Hunte Report
Starke Oldenburger gewinnen Spitzenspiel
Von
Fabian Speckmann
Langenhagen. Der VfB Oldenburg bleibt auswärts eine Macht. Souverän und in jeder Hinsicht verdient haben die Oldenburger das Spitzenspiel beim SC Langenhagen mit 2:0 gewonnen. Trainer Torsten Fröhling war nach dem Abpfiff entsprechend zufrieden und verteilte ein kollektives Lob an seine Mannschaft.
Wenig überraschend hatte sich der Trainer zu einem Wechsel im Tor entschlossen. An Stelle von Mansur Faqiryar, ohnehin angeschlagen, stand Nils Reinke zwischen den Pfosten. Alexander Nouri, hinter dessen Einsatz aufgrund von Aduktorenproblemen ein Fragezeichen gestanden hatte, war hingegen von Anfang an dabei. Ohnehin vertraut Fröhling jener Mannschaft, die zuletzt gegen Eintracht Nordhorn phasenweise herrlichen Fußball gespielt hatte.
Weniger spektakulär, aber dafür sehr zielstrebig, konzentriert und konsequent trat der VfB von Beginn an auf. Langenhagen, das die verletzungsbedingten Ausfälle von Daniel Hintzke und Marco Hansmann nicht kompensieren konnte, stand überraschend tief, gab das Mittelfeld weitestgehend preis und ließ die Oldenburger gewähren. Die nutzten das Mehr an Platz zu schnellem Spiel, versuchten dabei meist die Aussen einzubeziehen, was links mit Mariusz Zmijak und Tim Schwarz deutlich besser klappte, als rechts mit Dave Otto und Didier Webessie.
Nicht zufällig hatte Schwarz die erste Chance, verfehlte das Tor mit einem Kopfball aber knapp (10. Minute). Fortan drängten die Oldenburger, suchten immer wieder den Weg zur Grundlinie, allein der finale Pass wollte noch nicht ankommen. Offensiv-Akzente der Gastgeber indes gab es schlicht nicht. Es sollte satte 28 Minuten dauern, ehe Marco Menneking den ersten Schuss aus der Distanz auf das Oldenburger Tor abgab. Zuvor hatte Tim Schwarz erneut für Gefahr gesorgt. Torhüter Alexander Dlugaiczyk fischte den Kopfball des Oldenburgers allerdings aus dem Winkel (20.).
Der VfB blieb seiner Linie immerhin treu, rannte nicht kopflos, sondern überlegt an und belohnte sich kurz vor der Halbzeit mit der Führung. Der als Sechser erneut überzeugende Julian Harings spielte den Ball in die Strafraummitte und Didier Webessie, dem bis dahin wenig bis gar nicht gelungen war, traf zum unbedingt verdienten 0:1 (43.).
Anders als in der Vorwoche gegen Nordhorn, als die Oldenburger nach ihrer jeweiligen Führung eingebrochen waren, spielten sie diesmal auch nach dem Wechsel weiter konsequent nach vorn. Langenhagen gab die offensive Zurückhaltung jetzt zwar auf, Chancen allerdings hatten vor allem die Oldenburger. Schon die erste bedeutete das 0:2. Tim Schwarz hatte seinem Gegenspieler den Ball abgeluchst, umsichtig in die Mitte gepasst und Waldemar Kowalczyk hatte keine Mühe, die Kugel ins Netz zu schieben (56.).
Die vorzeitige Entscheidung allerdings verpasste der VfB. Didier Webessie, jetzt wie ausgewechselt und damit ein Aktivposten im Oldenburger Spiel, legte den Ball perfekt für Tim Schwarz auf, doch der Torjäger brachte das Kunststück fertig, das leere Tor zu verfehlen (66.). Weil Marcel Salomo kurz darauf an Alexander Dlugaiczyk scheiterte (73.), blieb zumindest ein Rest an Spannung erhalten.
Langenhagen präsentierte sich jetzt deutlich besser als in der ersten Halbzeit, doch viel mehr als ein Schuss von Philippe Harms (88.) kam dabei nicht heraus, weil der VfB sich defensiv ungewohnt sicher präsentierte und deshalb nach dem Schlusspfiff mit den Fans die Tabellenführung feiern durfte, während sich beide Trainer bei Schiedsrichter Patrick Düver für dessen souveräne Leistung bedankten.
Torsten Fröhling, Trainer VfB Oldenburg: Ich bin stolz auf die Mannschaft, die heute in jeder Hinsicht überzeugt hat. Dafür ein dickes Lob. Natürlich gibt es immer etwas zu kritisieren, aber das ist heute sehr wenig. Nils Reinke hat seine Sache sehr gut gemacht, war immer präsent und sicher. Er ist auf jeden Fall bis zur Winterpause unsere Nummer eins.
