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Oberliga Nordost Nord 2013/14 - Spielbericht

10. Spieltag - Sonntag, 27.10.2013 - 14:00
SV Altlüdersdorf - BSV Hürtürkel 3:3 (0:2)





Spannung, Dramatik, Wahnsinn

Die Gäste reisten als beste Auswärtsmannschaft mit vier Siegen und bekannt als spielstarkes Team in Altlüdersdorf an. SVA–Trainer Borkowski erwartete einen heißen Tanz und meinte: „Im Offensivbereich haben sie überdurchschnittliche Leute“, und fügte hinzu: „Türkische Mannschaften aus Berlin sind immer sehr spielstark.“ Dennoch wollte er mit seinem Team die Serie der Gäste beenden.

Folglich konnte einem nach den Auftaktzehnminuten um den Gastgeber „Angst und Bange“ werden. Der Torschützenkönig der Berlin–Liga, Sentürk, schlug zweimal eiskalt zu. Zunächst zirkelte er einen Freistoß von halblinks an der Mauer vorbei flach ins kurze Eck an den Innenpfosten (5.). Nur vier Minuten später bekam er nach einem Konter über die linke Seite das Zuspiel von Turan in zentraler Position. Der perfekten Annahme folgte ein schnörkelloser, eiskalter Abschluss (9.). Bereits sein 8. Saisontreffer. Und alles ging unheimlich schnell, der SVA war noch gar nicht präsent, geschweige denn gedanklich in der Partie angekommen.

Und auch die nächste Aktion war nochmal von der schnellen Sorte. Sentürk führte einen Freistoß von halblinks sofort aus. Der Querpass erreichte auf der rechten Seite den freistehenden Dikmen, der dann aber den Ball an den rechten Außenpfosten setzte (20.). Glück für die Lila–Weißen.

Doch dann raffte man sich beim Gastgeber und bekam mit zunehmender Spielzeit immer besser Zugriff zu Spiel und Gegner. Erst einmal wurde das Spiel beruhigt, der Gegner sofort bei Ballannahme und Spielaufbau gestört. Als das besser klappte, wurde man nach gut einer halben Stunde auch mutiger uns zielstrebiger im Spiel nach vorn. Erste Chancen ergaben sich. So setzte sich Marten rechts durch. Die präzise Flanke nahm Fischer als Seitfallzieher direkt. Der Schuss wurde aber noch zur Ecke geblockt (34.).

Bis zur Pause gab es noch zwei verheißungsvolle Möglichkeiten. Groth setzte einen Freistoß nahe der Strafraumgrenze knapp über die Latte des Gästetores (43.). Und bereits in der Nachspielzeit hielt BSV–Keeper Celik glanzvoll einen Schuss von Vujicic nach vorheriger Ecke (46.). Es blieb bei der verdienten Führung der Gäste zur Halbzeit.

Nach dem Wechsel versuchte der Gastgeber dann alles, machte mächtig Druck und erarbeitete sich zahlreiche Chancen. Zunehmend wurde man dominanter. Und diese zweite Halbzeit sollte ihre ganz besondere Geschichte schreiben. Marten setzte sich energisch über rechts durch, traf aber nur den langen Pfosten (52.). Eine Minute später hatte er mehr Glück und konnte verkürzen. Nach Zuspiel von Koschnik schoss er das 1:2 (53.).

In der Folgezeit rückte BSV–Torhüter Celik immer mehr in den Mittelpunkt des Abwehrgeschehens seiner Mannschaft. Super hielt er gegen Vujicic (59.) und nach Ecke von Marten kratzte er den anschließenden Kopfball von Fischer gerade noch von der Linie (61.). Als nächstes war Gigold an der Reihe. Auch seinen Schuss aus gut 20 Metern konnte Celik noch glänzend über die Latte lenken (63.). Er verteidigte damit mehrfach die Hürtürkel–Führung.

Und so kam es wie so oft in einem solchen Spiel. Der Gastgeber setzte alles auf eine Karte und fing sich einen Konter. Nach Vorstoß von Abou–Khalil über die rechte Außenbahn erreichte seine Eingabe den mitgelaufenen Temel im Strafraum. Mit etwas Glück schob er unter Itri das Leder ins SVA–Tor (77.). 1:3 - es roch nach einer Vorentscheidung.

Aber die Moral der Lila–Weißen war an diesem Tage nicht zu brechen. Wiederholt setzte sich der in der zweiten Halbzeit starke Marten über rechts durch. Seine präzise Flanke legte der inzwischen eingewechselte Müller überlegt per Kopf zurück und Gigold drehte mit viel Übersicht das Leder in den rechten Winkel (80.).

In der Schlussphase drängte man Hürtürkel immer mehr in die eigene Hälfte. Fischer schoss nach Flanke von Koschnik knapp links vorbei (85.). Dann parierte Celik in der 90. Minute gleich doppelt. Erst den Schuss von Vujicic, dann klärte er auch die Nachschusschance von Stoeter noch zur Ecke (90.). Es sollte die letzte sein. Von Podrygala hereingebracht, wurde diese abgewehrt. Ausgerechnet SVA–Torhüter Itri köpfte den Abpraller dann über die Linie.

Riesenjubel beim Gastgeber, niedergeschlagen die Gäste über die ersten Punktverluste in der Fremde. Für die Zuschauer alles in allem Unterhaltung pur, die in einem gerechten Unentschieden endete wie beide Trainer bekundeten.

(Dirk Wieland)


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