte immer wieder auf Konterchancen und blieb so gefährlich.

Einzig Schiedsrichter Michael Ehrenfort passte sich dem guten Niveau der Mannschaften nur bedingt an, übrigens ganz im Gegensatz zu seinen beiden Assistenten. Der Unparteiische hatte bereits vor dem Wechsel merkwürdige Entscheidungen getroffen. Während Lapalien unmittelbar einen Auftritt oder aber sogar eine gelbe Karte nach sich zogen, blieben Härten zu oft ohne Folgen, wie etwa eine Grätsche von Michael Habryka gegen Sebastian Ferrulli. Dass für ein weitestgehend faires Spiel am Ende sogar zwei Platzverweise notiert werden mussten, ist allein der Flut an gelben Karten geschuldet, die Ehrenfort verteilte. Zuerst schickte er Yilmaz Dag unter die Dusche (63.), dem er innerhalb von 30 Sekunden gleich zweimal den gelben Karton vor die Nase gehalten hatte, später folgte Oldenburgs Julian Harings (73.). Der hatte nach einem Pressschlag „gelb“ wegen Ballwegschlagens gesehen.

Dem Spielfluss sollten die vielen Unterbrechungen nicht sonderlich gut tun. Hinzu kam, dass der VfB jetzt auch realtiv tief stand und Langenhagen sich nicht so richtig dafür entscheiden konnte, alles auf eine Karte zu setzen und die Offensive deutlich anzukurbeln. Am Ende sorgte ein toller Konter des VfB für die Entscheidung. Abdullah Basta hatte für Julian Bennert aufgelegt, der fünf Minuten für Schluss zum 3:1 traf. Vor allem diese Kaltschnäuzigkeit des VfB machte am Ende den größten Unterschied aus, denn die durchaus gefälligen Gäste ließen ihre Möglichkeiten ungenutzt.

„Wir können sicher besser spielen, aber gegen einen starken Gegner haben wir gewonnen und deshalb bin ich auch zufrieden“, erklärte Andreas Boll nach dem Schlusspfiff.


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