Von Beginn an stellte der SV Altlüdersdorf die bessere Mannschaft mit mehr Spielanteilen und der durchdachteren Spielanlage. Erstaunlich selbstbewusst der Auftritt der Gäste.

Nach gut einer Viertelstunde eine erste verheißungsvolle Chance. Salhab zu Gigold und nach dessen flacher Eingabe in den Strafraum der Rostocker verpasste Salhab den Abschluss nur um Haaresbreite (14.). Wenig später flankte Salhab von der linken Seite ins Zentrum. Marten nahm den Ball mit vollem Risiko, der flog aber über das Tor (17.). Dann Einwurf SVA. Annahme Müller und Direktleitung zu Salhab. Seinen technisch gekonnten Fallrückzieher hielt Torhüter Schröder sicher (20.). Altlüdersdorf spielte clever und gut, nur man belohnte sich nicht.

Erst in der 22. Minute der erste Hansa–Torschuss, aber Rostocks Kapitän Borchert stellte Rogall im SVA–Tor vor keine Probleme (23.). Als dann der SVA wieder ein schnelles Umkehrspiel aufzog, lag die Gästeführung in der Luft. Zunächst scheiterte aber Salhab an einer Blitzreaktion von Keeper Schröder, der Nachschuss von Gigold wurde zur Ecke geklärt (25.), nach der Szczur aber rechts vorbei schoss (26.). Auch Marten köpfte nach Freistoß von Tsiatouchas am Tor vorbei (28.).

Nach einer halben Stunde sorgte Borchert mit einem gut getretenen Freistoß knapp links vorbei ein zweites Mal für Rostocker Gefahr (30.). Als sich Oberliga–Torjäger Haufe mal über die rechte Seite durchsetzte, wurde sein Schuss geblockt. Der Nachschuss von Coskun strich über den linken Winkel (38.).

Die letzten Möglichkeiten in Abschnitt eins hatten dann wieder die Gäste. Freistoß Tsiatouchas von halblinks, Kopfball Marten über das Tor (43.). Und fast mit dem Pausenpfiff scheiterte Marten mit einem Linksschuss aus der Drehung nach Flanke von Groth nochmals an Keeper Schröder (45.). Das torlose Unentschieden zur Pause schmeichelte dem Gastgeber.

Nach dem Wechsel gleich wieder eine Doppelchance für die Gäste, volle 100 %. Pass Gigold quer durch den Hansa–Sechzehner zu Salhab. Der stand „total blank“, scheiterte aber im Eins gegen Eins an Schröder. Der parierte auch den Nachschuss von Marten (47.). Dann kam es wie so oft im Fußball. Nicht der Bessere, sondern das Team mit weniger Spielanteilen ging überraschend in Führung. Ein langer Ball von Tidim von links erreichte auf der rechten Seite im Rücken von Koschnik den durchstartenden Schlottke. Rogall, der vorher nicht wusste, ob raus oder zurück, eilte links zum Tor, aber nicht in dieses. Schlottke nahm den Ball direkt und versenkte ihn über Rogall hinweg ins lange Eck (50.).

Nach kurzer Verwirrung kam der SVA wieder ins Spiel zurück und antwortete mit einer Vielzahl von Chancen. Nach Doppelpass mit Gigold traf Koschnik nur die Latte (67.). Dann hielt Torhüter Schröder einen Kopfball von Salhab nach Freistoß von Tsiatouchas klasse (68.). Doch nach der nächsten Chance war es endlich soweit. Freistoß Salhab aus 18 Metern flach in die linke Ecke. Schröder parierte, blieb aber gegen den Nachschuss von Gigold machtlos (70.).

Auf der anderen Seite hielt dann Rogall gegen Borchert klasse (73.), ein Schuss von Grube ging knapp links vorbei (74.). In der Schlussphase wollten die Lila–Weißen unbedingt den Dreier. Hundertprozentig die nächste Chance von Gigold. Müller setzte sich stark über rechts bis in den Strafraum durch und passte nach innen. Gigold, völlig frei, setzte das Leder mit falscher Fußstellung ins Seitenaus (!) (75.).

Es folgten Chancen en masse für die Gäste. Salhab Zuspiel von rechts ins Zentrum – Tsiatouchas über das Hansa–Tor (80.). Erneut Salhab von halbrechts schießt dann Schröder durch die Beine. Gigold am zweiten Pfosten verpasste den Einschuss (81.). Dann flankte Salhab, Kopfball Fischer und Schröder hielt sicher (83.). Und wieder Fischer, der sich den Ball gut erkämpfte, aber nochmals Schröder nicht überwinden konnte (85.). Der nächste „Riese“ wiederum durch den eingewechselten Fischer. Freistoß Tsiatouchas, Fischer stieg hoch und kam frei zum Kopfball. Und wieder lenkte „Teufelskerl“ Schröder mit einer Glanztat das Leder noch über die Latte des Hansa–Tores (88.).

Und plötzlich hätte Altlüdersdorf fast mit leeren Händen dagestanden. Hansa im Konter und Schlottke war allein durch. Doch diesmal hielt Rogall für sein Team den Punkt fest (90.). In der zweiminütigen Nachspielzeit brachten zwei weitere Eckbälle für den SVA nichts mehr ein.

Letztlich blieb es beim 1:1, ein Punktgewinn, mit dem die Hansa–Kogge höchst zufrieden war. Altlüdersdorf trauerte der Vielzahl der vergebenen Chancen nach – hier war heute deutlich mehr drin.

(D.W.)