Oberliga Nordost Nord 2008/09 - Spielbericht
11. Spieltag - Sonntag, 09.11.2008 - 14:00
Reinickendorfer Füchse - SV Falkensee-Finkenkrug 1:0 (1:0)
Reinickendorfer Füchse: Mike Hagen - Ferdi Görgen, Christian Schönwälder (68. Steven Haubitz), Ertan Yatkiner - Mustafa Gültepe, Selim Kiyak (46. Benjamin Zielske), Kadir Erdil, Kim Schwager, Patrick Baer (75. Ali Sinan) - Vahit Engin, Serhat Aktürk
Trainer: Christian Backs
SV Falkensee-Finkenkrug: Dirk Lutz - Daniel Ruff - Matthias Meier, Martin Krüger - Kevin Nofz, Steven Meier, Stefan Romeis (46. Stephan Lutz), Tim Sliwa - Caglar Halici - Daniel Scheinig, Thomas Guggenberger
Trainer: Udo Richter
Tore: 1:0 Vahit Engin (28.)
Schiedsrichter/in: Marcel Böhmer (Gornau)
Zuschauer: 182
Gelbe Karte: Kadir Erdil (2.) / Tim Sliwa (4.), Caglar Halici, Thomas Guggenberger
Bericht von Yiannis HD. Kaufmann
Glückliche Füchse gewinnen gegen Falkensee-Finkenkrug
FF-Trainer Udo Richter sprach vom Sieg der glücklicheren Mannschaft und auch Füchse-Trainer Christian Backs konnte ihm dabei nur beipflichten. Hatte doch gerade er in der 2. Halbzeit den Schlusspfiff über 45 Minuten fast nicht mehr erwarten können ...
Die Reinickendorfer Hausherren begannen eigentlich so, wie sie auch beim BFC Dynamo vor einer Woche gespielt hatten: Schnell, dynamisch und immer nach vorne. Doch heute rannten sie gegen eine vielbeinige Abwehr, die offensichtlich gut vorbereitet war und die Füchse nicht unterschätzte.
Und man muss den Jungs vom SV Falkensee-Finkenkrug ein Kompliment machen. Im Gegensatz zu vielen anderen Teams, die im Fuchsbau am Freiheitsweg ihre Visitenkarte abgegeben haben, stand man hier nicht hinten drin und hatte das Tor vernagelt, sondern spielte wirklich mit.
Dass sich dabei trotzdem kein unbedingt hochwertiges Technik-Highlight entwickelte, konnte schnell abgesehen werden. Der Kampf war das Mittel der Wahl und beide Abwehrreihen standen sich beim Einsatz und der Nutzung ihrer Arbeitsmittel gegenseitig in nichts nach.
Dabei haderten die Fast-Berliner aus dem Grüngürtel der Bundeshauptstadt mehrfach mit dem diesmal nicht so überzeugenden Schiedsrichtergespann um Marcel Böhmer (Gornau) - die Holzmichel-Truppe aus dem Erzgebirge wirkte manchmal nicht ganz auf der Höhe des Geschehens und zeigte an diesem Spieltag nicht die sonst gewohnte Souveränität der Unparteiischen.
So konnten die grün-weißen Füchse glücklich sein, nicht mit zwei Elfmetern in Rückstand zu gelangen. Andererseits hatten sie aber auch ausreichend Gelegenheit, den sicheren Rückhalt der FFer mehrfach zu prüfen. Doch einzig Vahit Engin schaffte es in Spielminute 30 den Ball per Kopf unhaltbar im Gehäuse von Falkensee-Finkenkrug unterzubringen.
Halbzeitstand also 1:0 und auf den Rängen war sich der Trainer von Berlin Ankaraspor Kulübü 07, Bülent Gündogdu, gemeinsam mit Mehmet Ali Han und „Mr. Türkiyemspor“ Fikret Ceylan einig, nach dem grandiosen 1:7-Auswärtssieg des BAK beim BFC Preußen in dieser Form am nächsten Spieltag auch eine Chance gegen die Reinickendorfer Füchse zu haben ...
Die Reinickendorfer verloren völlig den Faden und überließen den ganz in weiß spielenden Gästen jenen Raum, der immer wieder für hoch gefährliche Angriffe genutzt wurde - die 182 zahlenden Zuschauer, die bei nieseligem Wetter den Weg ins Stadion gefunden hatten, schlossen schon Wetten ab, wann der Ausgleich fallen würde. Es brauchte aber erst einen doch noch gepfiffenen Elfmeter für Falkensee-Finkenkrug, um das auch möglicherweise wahr werden zu lassen.
Nach einem Foul links im Strafraum trat Martin Krueger für Falkensee-Finkenkrug an den berühmten Punkt und streichelte den Ball mitten in die Arme des gut aufgelegten Mike Hagen im Tor der Füchse. Der A-Jugendliche vertrat dort den für drei Spieltage gesperrten Thomas Dame absolut effektiv und zeigte nur wenig Schwächen. Die er dann auch mit dem gehaltenen Elfmeter erstklassig ausglich.
Die Minuten zogen sich wie Gummi, Christian Backs konnte kaum noch hinsehen, FF-Torhüter Dirk Lutz kam zum Schluss noch mit nach vorne ... es half nichts: Not gegen Elend oder auch Nicht-Wollen gegen Nicht-Können ... die Reinickendorfer behielten die Oberhand und konnten am Ende die drei Punkte für den Sieger auf der Habenseite verbuchen.
Ein glückliches Ende im Fuchsbau, bei dem sich FF-Trainer Udo Richter am Ende in der Pressekonferenz noch die Grüße seiner Lichtenberger Fans an „ihren Fußballgott“ abholen konnte und Christian Backs für die Füchse strahlte, das die Partie endlich vorüber war. Am kommenden Woche müssen die Reinickendorfer schon etwas nachlegen, um beim jetzt wohl richtig selbstbewussten BAK im Poststadion bestehen zu können.