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Oberliga Nordost Nord 2013/14 - Spielbericht

22. Spieltag - Samstag, 12.04.2014 - 14:00
FSV 63 Luckenwalde - SV Altlüdersdorf 2:1 (1:1)





Zwei Standards und ein Schiri besiegen SVA

Normalerweise beginne ich einen Spielbericht nicht mit Schiedsrichterschelten, sondern halte mich eigentlich damit zurück. Aber so eine schlechte Leistung mit nur einseitigen Entscheidungen habe ich in dieser Spielklasse noch nicht gesehen. Da hätte sich der „gute Mann“ aus Sachsen–Anhalt mal das gute und überzeugende Amtieren einer Frau Inka Müller–Schmäh in der Vorwoche als Lehrvorführung ansehen sollen. Und diese Einschätzung entspringt nicht der Sicht mit einer Vereinsbrille, sondern waren allgemeiner Tenor.

Nun aber zum Spiel. Die Erwartungen waren eigentlich hoch. Man freute sich auf guten Fußball bei schönem Wetter im schönsten Oberliga–Stadion. Fußballerisch wurde es aber kein Highlight, weil eben der besagt Schiedsrichter zuviel ins Spiel eingriff.

Luckenwalde begann engagiert, wollte unbedingt einen Dreier einfahren. Dowall besaß die erste Chance, die Rogall noch zur Ecke klären konnte (2.). Doch die Gäste antworteten aus einer gestaffelten Defensive. Ein erster Konter über Gigold und Marten blieb ohne Erfolg (10.). Etwas später eine erste gute Chance für den SVA. Nach einer abgewehrten Ecke jagte Szczur das Leder knapp über die Latte (14.).

Nach etwa zwanzig Minuten war wieder der Gastgeber an der Reihe. Ein langer Ball erreichte auf der linken Seite Leimbach. Nach dessen Flanke landete ein Querschläger von Rudolph bei Dowall, dessen Direktversuch jedoch weite über das SVA–Tor flog (21.). Nur wenig später konnte Wuller den agilen Marten nur per Foul stoppen. Den Freistoß von halbrechts zog Adigüzel super vor das FSV–Tor. Vujicic stieg hoch und köpfte platziert ein – 0:1 (23.).

Doch was dann folgte, forderte schon den ersten Aufreger in Form von fassungslosem Kopfschütteln bei den Gästen samt Anhängerschaft. Dowall, der spielstärkste Luckenwalder, spielte einen Pass auf den im Abseits stehenden Honolka. Der Schiedsrichter–Assistent raegierte nicht. Peuschel kreuzte auf dem Rückzug den Weg mit dem Stürmer, der dabei zu Fall kam. Statt korrekt auf Abseits zu entscheiden, zeigte der Schiri zur Überraschung dem Altlüdersdorfer Rot (26.). Den anschließenden gut getretenen Freistoß klärte Rogall klasse zur Eckeklären. Von Bogdan hereingebracht, sah Rogall diesmal nicht so gut aus, so dass Markus Müller locker einköpfen konnte – 1:1 (28.).

Trotz Überzahl fiel dem FSV in der Folge nicht viel ein. Der SVA stellte clever um. Marten übernahm die rechte Abwehrseite und man ließ insgesamt nichts anbrennen. Stattdessen setzten die Altlüdersdorfer im ersten Abschnitt noch einen gefährlichen Konter. Vujicic erkämpfte sich den Ball und flankte von der rechten Seite. Aber FSV–Keeper Petereit war aufmerksam und klärte vor dem einschussbereiten Gigold (39.). Das Remis zur Pause hatten sich die Gäste mehr als verdient.

Nach dem Wechsel nahm die Farce mit dem Schiri erst richtig ihren Lauf. Zunächst hätte der SVA aber in Führung gehen können, ja müssen. Ein langer Ball aus der Abwehr erreichte den frei durchstartenden Vujicic auf der rechten Seite. Der legte uneigennützig auf den links mitlaufenden Müller ab, der das Leder nur noch ins leere Tor hätte schieben müssen. Doch anscheinend war das zu einfach. Tommy Müller wartete bis der Torhüter zurückgeeilt kam, wollte diesen noch einmal umspielen und verlor dabei das Leder in die Arme von Petereit. Was war das denn? Unfassbar und fast schockiert fassten sich die Gäste an den Kopf (48.).