Nils Reinke, Torhüter VfB Oldenburg: Ich wusste ja schon einige Tage, dass ich spielen würde, deshalb war ich nicht so nervös. Mit meiner Leistung bin ich zufrieden, aber die Mannschaft hat es mir heute auch sehr leicht gemacht. Ich denke schon, dass wir der Liga gezeigt haben, dass wir da sind.
Nordwest Zeitung
VfB übernimmt Tabellenspitze
FUßBALL Oldenburger Oberligist siegt 2:0 in Langenhagen - Konkurrenten patzen
Vor allem vor der Halbzeitpause entwickelte der VfB viel Druck. Im Tor bekam Reinke den Vorzug vor Faqiryar.
VON HENNING BUSCH
OLDENBURG/LANGENHAGEN - Die Fußballer des VfB Oldenburg bleiben auswärts eine Macht. Am Sonntag setzte sich die Elf von Trainer Torsten Fröhling nach einer gelungenen Vorstellung verdient mit 2:0 (1:0) beim Verfolger SC Langenhagen durch und schaffte damit am 13. Spieltag erstmals den Sprung an die Tabellenspitze der Oberliga Niedersachsen. Grund: Kickers Emden kam daheim gegen den TSV Ottersberg nicht über ein 1:1 hinaus, und der BV Cloppenburg verlor 0:2 beim VfL Osnabrück II. Die Emder haben allerdings zwei Spiele weniger als der VfB und BVC absolviert.
„Das ist schön, aber nicht mehr als eine Momentaufnahme“, hielt Fröhling nach der Kunde von den Patzern der beiden Konkurrenten dann auch den Ball flach. „Wichtig sind für uns die Punkte, von denen wir bis zur Winterpause noch so viele wie möglich sammeln wollen, um dann in der Rückrunde nach der Rückkehr der zurzeit verletzten Spieler voll anzugreifen.“
Beim Tabellenvierten Langenhagen machten die Oldenburger vor allem in der ersten Halbzeit viel Druck. Allerdings dauerte es bis zur 44. Minute, ehe der bis dahin sehr unglücklich agierende Didier Webessie die längst überfällige 1:0-Führung der Gäste erzielte. Nach einer Ecke hatte er einen Schuss unhaltbar abgefälscht.
Nach dem Seitenwechsel war zunächst Nils Reinke bei einem gefährlichen Freistoß des SCL zur Stelle (56.). Der VfB-Torwart hatte den Vorzug vor Mansur Faqiryar erhalten, der zuletzt nicht die gewohnte Sicherheit ausgestrahlt hatte, und machte seine Sache sehr gut. Dann erhöhte Waldemar Kowalczyk nach schöner Vorarbeit von Tim Schwarz, der sich bis zur Grundlinie durchgetankt und überlegt auf den VfB-Kapitän zurückgelegt hatte, auf 2:0 (58.).
Zehn Minuten später hätte Schwarz auf Zuspiel von Webessie schon alles klar machen können, doch der Torjäger verzog freistehend (68.). Auch der erneut als Stürmer eingesetzte Co-Trainer Marcel Salomo blieb mit einem Volleyschuss erfolglos (76.). Mit viel Geschick und etwas Glück schafften es die VfB-Spieler zudem, erstmals seit sieben Spielen mal wieder, kein Gegentor zu kassieren. So wurde ein Treffer der Gastgeber wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht gegeben (85.), und es rauschte ein Schuss von Philipe Harms am VfB-Gehäuse vorbei (90.).
Für die auf fremdem Platz noch unbesiegten Oldenburger war es bereits der sechste Sieg im achten Auswärtsspiel. Auch seine nächste Partie bestreitet der VfB auf fremdem Platz. Bevor es aber am 14. November beim TuS Heeslingen weiter geht, freuen sich die Blau-Weißen erst mal auf ein spielfreies Wochenende. Fröhling: „Das haben sich die Spieler, die seit Wochen am Limit spielen, verdient.“
Torsten Fröhling (VfB-Trainer): Das war hochverdient, weil über weite Strecken ein Spiel auf ein Tor. Dass wir noch dazu endlich mal wieder zu Null gespielt haben, ist wichtig für die Moral.
Hilger Wirtz-von Elmendorff (SCL-Trainer): Wir hatten Glück, dass wir zur Pause nur 0:1 zurücklagen. Dass das Tor von Ertan Ametovski kurz vor Schluss nicht gegeben wurde, war eine Fehlentscheidung.
Waldemar Kowalczyk (VfB-Kapitän): Ich glaube, sie haben etwas Angst vor uns gehabt und daher sehr defensiv gespielt. Wir haben das ganze Spiel kontrolliert.