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Oberliga Niedersachsen 2011/12 - Spielbericht

23. Spieltag - Samstag, 03.03.2012 - 16:00
BSV Rehden - RSV Göttingen 05 2:0 (0:0)


Diepholzer Kreisblatt

Hegerfelds frecher Schlenzer zerbröselt Göttinger Beton
Späte Führung wie eine Erleichterung / Rehden gewinnt am Ende noch mit 2:0

Von Arne Flügge

REHDEN · Als Christian Hegerfeld den Ball fast schon rotzfrech aus zwölf Meter Entfernung zum 1:0 in kurze Eck geschlenzt hatte, schmiss sich der Mittelfeldspieler des BSV Rehden erstmal wie ein Maikäfer auf den Rücken, reckte die Arme gen Himmel und schrie die Freude sowie die Erleichterung heraus. Doch er durfte nur Sekunden mit sich und seiner Glückseligkeit allein sein. Schon warfen sich die Kollegen auf ihn, dass er kaum noch Luft bekam.

„Die Ecke war offen. Ich hab’s einfach mal so probiert. Es war ein tolles Gefühl, endlich habe ich wieder getroffen“, jubelte der 22-Jährige, der sonst eher den Vorbereiter gibt, später – und strahlte dabei wie ein Honigkuchenpferd. Lob gab’s auch sofort von seinem Trainer. „Es freut mich für Christian. Er hat im Training sehr gut gearbeitet und sich dafür mit diesem Tor jetzt auch belohnt“, sagte Jürgen Stoffregen.

Mit seinem Treffer hatte Hegerfeld im Heimspiel der Fußball-Oberliga gegen den RSV Göttingen 05 den Bann gebrochen. Am Ende gewann der BSV mit 2:0 (0:0). Das Tor in der 58. Minute, als Hegerfeld von Danny Arend freigespielt worden war, kam einer Erlösung gleich, nachdem die Rehdener zuvor fast 60 Minuten vergeblich gegen eine Betonmauer gerannt waren. Lediglich bei Standardsituationen hatten sie bis dato für echte Gefahr gesorgt – bei Kapitän Manuel Meyer kam auch noch Pech hinzu: Er traf per Kopfball nach einem Eckstoß nur die Latte. „Es war ein hartes Stück Arbeit, bis wir das erlösende Tor erzielt haben“, sagte Stoffregen. Zwar war seine Mannschaft die klar spielbestimmende gewesen – unterm Strich aber fanden die Rehdener bis zu besagter 58. Minute aber nicht die richtigen Mittel, um sich zwingend und vor allem erfolgreich durchzusetzen.

Auf der anderen Seite – und das hat Stoffregen trotz des langen Zitterns besonders gefallen: In der Defensive stand der BSV Rehden richtig gut. „Wir haben nicht viel zugelassen. Wenn die Null steht, ist das eine gute Basis“, meinte der Coach, der nach der 1:0-Führung eine Rehdener Mannschaft sah, die plötzlich wie befreit – und auch entfesselt aufspielte. Göttingen lockerte notgedrungen die Defensive, und es ergaben sich für die Hausherren nun die Räume, „die wir gerne schon von Beginn an gehabt hätten“, wie es Hegerfeld beschrieb: „Bis dahin war es ein sehr schwieriges Spiel, danach konnten wir unsere Stärken ausspielen.“

Eine Angriffswelle nach der anderen schwappte nun in Richtung Göttinger Tor. Und es war nur eine Frage der Zeit, bis das vorentscheidende 2:0 fiel. In der 77. Minute war es dann so weit. Jens Buddecke setzte sich auf der rechten Seite durch, bediente den freistehenden Cüneyt Özkan und der Stürmer, gerade fünf Minuten zuvor eingewechselt, ließ Göttingens Keeper Dennis Koch keine Chance – 2:0. Damit war die Partie gelaufen, die Gäste ließen nun auch die Köpfe hängen und hatten Glück, am Ende nicht noch richtig eingeschenkt bekommen zu haben. Doch Florian Greve (85.) und Thorsten Tönnies (82./86.) vergaben einen weitaus höheren Sieg.

Doch Trainer Stoffregen war auch so schon mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. Sie hatte Geduld bewahrt, immer wieder nachgelegt und sich am Ende auch dafür belohnt – mit Einsatz und Leidenschaft. „In Braunschweig haben wir kollektiv versagt, dieses Spiel haben wir im Kollektiv gewonnen“, sinnierte der 55-Jährige und forderte: „Das Gesicht, das wir heute wieder gezeigt haben, müssen wir Woche für Woche bringen.“ Denn sonst, ergänzte Stoffregen, „haben wir im Aufstiegsrennen absolut keine Chance“.


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