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Oberliga Niedersachsen 2011/12 - Spielbericht

10. Spieltag - Samstag, 08.10.2011 - 15:00
Rotenburger SV - Kickers Emden 4:2 (1:1) [Ann.]


Rotenburger Kreiszeitung

Ebersbach und Bounoua lösen den Heim-Knoten – 4:2
RSV benötigt „Wachrüttler“ und Elfmeter / Emden ist die Kabine zu klein

Von Matthias Freese

Rotenburg - „Endlich!“ Die Erleichterung war Jamal Bounoua deutlich anzusehen. „Die Punkte tun uns gut“, ergänzte der Trainer des Rotenburger SV. Schließlich war der 4:2 (1:1)-Sieg gegen Kickers Emden auch so etwas wie ein Befreiungsschlag – es war für den Aufsteiger nach vier vergeblichen und punktlosen Versuchen der erste Heimsieg in der Fußball-Oberliga.

Mit reichlich Gepäck waren die Gäste aus Ostfriesland angereist. Jedenfalls genügte die doch eigentlich recht großzügig geschnittene Kabine nicht, um die Trikot-Koffer dort zu lassen – also „verleibte“ sie sich der Traditionsclub auch noch den gegenüberliegenden Regieraum ein und löste bei den RSV-Verantwortlichen leichtes Stirnrunzeln aus.

Weniger ausbreitend präsentierten sich die Gäste dafür auf dem Feld. Mit Ausnahme der ersten Minuten, als sie den RSV prompt für dessen Behäbigkeit bestraften. Kapitän Andreas Gerdes-Wurpts hatte Andy Kiel schlecht aussehen lassen und Didier Webessie bedient. Seinen Schuss wehrte RSV-Keeper Henner Lohmann so unglücklich ab, dass Emdens Stürmer dem Ball nicht mehr ausweichen konnte und zum 1:0 traf (6.). „Vielleicht war das der richtige Wachrüttler“, mutmaßte Kapitän Tim Ebersbach später. Denn in der Folgezeit wirkten die Dollart-Jungs vor 250 Zuschauern zunehmend lethargischer und brachten den RSV spätestens in der 24. Minute ins Spiel zurück. Da entschied Referee Björn Maertens (VfL Bienrode) auf Strafstoß, nachdem Achraf Ouro-Gnaou von Thilko Boekhoff erwischt worden war. „Er hat mich getroffen, wenn auch nicht doll“, fand Rotenburgs Flügelstürmer die Entscheidung durchaus korrekt. Morad Bounoua verwandelte sicher zum 1:1.

„Danach haben wir konsequent und aggressiv deren Angriffe schon im Mittelfeld unterbunden“, zeigte sich Jamal Bounoua, der übrigens die Erfolgself der Vorwoche aufs Feld schicken konnte, mit dem weiteren Spielverlauf einverstanden. Und Tim Ebersbach meinte: „Außer Gerdes-Wupts hatte ich nicht das Gefühl, dass die Gefahr ausstrahlen würden. Und wir haben endlich mal kombiniert, auch wenn wir die Dinger noch cleverer nach vorne ausspielen müssen.“

Ebersbach gehörte dank seiner Präsenz gegen Emden ohne Frage zu den stärksten Rotenburgern. Und so war er es auch, der den Ball nach Vorarbeit von Drilon Demaku überlegt mit der Innenseite zum 2:1 einschob (51.). Emdens Antwort? Eine Tätlichkeit von Webessie an Kiel – und die Rote Karte für den Emder (52.). Später sollte sein Teamkollege Manuel Menzel wegen Foulspiels mit Gelb-Rot noch folgen (89.).

Der RSV ließ sich davon nicht anstecken. Im Gegenteil: Der eingewechselte Güven Ayik bereitete sehenswert das 3:1 für Drilon Demaku vor (79.). Und selbst, als Emden nach einem überflüssigen Foul von Klaas Rathjen noch per Freistoß von Boekhoff verkürzte (83.), wirkte es nicht wirklich so, als sollten sich die Kickers mit aller Macht gegen ihr siebtes siegloses Spiel in Serie wehren. Bounoua machte schließlich nach einer feinen Vorarbeit von Jannis Oberbörsch mit dem 4:2 auch den Deckel drauf (90.+2).


Ostfriesen Zeitung

Emder "Führungskrise" spitzt sich zu

Von Til Bettenstaedt

Beim 2:4 in Rotenburg verspielte Kickers zum vierten Mal in Folge einen 1:0-Vorsprung. Lediglich in der Anfangsphase überzeugten die Ostfriesen. Kurz nach der Halbzeitpause kassierte der BSV das 1:2 und verlor Sekunden später Stürmer Didier Webessie wegen einer Roten Karte.

Rotenburg - Wie ein angezählter Boxer durch den Ring taumelt Kickers Emden derzeit dem Tabellenende der Fußball-Oberliga entgegen. Mutlos, teilweise planlos und zudem glücklos unterlagen die Ostfriesen am Sonnabendnachmittag beim Rotenburger SV mit 2:4. Den K.o. setzte es in dieser Partie kurz nach der Halbzeitpause, als die Gastgeber zunächst zum 2:1 trafen (52.) und Emdens Didier Webessie nur Sekunden später wegen eines groben Foulspiels des Feldes verwiesen wurde. Während der RSV in der fünften Heimpartie so endlich die ersten Punkte feiern durfte, rücken die vor Saisonbeginn anvisierten Qualifikationsränge eins bis fünf für den BSV nun in immer weitere Ferne.

Dabei hätte die Begegnung für das Team von Trainer Uwe Groothuis besser kaum beginnen können. Denn nach Vorlage von Kapitän Andreas Gerdes-Wurpts "stocherte" Webessie das Leder im zweiten Versuch nach gerade einmal fünf Minuten zum 1:0 über die Linie. Doch nachdem Gerdes-Wurpts für die zunächst hellwachen Gäste aus 20 Metern an RSV-Keeper Henner Lohmann gescheitert war (13.), machte sich ein weiteres Mal die neue Emder "Führungskrise" bemerkbar. So stellte Kickers das Fußballspielen nach rund 20 Minuten nahezu komplett ein und verspielte zum vierten Mal in Folge einen 1:0-Vorsprung. "Wir haben den RSV durch unnötige Fouls und viele Ballverluste stark gemacht. Das war insgesamt enttäuschend", sagte Kickers-Coach Groothuis.


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