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Oberliga Nordost Nord 2014/15 - Spielbericht

15. Spieltag - Samstag, 06.12.2014 - 13:00
SV Lichtenberg 47 - SV Altlüdersdorf 2:0 (1:0)





Couragiertes, überlegenes Spiel blieb unbelohnt

Ein bisschen flau war SVA–Coach Steffen Borkowski vor dieser Partie schon im Magen. Sorgen bereiteten dem Trainer die vielen Ausfälle. Wenn es gut läuft, hätte man gerade noch elf gesunde Spieler zur Verfügung, so der Wochenüberblick. Daraus ergab sich natürlich das große Problem: Wie bringen wir überhaupt noch eine konkurrenzfähige Mannschaft auf den Platz? „Das wird ein hartes Stück Arbeit. Wir müssen nochmal zittern“, so die Prognose.

Nur für Statistikfreunde mal im Überblick: Aus dem Ursprungskader fehlten mit Stoeter, Kleineberg, Krumnow, Peuschel, Kalyoncu, Itri, Grube, Salhab und Rudolph nicht weniger als neun (9 !) Akteure. Marten, Tsiatouchas und Owczarek stellten sich trotz Blessuren zur Verfügung. So nahm der Trainer noch Moldenhauer, Cicek und Kuipou aus dem Kader der Zweiten mit, wovon ersterer sogar durchspielte. Zudem wies Gastgeber Lichtenberg zuletzt Aufwärtstendenzen nach - insgesamt also keine guten Vorzeichen für die Lila–Weißen. Umso größere Anerkennung gebührt ihnen, wie sie sich dieser Aufgabe stellten, wie sie spielten, sich aber leider selbst um den Lohn brachten.

Lichtenberg hatte sich für dieses letzte Heimspiel der Hinrunde natürlich etwas vorgenommen. Die Punkte sollten unbedingt in der HOWOGE–Arena bleiben. Und so begann der Gastgeber auch, das Spiel an sich zu reißen. Als Taktgeber brachte sich zumeist Erdil ein, ehemals schon beim SVA spielend. Aber Altlüdersdorf, insbesondere die neue Abwehrformation, stellte sich schnell auf den Gegner ein. Umso bedauerlicher, der doch frühe, eher zufällige Rückstand. Grüneberg schlug von halbrechts einen Freistoß Richtung SVA–Tor. Die Flugbahn deutete ins Aus. Doch abgefälscht vom Rücken von Owczarek schlug der Ball unhaltbar im linken oberen Winkel ein (10.).

Unglücklich und bitter. Doch der SVA zeigte nur wenig Wirkung. Nur zwei Minuten später zirkelte Gigold einen Freistoß ins kurze Eck des 47er–Tores, Gawe schlug das Leder aber noch von der Linie (12.). Die erste und fast einzige richtige Chance von Lichtenberg in Abschnitt eins hatte dann Brechler. Nach Zuspiel von Erdil scheiterte er aber an Rogall (17.). Die Antwort kam sofort. Nach Pass von Tsiatouchas war Ferrera frei und schob ein. Der Jubel ebbte schnell ab. Der Schiri wollte ein vermeintliches Foulspiel gesehen haben (18.). Lächerlich.

Tormöglichkeiten in der Folge nur noch durch die spielerisch gut agierenden Gäste. Gigold setzte sich durch, doch seinen Schuss parierte Kempter (23.). Dann verpasste Owczarek eine Flanke von Fikic nur knapp (25.). Nach einer halben Stunde ein weiterer herrlicher Spielzug von Altlüdersdorf. Owczarek über links in den Lauf zu Koschnik. Nach dessen Flanke auf den zweiten Pfosten legte Fikic überlegt in den Rückraum. Den Direktschuss von Gigold hielt Kempter wiederum klasse (30.). Die größte und sicherste Chance zum verdienten Ausgleich fast mit dem Pausenpfiff. Tolle Kombination über Tsiatouchas und Fikic, der in die Gasse zu Ferrera. Völlig frei vor dem Tor hätte er den Torhüter noch umspielen können, schob aber rechts am Kasten vorbei (45.). Unfassbar. Der Ausgleich wäre mehr als verdient.

