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Oberliga Nordost Nord 2014/15 - Spielbericht

2. Spieltag - Samstag, 09.08.2014 - 14:00
1. FC Neubrandenburg - SV Altlüdersdorf 3:2 (2:0)





Gegner Neubrandenburg – es soll einfach nicht sein

Irgendwie war es im Vorfeld schon ein komisches Gefühl. Mannschaft und Presse nach dem klaren Auftaktsieg in Euphorie. SVA-Trainer Steffen Borkowski auch trotz Gegnerbeobachtung mit wenig neuen Erkenntnissen. „Es gibt halt Vereine, die einem nicht so liegen. Das müssen wir irgendwie aus den Köpfen bekommen“, so sein Statement in der Vorschau. „Auch wenn wir scheinbar mit den Neubrandenburgern nicht klarkommen, wollen wir versuchen, das heute zu ändern.“ Mit einem Punkt wäre er durchaus zufrieden. Die Mannschaft begriff das im Verlaufe des Spiels leider zu spät. So reichte es für die Neubrandenburger zum vierten Sieg in Folge gegen ihren „Lieblingsgegner“ Altlüdersdorf.

Die Gäste begannen diesmal zurückhaltender als sonst, sie waren von der bisherigen Taktik des FCN gewarnt. Doch plötzlich ging es wieder blitzschnell. Konter der Gastgeber, Flanke von Czech und Fischer köpfte nur knapp über die Latte des SVA–Tores (2.). Die passende Antwort und gleichzeitig Chance zur Führung folgte für die Gäste. Salhab allein durch, doch Keeper Walter wehrte noch zur Ecke ab (3.). Statt der Führung für den SVA erntete die Taktik von FCN–Trainer Kolacki die ersten Früchte. Schnelles Umkehrspiel und Regisseur Nawotke passte vor dem SVA–Strafraum quer in den Lauf von Czech, der sicher einschieben konnte (16.).

In der Folge zunächst wenig Höhepunkte. Altlüdersdorf kontrollierte optisch das Spiel ohne nennenswerten Zug zum Tor. Neubrandenburg beobachtete zurückhaltend, auf Fehler und eigenes schnelles Umkehrspiel lauernd. Ein weiterer der Lila–Weißen sollte auch wirklich folgen. Kurzer Einwurf der Gastgeber in Höhe SVA–Strafraum. Nawotke spielte Freyer halbrechts vor dem Tor an. Zu inkonsequent gestört, schoss er den Ball durch die Beine von Stoeter und Torhüter Rogall ins kurze Eck – 2:0 (38.). „Was ist das denn“ und unfassbares Kopfschütteln bei den Gästefans.

Vor der Halbzeit noch jeweils eine gute Chance. Ein ansehnlicher Spielzug der Gäste: Gehring zu Salhab, der in den Lauf von Marten. Doch sein Schuss wurde gerade noch von Riechert zur Ecke geklärt (41.). Die wurde aber ebenso schwach und ungefährlich getreten wie alle anderen Standards zuvor. Dann noch einmal Neubrandenburg. Freyer ist rechts in der Nähe der Auslinie durch, Rogall kommt raus (warum ?). Nach der Flanke konnte der Kopfball von Nawotke vom aufmerksamen Russow noch zur Ecke geklärt werden (44.). Die Führung vom 1. FCN zur Pause verdient, denn man hatte deutlich cleverer gespielt.

Für die zweite Halbzeit hatte sich der Gast nochmal etwas vorgenommen. Kampflos wollte man sich nicht geschlagen geben. Aber ein individueller Fehler und falsche (bzw. keine) Zuordnung in der Abwehr begünstigten den nächsten Rückschlag. Ecke FCN durch Freyer, Kopfball Fischer und Rogall klärt erneut zur Ecke (52.). Wieder schlägt sie Freyer rein, diesmal über den „Fünfer“ (!) auf den zweiten Pfosten. Kein Eingreifen, kein Klären durch die Lila–Weißen. Riechert konnte so mühelos aus dem Stand (!) ins Tor einnicken (53.). Ein schier aussichtsloser und so nicht erwarteter Rückstand für Altlüdersdorf.

