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Oberliga Nordost Nord 2014/15 - Spielbericht

27. Spieltag - Samstag, 16.05.2015 - 14:00
FSV Optik Rathenow - SV Altlüdersdorf 2:1 (1:0)





In der Summe verdienter Sieg des Favoriten

SVA–Trainer Borkowski sprach recht optimistisch vor der Partie bei Aufstiegsanwärter Rathenow: „Ziel ist es, den Gegner zu ärgern. Wir haben das Hinspiel souverän gewonnen. Warum sollten wir nicht auch das Rückspiel ordentlich gestalten können?“ Warum, das sollte sich im Spielverlauf zeigen, die Optiker waren einfach gieriger auf den Sieg, hatten oftmals den etwas „besseren Durchblick“. Zudem nutzten sie konsequent und effizient Fehler des Gegners zu Torerfolgen.

Das Spiel begann in den ersten Minuten mit einer kurzen, weil respektvollen Anfangsphase. Die Gäste, mit drei Ex–Rathenowern (Tsiatouchas, Owczarek, Fikic) in der Startelf, wollten sich nicht kampflos ergeben. So kam es erst nach knapp zehn Minuten zum ersten gefährlichen Torschuss. Leroy zirkelte von halblinks einen Freistoß super auf das Tor. Keeper Rogall konnte das Leder mit den Fingerspitzen gerade noch über die Latte lenken (9.).

Altlüdersdorf antwortete. Fikic spielte überlegt in die Schnittstelle der Optik–Abwehr. Djan-Okai lief ein, war völlig frei, aber zum Glück für Optik auch im Abseits (11.). Dann spielte der SVA schnell nach vorn. Von Rogall kam das Leder über Marten zu Fikic. Nach dessen Ablage schoss Owczarek über das Tor (14.).

In der Folge wurde Rathenow aber zielstrebiger. Nach einem abgefangenen Gästeangriff wurde schnell über die rechte Seite gespielt. Bahr lief fast bis zur Grundlinie und flankte ins Zentrum. Baldé versuchte es mit einem Flugkopfball, der aber weit links vorbei flog (24.). Ein Schuss von Owczarek, den Torhüter Vicentin im Nachfassen hielt (26.), war vorerst das letzte Zeichen der Gäste.

Es folgte die beste Phase der Rathenower. Nach ca. einer halben Stunde verpassten Kleineberg und Koschnik eine langen Ball der Optiker. Baldé lief allein Richtung SVA–Tor, scheiterte aber an Rogall, der lange stehen blieb und mit seiner Reaktion geschickt wartete (29.). Wenig später war es dann soweit. Ben-Abdallah leistete sich gleich zwei unnötige Fehler, die zu Ballverlusten führten. Baldé setzte sich daraufhin auf der rechten Seite durch und passte nach innen. Zu allem Überfluß verpasste Kleineberg, Russow schlug am Ball vorbei, der dadurch bei Printemps landete. Der zog kurz nach innen und platzierte das Leder flach, unhaltbar ins rechte untere Eck (31.). Bittere Bestrafung einer langen Fehlerkette.

Weitere Chancenansätze von Turhan (36.) oder Duljevic (40.) waren zu harmlos für weitere Torerfolge. Stattdessen fast noch der Ausgleich kurz vor der Pause. Endlich spielte der Gast mal wieder schnell und direkt. Über Owczarek, Marten und Russow kam der Ball nach innen, wo Fikic nur knapp den Einschuss verpasste (45.). Es blieb bei der knappen, aber durchaus verdienten Führung des Favoriten.

Für den zweiten Abschnitt hatte sich der Gast noch mal etwas vorgenommen. Eine erste Chance leiteten Owczarek und Djan-Okai ein. Krumnow fand in Keeper Vicentin seinen Meister (52.). Dann war wieder Optik an der Reihe. Doch Torjäger Turhan vergab gleich zweimal. Zunächst schoss er nach Vorarbeit von Boachie und Printemps links am Tor vorbei (54.), dann platzierte er das Leder nach Zuspiel von Boachie freistehend weit über den Querbalken (59.).

Eigentlich ungewohnt, aber sicher auch Ergebnis des starken Spiels von SVA–Kapitän Groth, der Turhan fast komplett „entschärfte“. Seine gute Form und Wichtigkeit unterstrich Groth dann auch bei einem Freistoß des SVA in der Rathenower Hälfte. Von halbrechts zog er den Ball gefährlich Richtung Tor. Marten lief ein und nickte unbedrängt das Leder in die Maschen (65.).

Optik schüttelte sich kurz und wollte in der Folge den Dreier aber mehr als der Gast. Einen „Riesen“ vergab Baldé, der von Printemps super freigespielt, den Ball in die Wolken jagte (68.). Doch noch hielt Altlüdersdorf dagegen. Ein Schussversuch aus 12 Metern von Djan-Okai wurde noch abgeblockt, der Nachschuss von Marten strich über das Tor (69.). Krumnow spielte noch einmal Owczarek frei, der aber an Vicentin scheiterte (73.). Damit war aber das Pulver der Gäste verschossen.

Nach einer Ecke von Duljevic köpfte Turhan über das Tor (75.). Eine Minute später zog Printemps knapp links vorbei (76.). Es folgte die spielentscheidende Szene, erneut durch einen SVA–Fehler begünstigt. Einen Pass von Baldes nahm Boachie auf und lief Richtung Gästetor. Russow bot Begleitschutz. Doch statt ihn vor dem Strafraum mit einem taktischen Foul zu stoppen (SR Riemer: „Dann wäre er mit Gelb weggekommen“), zog er ihn erst im Sechzehner nieder. Der Schiri zögerte nicht und zeigte auf den Punkt. Nun kam Turhan doch noch zu seinem 22. Saisontreffer, denn er verwandelte den Strafstoß sicher (79.).

Jedes Bemühen des SVA war nicht mehr zwingend genug. Optik brachte in einem ordentlichen und temposcharfen Oberligaspiel das insgesamt verdiente 2:1 über die Zeit.

(Dirk Wieland)

Trainerstimmen

Steffen Borkowski (SVA): „Im Endeffekt ein verdienter Ratnenower Sieg. Mit hat bei uns so ein bisschen die letzte Konsequenz gefehlt, wir waren nicht zielstrebig genug. War die erste Hälfte noch von beiden Seiten mit offenem Visier, wirkte Optik in der 2. Halbzeit reifer, aggressiver und in den Zweikämpfen bissiger. Seit klar ist, dass ich zu Saisonende gehe, scheinen einige bei uns nur noch mit 90 % zu agieren.“

Ingo Kahlisch (Optik): „Heute war klar, wie schwer es wird. Die Spieler kennen sich fast alle. Die Qualität ist vorhanden, dazu gaben sich alle besonders viel Mühe. Wir wollten unbedingt gewinnen. Das ist uns gelungen, aber es ist noch viel zu tun. Undiszipliniertheiten untereinander müssen schnell abgestellt werden, noch ist alles drin.“


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