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Oberliga Nordost Nord 2015/16 - Spielbericht

25. Spieltag - Samstag, 30.04.2016 - 14:00
SV Altlüdersdorf - FC Anker Wismar 0:4 (0:3)





So enfach geht Fußball

Ein solcher Ausgang war so nicht vorauszusehen. Die Anfangsphase mit Schüssen von Owczarek (6., 7.) und einem „Riesen“ für Djan-Okai (12.) verlief für den Gastgeber noch durchaus akzeptabel. Dann aber zeigte Anker, wie einfach und effizient Fußball gespielt wird. Gut über links vorbereitet und locker im Zentrum abgeschlossen – die Führung der Gäste. Ebenso einfach das 0:2. Bröcker passt in die Gasse zu Traore. Die SVA–Abwehr blieb erstarrt stehen, Tor. Der sofortige Eindruck: Dieses Spiel war entschieden.

Fortan spulte Wismar problemlos sein Pensum runter. Bröcker bestimmte Tempo und Spielzüge, stets gefährlich beide Spitzen. Daran änderten auch ein Schussversuch von Ferrera (34.) und eine Eins-gegen-Eins-Situation, die Djan-Okai gegen Torhüter Heskamp verlor (43.), nichts. Wie simpel es gehen kann, zeigten die Gäste fast mit dem Halbzeitpfiff. Ecke Bröcker, Lange stieg hoch – Tor (45.).

Nach dem Wechsel zwar optisch das Bemühen auf Resultatsverbesserung beim Gastgeber erkennbar. Aber fast erschreckend die Ideenlosigkeit, die Harmlosigkeit in den Zweikämpfen und im Kopfballspiel der Lila–Weißen. Einige Schüsse, fast schon aus Verzweiflung, durch Vujicic (51.) oder Sentürk (55.; 65.), die Gästekeeper Heskamp nie vor Probleme stellten.

Degegen setzte Anker weiter auf Effektivität. Zunächst zeigte Lange nach Vorarbeit von Traore nochmal „Mitleid“ mit dem SVA. In der 84.Minute konnte er aber nicht anders und köpfte einen Einwurf (!) von Traore freistehend ein. Unfassbar. Das schwächste Saisonspiel der Altlüdersdorfer endete mit einer Deklassierung durch einfachen, direkten Fußball.

Während Gästetrainer Dinalo Adigo „stolz auf die Mannschaft“ war, „die alles, was man sich vorgenommen hatte, umgesetzt hat“, formulierte SVA–Coach Mike Frank, sichtlich niedergeschlagen, in der Pressekonferenz: „Ich ringe noch nach Worten. Ich bin enttäuscht, das war eine Frechheit, was die Jungs hier angeboten haben. Gratulation an Wismar, der Sieg war auch in der Höhe absolut verdient.“

Dirk Wieland



FC Anker feierte ersten Sieg in Altlüdersdorf
Abdoul Baraka Traore und Clemens Lange trafen jeweils doppelt
Fabian Bröcker traf diesmal nicht, war aber dreifacher Vorbereiter

Nach zuletzt zwei Spielen ohne eigenen Treffer dominierte der FC Anker die „Veilchen“ über weite Strecken der Partie und feierte am Ende einen hochverdienten 4:0-Auswärtssieg. Ankertrainer Christiano Dinalo Adigo: „Die Platzverhältnisse waren hervorragend, da machte das „Fußballspielen“ richtig Spaß. Bei diesem Topp-Rasen kam unsere technische und spielerische Überlegenheit deutlich zum Tragen. Wieviel dieser klare Sieg Wert ist zeigt die Tatsache, dass die Gastgeber im letzten Heimspiel die Tennis Borussen noch mit 3:1 besiegt haben.“ „Ich bin einfach sprachlos und ich kann dem FC Anker Wismar nur gratulieren zu ihrem verdienten Sieg. Meine Mannschaft war praktisch nicht richtig auf dem Platz und war hoffnungslos unterlegen“, zeigte sich SVA-Trainer Mike Frank geschockt über die Leistung seiner Elf.

Gegenüber der letzten Woche hatte Wismars Trainer auf einigen Positionen umstellen müssen. Es fehlten die verletzten Dennis Martens, Yuriy Andriychenko und Kenneth Thomas Eze, dafür war Abwehrspieler Marco Schuhmann nach seiner Rotsperre wieder dabei.

Spielszene

Ivanir Pais Rodrigues bereitete das 1:0 durch Abdoul Baraka Traore vor.

Nach ausgeglichener Anfangsphase kam der FC Anker nach zehn Minuten immer besser ins Spiel und erarbeitete sich deutliche Feld- und Chancenvorteile. Zwei tolle Treffer waren dafür die Belohnung. Beim Führungstor setzte sich Rodrigues auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch, seine Eingabe netzte Traore aus zentraler Position ein. Neun Minuten später das nächste Tor des Franzosen. Ein toller Pass von Mannschaftskapitän Fabian Bröcker in die Tiefe erlief sich wieder Traore vor dem Altlüdersdorfer Keeper, umspielte diesen und schoss zum 2:0 ein.

Auch in der folgenden Zeit dominierten die Ostseestädter und Fabian Bröcker stand immer wieder im Mittelpunkt. Zweimal brachte er Ecken von der rechten Seite gefährlich nach innen, doch die Kopfbälle von Marco Schuhmann (34.) und Clemens Lange (38.) zischten jeweils knapp am Kasten der Gallier vorbei.

Doch aller guten Dinge sind auch drei, wie bei den schlechten. In der Schlussminute der ersten Hälfte hatte sich die Ankercrew am Strafraum der Platzherren festgesetzt und Bröcker brachte noch eine Ecke nach innen. Diesmal stieg Lange in Manier eines Hochspringers ab und wuchtete die Kugel in die Maschen. Schiedsrichter Rasmus Jessen pfiff die Partie gar nicht mehr an und schickte beide Teams in die Kabine.

„Ein tolles Kompliment an mein Team. Vor allem in der ersten Halbzeit haben sie alles richtig gemacht und die Partie klar dominiert. Nach der Pause haben wir nicht mehr so konzentriert gespielt, ohne aber die Souveränität zu verlieren. Schade, dass das Tor von Traore in der 50. Minute nicht gegeben wurde und die Chancen von Traore, Schiewe und Lange äußerst knapp vergeben wurden. Trotzdem bin ich nach den beiden letzten nicht so starken Spielen sehr zufrieden mit meinem Team“, so Trainer Adigo.

Den Schlusspunkt für den FC Anker setzte wieder einmal Goalgetter Clemens Lange. Wieder traf er per Kopf, diesmal nach einem weiten Einwurf von Traore von der Eckfahne. Mit nun 20 Treffern übernahm „Linge“ wieder die Führung in der Torjägerwertung der Oberliga.

Am nächsten Sonnabend erwarten die Hansestädter den Mitaufsteiger aus Seelow und wollen sich dann unbedingt für die unglückliche 0:1-Hinspielniederlage rehabilitieren.

Text: Bernhard Knothe
Foto: Andreas Knothe


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