Oberliga Nordost Nord 2013/14 - Spielbericht
20. Spieltag - Samstag, 29.03.2014 - 14:00
1. FC Neubrandenburg - SV Altlüdersdorf 3:0 (2:0)
1. FC Neubrandenburg: Alexander Walter - Patrick Mayer (53. Dennis Kühl), Kevin Riechert, Clemens Hantke, Guido Träger - Toni Schmidt - Nick Stövesand (80. Alexander Lukesch), Christoph Fischer (75. Tomasz Parzy), Michael Freyer, Daniel Nawotke - Michael Gaede
Trainer: Jürgen Bogs
SV Altlüdersdorf: Bjarne Rogall - Sven Peuschel (63. Tommy Müller), Daniel Hölle, Christoph Stoeter, Lucas Groth (28. Hassan Salhab) - Malte Guske, Nick Rudolph - Sven Marten, Fatih Aydogdu, David Koschnik - Nikola Vujicic
Trainer: Steffen Borkowski
Tore: 1:0 Michael Freyer (12.); 2:0 Daniel Nawotke (32.); 3:0 Daniel Nawotke (56.)
Schiedsrichter/in: Christian Naujoks - Assistenten: Benjamin Petri, Tobias Menzel
Zuschauer: 150 zahlende
Gelbe Karte: Dennis Kühl / Hassan Salhab (3.), Sven Peuschel (2.)
Neubrandenburg zum dritten Mal mit gleicher Taktik: Konter
Unglaublich, die Neubrandenburger gewannen gegen den SVA das dritte Mal in Folge mit der gleichen Taktik und profitierten dabei erneut von eklatanten Fehlern in der Defensivarbeit der Lila–Weißen. Und dabei war sich Trainer Borkowski durchaus der Schwere des Spiels bewusst. „Dieser Gegner liegt uns nicht. Er ist sehr konterstark. Im Hinspiel haben wir Lehrgeld bezahlt. Die Gedanken daran sind megaaktuell, das vergißt man sein Leben lang nicht“, so seine Einschätzung.
In der Anfangsphase war der SVA um Spielkontrolle bemüht. Hinten sicher und spielerisch die Offensive suchen. So konnte der aufgerückte Peuschel mit einem präzisen Hinterhaltsschuss aus ca. 18 Metern FCN–Torhüter Walter ein erstes Mal ernsthaft prüfen (7.). Dieser klärte per Flugparade zur Ecke. Doch schon die erste zu leichtfertige Abwehrarbeit wurde durch den Gastgeber rigoros bestraft. Neubrandenburg setzte auf der linken Seite energisch nach. Schnelles Umschalten auf Angriff. Begünstigt noch durch den Schiri, der ein klares Foul an Hölle nicht ahndete, wurde der Ball zu Freyer durchgesteckt. Frei im Strafraum schloss er sicher mit einem flachen Schuss in die linke untere Ecke ab (12.).
Altlüdersdorf reagierte gefasst, noch war nichts verloren. Ein gefährlicher Freistoß von Aydogdu schön über die Mauer aufs kurze Eck gezogen, parierte Walter erneut großartig (19.). Es folgte eine gute Kombination der Gäste über die linke Seite. Vujicic schickte Koschnik und nach dessen halbhoher Eingabe traf der mitgeeilte Vujicic im Strafraum das Leder nicht richtig (21.). Schlussmann Walter blieb dann auch mit einer Faustabwehr Sieger gegen einen Schuss von Koschnik (23.).
Deutlich mehr Spielanteile auf Seiten der Gäste. Der FCN wartete geduldig auf deren Fehler. Nachdem dann SVA–Spieler Groth nach einem ungeahndeten Foul verletzt ausgewechselt werden musste, folgten einige zwangsweise Umstellungen. Das nutzte Neubrandenburg sofort und rigoros mit einem Konter über die rechte Seite. Der schnelle Freyer ging auf und davon. Seine flache Eingabe verwertete Nawotke im Zentrum freistehend und problemlos (32.). Letzte nennenswerte spielerische Aktion nochmal durch den SVA. Aydogdu bereitete über links vor. Seine Flanke köpfte Salhab rechts am Tor vorbei (37.). Mit dem 2:0 ging es in die Pause. Effektivität bei Neubrandenburg – zwei Torschüsse, zwei Treffer. Besser geht’s nicht.
Nach dem Wechsel waren die Gäste bemüht, nochmal etwas am Spielstand zu korrigieren. Ein Freistoß von halblinks durch Aydogdu wehrte Keeper Walter zur Ecke ab (49.). Dann ließ Marten zwei Gegenspieler aussteigen, schoss aber oben links vorbei (54.). Nur eine Minute später passte er super in die Gasse von Vujicic, der aber vor dem Tor einen Schritt zu spät kam (55.).
Neubrandenburg zeigte dann, wie Kaltschnäuzigkeit und Effektivität aussieht. Gaede eroberte sich den Ball im Mittelfeld und passte in den Lauf von Nawotke auf der linken Seite. Der schüttelte locker Peuschel und Hölle ab und vollendete herrlich mit einem Schuss über Rogall hinweg ins Tor (56.). Die endgültige Entscheidung war gefallen. Altlüdersdorf war zwar nochmals bemüht auf Resultatsverbesserung, aber letztlich zu ideenlos und meist nur mit langen Bällen in die Spitze. Für die Abwehr des Gastgebers damit wenig problemvoll.
In der Endphase konnte man noch zwei, drei Aktionen registrieren, die nichts einbrachten. Koschnik schoss rechts oben über das Tor (62.). Vujicic kam nach Zuspiel von Salhab einen Schritt zu spät vor Walter (74.), Salhab selbst scheiterte dann erneut an Walter im kurzen Eck (78.). Auf der anderen Seite lauerte Neubrandenburg weiter auf Konter, spielte diese aber nicht zielstrebig genug zu Ende.
Am Ende stand ein sicherer Erfolg des Teams aus der „Stadt der Vier Tore“ und leider wieder mit dem gleichen System. FCN–Präsident Schnoor schätzte dann auch treffend ein: „Altlüdersdorf kam uns mit seiner Spielweise wieder dankend entgegen. Sie standen viel zu hoch. Das war wieder gut für unsere schnellen Leute vorn. Dadurch konnten wir das erneut resolut für uns nutzen“.
Trainerstimmen
Jürgen Bogs (1. FCN): „Das war ein Sieg der Moral und der war hochwichtig. Die langen Bälle des SVA in die Mitte waren für uns ein gefundenes Fressen. Der Sieg war nicht unverdient und gibt noch einmal Selbstvertrauen für das schwere Spiel am Mittwoch.“
Steffen Borkowski (SVA): „Ich bin ein bisschen angesäuert von unserer Vorstellung. Ich kann der Mannschaft nicht einmal viele Vorwürfe machen. Wir hatten deutlich mehr Ballbesitz und Spielanteil. Aber wir hatten uns eine andere Spielweise vorgenommen. So war es für den Gegner gut möglich, seine eigenen Stärken (Konter) zu nutzen. Wir haben zu wenig gespielt, zu viel mit langen Bällen agiert. Effektivität und Nutzen standen in keiner Relation. Der Sieg von Neubrandenburg war allemal verdient, vielleicht um ein Tor zu hoch. Nochmals Glückwunsch und viel Erfolg im Pokal am Mittwoch.“
(Dirk Wieland)