Es folgte ein weiterer krasser Fehler des Unparteiischen zum Nachteil der Gäste. Bei einem Schuss von Tsiatouchas wehrte Markus Müller den Ball im Strafraum mit der Hand ab. Ein klarer Elfer, wurde aber nicht gegeben (56.). Ein weiterer Konter des SVA sollte folgen. Schönes Zuspiel von Guske in den Lauf von Vujicic auf halbrechts. Der lief noch ein paar Schritte, fackelte nicht lange und sein Schuss flog haarscharf am langen Pfosten vorbei (61.). Trotz Unterzahl spielte Altlüdersdorf taktisch clever und hatte die eindeutig klareren Chancen. Tsiatouchas versuchte sich noch ein weiteres mal aus der Ferne, aber Petereit hielt sicher (72.).

Dann war wieder Herr Schipke an der Reihe, der diesmal alle mit seiner Entscheidung überraschte. Leimbach eilte einem Ball hinterher. Marten war aber früher am Leder und spitzelte das Streitobjekt, vielleicht mit etwas zu hohem Bein, aber ohne Leimbach zu sehen, weg. Der Luckenwalder Akteur kam dabei zu Fall. Der Schiri wollte schon Gelb ziehen (was richtig wäre), sah aber nochmal zu Leimbach und zückte den „Roten Karton“. Verwunderung in Potenz aufgrund dieser Fehlentscheidung. Auch FSV–Ehrenpräsident Riethdorf und Co–Trainer Heppe schätzten nach dem Spiel fair ein: „Wenn, dann war es gefährliches Spiel und maximal 'ne Gelbe“. Aber so musste auch Marten vom Platz (74.). Ob unbewusst, gewollt oder aus Unerfahrenheit, aber so darf man als Unparteiischer ein Spiel nicht beeinflussen.

Trotz nun doppelter Überzahl schaffte der FSV ein weiteres Tor nur durch einen glücklichen Standard. Einen Freistoß von halbrechts zog Spezialist Bogdan hoch und lang in den SVA–Strafraum. An Freund und Feind vorbei setzte das Leder noch einmal auf und drehte sich unberührt an den langen Innenpfosten ins Tor. Auch sehr zur Überraschung von Rogall, der kaum mehr reagieren konnte (76.).

Die letzte Aktion gehörte zwar nochmal den Gästen. Den Schuss von Vujicic hielt Petereit aber sicher (79.). Insgesamt endete die Partie dann aber mit einem schmeichelhaften Luckenwalder Erfolg. Sicher schwer zu verstehen, aber vielleicht muss anscheinend jeder mal erfahren und lernen, mit solchen Fehlentscheidungen umzugehen.

Trainerstimmen Pressekonferenz: „Alle, die etwas vom Fußball verstehen, die sollten wissen, dass ein Schiedsrichter durch sein Amtieren nicht das Spiel und den Spielverlauf beeinflussen sollte. Das war heute aber leider der Fall. Die zweite Rote Karte war eine Frechheit. Mehr möchte ich aber nicht zur Leistung des Schiedsrichters sagen. Wir wurden nicht ins Spiel gelassen. Kompliment an meine Truppe, die sich unter den Gegebenheiten so teuer wie möglich verkauft hat.“

Ingo Nachtigall (FSV): „Das war heute sicher kein fußballerischer Leckerbissen. Man hat gemerkt, dass der Kopf nicht frei ist. Wir hatten auch schon mehrfach Pech mit Schiedsrichterleistungen. Heute war das Glück auf unserer Seite. In Überzahl boten wir Angsthasenfußball. Wir sind nur froh über die drei Punkte. Wir haben einen absolut glücklichen Sieg eingefahren. Steffen, lass uns heute das Spiel schnell vergessen und den Leuten im nächsten Jahr wieder besseren Fußball zeigen.“

Steffen Borkowski (SVA): „Alle, die etwas vom Fußball verstehen, die sollten wissen, dass ein Schiedsrichter durch sein Amtieren nicht das Spiel und den Spielverlauf beeinflussen sollte. Das war heute aber leider der Fall. Die zweite Rote Karte war eine Frechheit. Mehr möchte ich aber nicht zur Leistung des Schiedsrichters sagen. Wir wurden nicht ins Spiel gelassen. Kompliment an meine Truppe, die sich unter den Gegebenheiten so teuer wie möglich verkauft hat.“

(Dirk Wieland)


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