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DIE FUSSBALLECKE
Oberliga Nordost Nord 2018/19 - Spielbericht
16. Spieltag - Samstag, 17.11.2018 - 14:00
CFC Hertha 06 - FC Anker Wismar 2:0 (2:0)
Grafik Taktikschema

     Taktikschema zeigt eine mögliche Variante.




Viel Einsatz und Wille - aber mangelhafte Effektivität und Cleverness
Ankerkeeper Seide hält Foulelfmeter von Ghasemi-Nobakht

Spieler

Sebastian Ghasemi-Nobakht

Der FC Anker rutscht immer tiefer in die Gefahrenzone. Bei der Hertha in Charlottenburg kassierte die Elf von Trainer Christiano Dinalo Adigo eine völlig unnötige 0:2-Niederlage. Mit 13 Punkten liegen die Hansestädter zwar noch auf einem Relegationsplatz, aber bereits am nächsten Spieltag kann die Ankerelf auf einen Abstiegsplatz zurückfallen. Am nächsten Sonnabend gastiert mit den Tennis Borussen der große Aufstiegsfavorit in die Regionalliga auf dem Jahnplatz.

Letztlich konnten sich die Charlottenburger beim FC Anker bedanken, dass sie sich in der Tabelle noch weiter nach vorne arbeiten konnten. Zwei grobe Fehler der Wismarer Hintermannschaft, einschließlich Torhüter Mirco Seide, und vorne eine erschreckende Abschlussschwäche waren der Grundstein für die siebte Niederlage. Neun Treffer in vierzehn Begegnungen bleiben der Tiefstwert der Oberliga. Inzwischen sind die Hansestädter bereits wieder sechs Stunden ohne eigenes Tor.

Ankertrainer Adigo musste in der Berliner Sömmeringstrasse auf den gesperrten Tom Ney und den verletzten Sahid Wahab verzichten. Alexander Pratsler und Tshomba Oliveira standen gar nicht im Aufgebot, dafür bestritt Thomas Ehlert sein erstes Oberligaspiel und machte seine Sache sehr gut. Der in Stendal verletzte Ignacio Sanchez-Contador stand ebenfalls in der Anfangsformation.


Spielszene 1

Thomas Ehlert (links) bestritt sein erstes Oberligaspiel.


Die Anfangsphase begann sehr hektisch, nach vierzehn Minuten hatte der Unparteiische bereits dreimal gelb gegen die Hansestädter gezeigt. In der elften Minute wurde Sanchez angeschossen, er erhielt Gelb, Marco Bode protestierte zu lautstark und sah so ebenfalls den gelbe Karton. Den ersten Elfmeter schoss Ghasemi-Nobakht ins linke Eck, doch einige Spieler liefen zu früh in den Strafraum, so dass der Strafstoß wiederholt wurde. Und Ghasemi-Nobakht zielte wieder in die gleiche Ecke, doch diesmal war Ankerkeeper Seide zur Stelle. „Das war natürlich Glück für mich. Ich hatte spekuliert, dass er wieder in die gleiche Ecke schießt, der Charlottenburger hatte wohl gedacht, ich springe jetzt in die andere Ecke“, so Seide später.

Letztlich brachte der gehaltene Elfmeter trotzdem das Glück nicht zurück in die Ankerreihen. Nach gut einer Minute wurde Baba nach einem Grundliniendurchbruch völlig alleine gelassen und verwandelte per Kopf, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte blieb Seide zu zögerlich, griff nur halbherzig ein und Cakir nutzte diesen Fehler. Da halfen auch die klaren Einschussmöglichkeiten für Serweta (Kopfball nach Ecke von Rodrigues an den Pfosten), von Lima nach Ecke Rodrigues und einem Kopfball von Schiewe nach einer Ecke nichts.

In der zweiten Hälfte hatten die Küstenstädter wieder deutlich mehr vom Spiel und ein halbes Dutzend bester Einschussmöglichkeiten. In der 54. spielt Schiewe die Kugel, der Ball prallte Serweta vor die Füße, doch der zog den Ball aus acht Metern am Tor vorbei. Drei Minuten später zirkelte Lima den Ball am langen Pfosten vorbei und in der Schlussphase gab es noch zwei Distanzschüsse von Ehlert und Queckenstedt, die aber auch nichts Zählbares brachten.

„Heute können wir uns vom Einsatzwillen her nichts vorwerfen, aber wenn wir vorne das Tor nicht treffen, kann man nicht punkten“, war auch Mannschaftskapitän Philipp Unversucht nach der siebten Punktspielniederlage frustriert.


Spielszene 2

Die Charlottenburger Abwehr klärt per Kopfball.




Text: Bernhard Knothe
Fotos: Andreas Knothe