Oberliga Nordost Nord 2008/09 - Spielbericht
14. Spieltag - Samstag, 29.11.2008 - 13:00
BFC Preussen Berlin - Reinickendorfer Füchse 2:1 (0:1)
BFC Preussen Berlin: Stefan Maus - Moritz Kessler, Marco Fink, Robin Patton, Tom Kirstein - Piotr Orzel, Oliver Kelm (59. Mounier Raychouni), Alexander Helfrich - Ilkan Senkaya - Izzet Kücükodabasi (82. Mike Wiesner), Jens-Hendrik Kloeren (89. Marcel Uhlig)
Trainer: Ayhan Bilek
Reinickendorfer Füchse: Mike Hagen - Ferdi Görgen, Christian Schönwälder, Ertan Yatkiner - Benjamin Zielske - Nidal Swaidan, Kadir Erdil, Steven Haubitz (58. Kim Schwager), Patrick Baer (46. Mustafa Gültepe) - Lutuf Dinc, Ali Sinan (71. Vahit Engin)
Trainer: Christian Backs
Tore: 0:1 Lutuf Dinc (45.); 1:1 Jens-Hendrik Kloeren (50.); 2:1 Izzet Kücükodabasi (55.)
Schiedsrichter/in: Norbert Giese (Großräschen)
Zuschauer: 37
Gelbe Karte: Marco Fink (4.), Ilkan Senkaya (6.), Tom Kirstein / Benjamin Zielske (5., gesperrt)
Gelb/Rote Karte: - / Nidal Swaidan (86.)
Spielstatistik noch unvollständig.
Bericht von Yiannis HD. Kaufmann
Karneval in Lankwitz: BFC Preussen gewinnt 2:1 gegen die Füchse
Schiedsrichter Norbert Giese kam zur Oberligapartie zwischen dem
Tabellenletzten BFC Preussen und dem Aufsteiger Reinickendorfer Füchse aus
der brandenburgischen Karnevalshochburg Großräschen und auch sonst hatte
die Partie nicht unbedingt einen vorweihnachtlichen Touch.
Das fing bei den Füchsen auf der linken Außenposition an. Dort tanzte im
Stil eines stolpernden Tanzmariechens der sonst so zuverlässige Patrick
Baer und ermöglichte so den Preussen immer wieder brandgefährliche
Angriffe. Die daraus resultierenden Flanken gingen aber zumeist an der vom
heute nicht ganz so souveränen Mike Hagen gehüteten Füchse-Bütt vorbei.
Bei den Preussen taten sich die schwarz-weißen "Funken" Ilkan
Senkaya und Jens Hendrik Kloeren etwas rustikaler im Stil martialischer
Gardesoldaten hervor. Dass es dabei manchmal eher auf die Knochen der
grün-weißen Balletteusen ging, muss in dieser Partie offensichtlich als
Kollateralschaden hingenommen werden.
Zur Halbzeit stand es dann aber an der Malteserstraße nicht 4:0 für die
Hausherren, sondern völlig unverdient 0:1 für die Gäste vom
Freiheitsweg: Lutuf Dinc hatte mal wieder eine 100prozentige Chance
versemmelt und war danach zum allgemeinen Erstaunen doch noch erfolgreich.
Stefan Maus in der Preussen-Bütt musste hinter sich greifen und es ging
bedröppelt in die Sitzungspause.
Dort traf man dann auch den FUWO-Kolumnisten Raimund Wilheim. Modisch in
"Wellensteyn" gewandet bat er um Verständnis, dass die
Reinickendorfer bisher nicht so doll in seinen wöchentlichen
FUWO-Schmankerln zur Oberliga vorkommen - man spielt halt zu Hause
meistens am Sonntag und da ist Meister Wilheim anderweitig in der Redaktion
verplant ... eigentlich schade, denn so entgehen die Füchse doch immer
wieder den so gut verdaulichen, launigen Seitenhieben ...
Auch in Halbzeit Zwei machte das Ballett der Füchse fast nahtlos dort
weiter, wo man vor der Pause aufgehört hatte. Die Preussen wirkten mental
einfach fitter, waren auf dem Weg zum Ball zielstrebiger und sie gaben nie
auf. Dazu wurden Bälle aus der Abwehr heraus überlegter weiter geleitet
und nicht teils blindwütig in die Beine der Gegner gehauen. Unterm Strich
war es einfach verdient, dass in Spielminute 50 Jens Hendrik Kloeren den
Ball aus halblinker Position zum Ausgleich in die Reinickendorfer Maschen
haute.
Und knapp fünf Minuten später war es Ilkan Senkaya, der den
2:1-Führungstreffer markierte. Verdient, keine Diskussion!
Zur Halbzeit hatte bei den Füchsen zwar der offensichtlich überforderte
Patrick Baer die Stiefel ausziehen dürfen, aber sein Ersatz Selim Kiyak
war kaum in der Lage, sich besonders hervor zu tun - er ging beinahe
unsichtbar in der von den Füchse-Fans durchgehend mit Wehlauten
kommentierten Leistung seines Teams unter.
Auch der Wechsel des müde gespielten Steven Haubitz gegen Kim Schwager
brachte keinerlei Impulse, die man als Zeichen für Torhungrigkeit hätte
erkennen können. Nicht einmal der Wechsel des mal wieder die
obligatorische gelbe Karte wegen Meckern sehende Benny Zielske gegen die
"Deutsche Eiche" Vahit Engin brachte den Füchsen
Szenenapplaus. Man spielte den Ball weiterhin planlos in die Gegend und
überließ dem Gegner nach Ballverlusten den Spielaufbau, ohne selbst noch
einmal nachzusetzen.
Nachdem sich dann die Spieler gegenseitig noch hier und dort ein bisserl
in die Gräten gehauen hatten und die Physios zum Sprint über den Platz
animierten, war es dann in der 87. Minute Fuchs Nidal Swaidan, der sich als
Erster die Narrenkappe absetzen durften: Nach einem Foul ging es für ihn
mit Gelb/Rot schon etwas frühzeitiger in die Kabine.
Als nach 90 Minuten "Prinz" Giese aus Großräschen endlich
abpfiff, konnten die sicher nur 50 zahlenden Zuschauer und etwas 50 weitere
Besucher mit (Frei-)Karten in den verschiedensten Farben endlich vor dem
Schmuddelwetter flüchten und sich zurück in wärmere Räumlichkeiten
begeben. Spieler und Verantwortliche der Preussen feierten dagegen
"die Hände zum Himmel" fröhlich den ersten Heimsieg der
Saison!
Bei den Füchsen wird damit die für den Samstagabend anstehende
Weihnachtsfeier wohl etwas ruhiger ausfallen - als Akteur nach
solch einem Spiel mit dem Trainer oder auch dem Manager an einem
Tisch zu feiern, wird nicht ganz so erquickend sein ...
Am Sontag, 7. Dezember 2008, kommt um 13.00 Uhr mit dem Spandauer SV das
nächste Kellerkind an den Freiheitsweg. Man darf gespannt sein, wie sich
die Reinickendorfer bei ihrem letzten Heimspiel der Hinrunde aus der
Affäre ziehen!