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Oberliga Niedersachsen 2010/11 - Spielbericht

5. Spieltag - Sonntag, 05.09.2010 - 15:00
FC Hansa Lüneburg - VfB Oldenburg 0:1 (0:0)


Hunte Report

Franziskus trifft, Webessie sieht rot

Von
Fabian Speckmann

Lüneburg. Ein Treffer von Daniel Franziskus reichte dem VfB Oldenburg zu einem verdienten 1:0-Auswärtssieg bei Hansa Lüneburg. Der junge Angreifer war gerade neun Minuten im Spiel, als er einen Pass von Alexander Tschalumjan zum 0:1 nutzte.

Allerdings sollten die Oldenburger an diesem sonnigen Sonntag nicht nur Grund zur Freude haben. Didier Webessie sah nach 37 Minuten eine überaus fragwürdige rote Karte und wird dem VfB sicherlich einige Spiele lang fehlen. Sein Platzverweis sollte allerdings auch die Wende in diesem Spiel darstellen.

Der VfB hatte schleppend begonnen, während Lüneburg von Beginn an viel Druck entwickelte, zumeist mit langen Bällen agierte und im Zweifel aus rustikal zuwerke ging. Die Oldenburger zogen sich viel zu weit zurück, offenbarten Mängel im Spielaufbau aus der Abwehr heraus und hatten zudem Probleme mit der körperbetonten Spielweise der Gastgeber.

Selbige bekam Didier Webessie früh zu spüren. Der starke Torben Tutas holte den Oldenburger rüde von den Beinen und sah dafür nur die gelbe Karte von Schiedsrichter Andre Wenzel. Hansa zeigte allerdings auch guten Fußball. Vor allem bei Standards waren die Gastgeber gefährlich. Gleich zweimal zielten die Gastgeber ans Gebälk. Dennis Tornieport traf im ersten Versuch die Latte (12.), Maik Kruse nach einer halbe Stunde den Pfosten (30.) und bei einem Freistoss von Tutas musste VfB-Torhüter Mansur Faqiryar sich ganz lang machen (25.).

Die Oldenburger, diesmal mit Dave Otto (rechts) und Rene Wagner (links) in der Vierkette und Alexander Tschalumjan neben Tim Schwarz im Sturm, kamen dagegen nur selten vor das Tor. Gleichwohl hätte Torjäger Schwarz den VfB durchaus auch in Führung bringen können (22. und 26.). Den größten Aufreger gab es allerdings nach 37 Minuten. Beim Versuch, im Liegen den Ball zu spielen, traf Didier Webessie das Schienbein von Luc Ndjock, der daraufhin umgehend Bodenkontakt suchte und sich auf dem Grün wälzte, als habe ihn der Oldenburger schwer verletzt. Beim Schiedsrichter zeigte diese schauspielerische Glanzleistung Wirkung, denn er hielte dem Oldenburger umgehend die rote Karte unter die Nase. Während der seiner Fassungslosigkeit mit einem wuchtigen Tritt gegen die Werbebande Luft machte und in die Kabine stapfte, spurtete Ndjock bereits wieder über den Rasen, als sei rein gar nichts passiert. Die finale Szene der ersten Halbzeit sollte dennoch dem VfB gehören. Eine Flanke von Alexander Tschalumjan nutzte Mariusz Zmijak zur Direktabnahme, doch Torhüter Alexander Walte war zur Stelle.

Nach dem Wechsel waren es nicht die Gastgeber, sondern der VfB, der das Spiel bestimmte. Die Oldenburger hielten jetzt auch körperlich dagegen, standen in der Deckung sehr sicher und setzte, dirigiert vom starken Alexander Nouri, mit schnellen Kontern immer wieder Nadelstiche. Gleichwohl passte es ins Bild, dass der angeschlagene und bereits mit der gelben Karte verwarnte Tim Schwarz nach einer Stunde und einer deutlichen Ansage des Schiedsrichters auch vom Platz musste. Für ihn kam Daniel Franzikus, ein Glücksgriff, wie sich schnell zeigen sollte. Gemeinsam mit Alexander Tschalumjan wirbelte er die behäbige Deckung der Lüneburger durcheinander und nicht zufällig waren es diese beiden, die schließlich das 0:1 erspielten. Einen Pass seinen Mitspieler nutzte Franziskus zum Tor, welches er sogleich mit den zahlreichen VfB-Fans zelebrierte.

Den 1.000 Zuschauern zeigten die Lüneburger in der Folge, dass sie mit dem Mehr an Personal so rein gar nichts anzufangen wussten. Auch das Tempo der ersten Halbzeit gehörte der Vergangenheit an, so dass lediglich Kassim Aidara noch eine Chance haben sollte, aber Mansur Faqiryar nicht überwinden konnte.


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