Auch mit Beginn der zweiten Halbzeit setzte der SVA die besseren spielerischen Akzente. Zielstrebig presste und attackierte man den Gegner schon früh und suchte zielstrebig das Spiel nach vorn. So ergab sich die nächste Hundertprozentige. Gehring und Tsiatouchas erkämpften das Leder und spielten sich per Doppelpass durch. Ein überlegter Pass brachte Fikic im Strafraum völlig frei in Position. Doch allein vor dem Torhüter schob er den Ball links am Tor vorbei (53.).

Zwei Minuten später fast die gleiche Situation. Diesmal lief die Kombination über Owczarek, Tsiatouchas und Gigold, der wiederum Fikic freispielte. Diesmal parierte Kempter seinen Versuch klasse (55.). Locker hätte der Gast jetzt schon 3:1 führen könne, ja müssen. Dann scheiterte Koschnik mit einem 20-Meter–Schuss am sicher reagierenden Kempter (58.). Und auch die nächste Ballstafette hätte einen Treffer verdient. Über Tsiatouchas und Gigold super auf rechts freigespielt, zog Owczarek in den Strafraum Richtung Tor. Doch der Abschluss hoch knapp rechts vorbei, war etwas zu überhastet (64.).

So wurde etwas später der Spielverlauf richtig auf den Kopf gestellt. Durch die recht offensive Spielweise der Gäste ergab sich auf einmal der Raum für einen Konter. Von Gawe angetrieben, spielte er auf der linken Seite in den Laufweg von Yildirim. Der war frei durch und schob das Leder unter Rogall durch ins Tor – 2:0 (72.). Zutiefst bitter für den SVA, der nun fast die Köpfe hängen ließ. Auch die späte Einwechslung von Marten konnte keine Änderung mehr herbeiführen.

Lichtenberg hatte in der Schlussphase nochmals eine Konterchance. Aber sowohl Gawe, als auch Brechler im Nachschuss brachten das Leder nicht an Rogall vorbei ins Tor (88.). Das wäre auch des Bösen und Unverdienten zuviel. Der eigentlich gute Schiedsrichter Markhoff lag mit seinen Entscheidungen eigentlich zumeist richtig, mit seinen Auslegungen aber manchmal doch zu einseitig rot-weiß angehaucht. Aber daran hat der Ausgang nicht gelegen.

Trainerstimmen Pressekonferenz

Steffen Borkowski (SVA): „Glückwunsch an Lichtenberg zum Sieg, obwohl es diesmal schwer fällt. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Sie hat sich hier trotz der vielen Ausfälle sehr gut verkauft. Letztlich haben wir uns eigentlich selbst besiegt aufgrund der vielen klaren Torchancen, die wir nicht genutzt haben. Nach dem 0:2 war dann moralisch der Kopf leer. Wir werden die Winterpause nun zur Genesung unserer Spieler nutzen und dann gestärkt in die Rückrunde zu starten. Allen Anwesenden wünsche ich angenehme Feiertage und einen guten Rutsch.“

Uwe Lehmann (L 47): „Danke für die Glückwünsche. Zum Spielverlauf sehe ich das ähnlich. Ich denke, die Zuschauer haben nochmal ein sehr gutes Oberligaspiel gesehen trotz des schwer bespielbaren Bodens. Der Dreier war heute für den Kopf her wichtig. Wir haben endlich mal nach einer 1:0–Führung ein Spiel gewonnen. Dabei hatten wir auch mal das Glück auf unserer Seite, oftmals war es auch schon anders. Ich hoffe nun auf die Rückrunde und dass wir da noch mit einigen Rückkehrern ein paar Punkte mehr sammeln. Ansonsten schließe ich mich den Wünschen meines Kollegen für die kommenden Weihnachtstage an.“

(Dirk Wieland)


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