Neubrandenburg schien drei Punkte sicher zu haben. Anerkennend muss man erwähnen, dass sich der SVA auch danach noch nicht aufgab und nun endlich mal Druck machte, auch mit dem Zug zum Tor. Schuss Gigold und Keeper Walter parierte klasse (55.). Dann scheiterte Marten nach guter Balleroberung an Walter (59.). Problemlos vereitelte Walter auch den Versuch von Kalyoncu (67.). Dann schoss erneut Kalyoncu, diesmal am langen Pfosten vorbei (70.).

Als dann Kalyoncu über die rechte Seite kam und in den Strafraum flanken wollte, wehrte Buschke den Ball gedankenschnell mit der Hand ab. Diesmal gut und sicher vom Assistenten erkannt, kam sofort die Anzeige und die Entscheidung „auf den Punkt“. Salhab verwandelte platziert und sicher ins untere Eck (70.).

Hoffnung keimte bei den Gästen, der Druck wurde erhöht. Mit Erfolg. Zunächst scheiterte Kalyoncu mit einem Freistoß wiederholt an Torhüter Walter (75.). Dann passte Kalyoncu super in den Lauf des durchstartenden Marten. Auf dem Weg zum Tor legte Marten überlegt und uneigennützig quer zu Salhab, der das Leder über die Linie beförderte (78.). Einige unüberlegte Bemerkungen bezüglich abseits fordern eigentlich die Teilnahme an Regelkundebelehrungen.

Letztlich aber war alles Anrennen der Altlüdersdorfer bedeutungslos. Nur noch ein Schuss von Gehring, den Walter sicher hielt (88.). Dann brachte der 1. FCN den Dreier clever über die Zeit. Gut fürs Selbstvertrauen in Hinblick auf das bevorstehende Pokalspiel im DFB–Pokal gegen den Karlsruher SC . Dazu viel Erfolg !!

Trainerstimmen

Steffen Borkowski (SVA): „In Anbetracht der 1. Halbzeit ist der Sieg verdient. Dazu meinen herzlichen Glückwunsch. Wir begannen zu pomadig, zu arrogant. Der Sieg gegen Hansa wurde total überbewertet. Neubrandenburg spielte diszipliniert und konterstark wie bekannt. Das dritte Tor begünstigten wir durch einen Torwartfehler und fehlende Zuordnung. Auch haben wir Chancen schlampig ausgelassen. Positiv war für mich, dass sich die Jungs nie aufgegeben haben. Der unbedingte Druck kam aber zu spät. Der Schuss vor den Bug war ganz gut und kam hoffentlich zur rechten Zeit. Im Pokal viel Glück für Euch.“

Dariusz Kolacki (FCN): „Wir haben heute mit einer Defensivtaktik gespielt. Das war zwar nicht so schön fürs Auge, aber das war uns egal. Wir wussten, dass der Gegner stark spielen kann. Nach dem dritten Tor haben wir das aber vergessen. Wichtig war, dass die Mannschaft bis zur letzten Minute Charakter gezeigt hat. Das Ergebnis hat gepasst, mehr musste nicht sein. Wir haben schlechter gespielt als in Waren, aber wir haben jetzt sechs Punkte. Nun können wir auf das Pokalspiel blicken.“

Die Pressekonferenz beendete FCN–Präsident Schnoor leicht lächelnd mit nachvollziehbaren Worten: „Es war wieder ein typisches Spiel Neubrandenburg – Altlüdersdorf. Der SVA ist ein gern gesehener Gegner, der uns liegt. Wir freuen uns auf das Rückspiel.“ Antwort Borkowski auch leicht lächelnd: „Wir noch nicht unbedingt.“

(Dirk Wieland)


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