Kopfgrafik


Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht

26. Spieltag - Samstag, 12.03.2011 - 16:00
BSV Rehden - Arminia Hannover 3:0 (0:0)


Diepholzer Kreisblatt
Nicht mit links, aber von links
Hegerfeld an zwei Toren bei Rehdens 3:0 über Hannover beteiligt / Belka, Burgardt und Meyer treffen

Von Cord Krüger

REHDEN · Nach 56 Minuten hatte es Dinh-Huan Quach hinter sich. So lange hechelte der Außenverteidiger von Arminia Hannover am Sonnabend in den Rehdener Waldsportstätten Christian Hegerfeld hinterher. Als er den ständig anspielbaren Youngster des Fußball-Oberligisten BSV Rehden dann auf der linken Strafraumlinie foulte, Schiedsrichter André Schönheit folgerichtig auf den Punkt zeigte und Alexander Burgardt den Strafstoß zum 2:0 (54.) versenkte, leitete Hannovers Trainer Bernd Krajewski Quachs Auswechslung ein. Zu spät. Am Ende triumphierte der BSV völlig verdient mit 3:0 (0:0).

Trotz der Höhe ging dieser Sieg nicht mit links vonstatten – dafür aber über links. Dort lief eben Hegerfeld die Außenbahn entlang – schnell und daher oft mit Freiraum zum Flanken. Eine seiner Hereingaben schob Benjamin Belka mit den Stollen voraus zum 1:0 ein (49.). „Christian war an zwei Toren beteiligt und hat viele Möglichkeiten herausgearbeitet“, lobte sein Trainer Uwe Brunn. „Ihm steht hier ein Super-Weg bevor.“

Das freute den 21-Jährigen zu hören. Er dankte Brunn aber ebenso für dessen Worte vor dem Spiel: „Der Trainer hat gesagt: Mach, was du kannst, aber setz' dich nicht unter Druck. Das hat ganz gut geklappt.“ Ansonsten wollte er sich lieber nicht so gern im Mittelpunkt sehen: „Wir haben alle zusammen für den Sieg gearbeitet.“

Und fast alle agierten zu Beginn fahrig, fast ängstlich. Nur Kapitän Christian Schiffbänker eroberte viele Bälle, die er geschickt verteilte – wenn er nicht selbst nach vorn ging und mehrfach bis zu drei Gegner mit seiner Quirligkeit beschäftigte. Ansonsten regierte Verunsicherung. Das nutzte Hans-Martin Schneider mit zwei blitzschnellen Vorstößen, und einen davon musste BSV-Torwart René Damerow in höchster Not entschärfen (7.). Selbst Routiniers wie Manuel Meyer leisteten sich ungewohnte Abspielfehler.

Während der sich allerdings wieder fing, musste Brunn bei Sören Sandmann früh einschreiten: Dem Abwehrmann unterliefen einige Ballverluste und Fehlpässe – nicht viele, aber gefährliche. „Ich habe Sören runtergenommen, um ihn zu schützen“, erklärte Brunn den Wechsel nach nur 24 Minuten. „Er ist nach seiner Verletzung noch nicht hundertprozentig fit. Die Entscheidung war hart, aber er gehört ganz klar zu denen, die hier eine Zukunft haben.“

Für ihn kam David Pundt – der musste aber nach rechts, während von dort Alexander Burgardt Sandmanns Position auf der linken Seite übernahm.

Und dieser Schachzug erwies sich als Glücksfall. Burgardt und Hegerfeld zogen jede Menge Angriffe auf. Schon Artur Zimmermann hätte eine Hegerfeld-Flanke nutzen können, köpfte aber drüber (31.). Danach verpasste Florian Greve zweimal die Führung (39./44.).

„Wir haben erst später ins Spiel gefunden, weil wir zu nervös waren. So ist das, wenn man länger nicht gewonnen hat“, urteilte Burgardt. Das sah Hegerfeld ähnlich – aber er war froh, dass „Boogie“ Mitte des ersten Durchgangs hinter ihn auf seine Seite wechselte: „Das hat gut funktioniert – wohl auch, weil wir das genau so trainieren.“

60 Sekunden nach Wiederanpfiff servierte Hegerfeld erneut für Greve, aber Sebastian Knust zeigte seine größte Parade. Auch beim Elfmeter war der Armina-Keeper noch mit den Fingerspitzen dran, obwohl Burgardt ihn rechts oben gut platziert hatte. Und Manuel Meyers Freistoß von halblinks zum 3:0 (63.) berührte Knust ebenfalls noch – doch den hatte „Manu“ hart gedroschen.

Deutlich zu hart ging Hannovers Kapitän Marcel Ibanez gegen seinen eigenen Defensivkollegen Carsten Folprecht vor. 13 Minuten vor Schluss schlug ihn Ibanez mit der Faust und sah dafür die Rote Karte (77.). Abstiegskampf ist eben reine Nervensache.


Zurück Zurück