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Oberliga Niedersachsen 2011/12 - Spielbericht

14. Spieltag - Sonntag, 06.11.2011 - 14:00
TSV Ottersberg - TuS Heeslingen 2:1 (1:0)


Verdener Aller-Zeitung

Moslehes Traumtor versetzt TSV Ottersberg in Extase
Gestern im spannenden Oberliga-Derby gegen Heeslingen 2:1-Sieg besiegelt

Von Frank von Staden

Ottersberg - Auch im gestrigen Herzschlag-Derby gegen den TuS Heeslingen machten Alexander Neumann und Mazan Moslehe ihrem neuen Spitznamen wieder alle Ehre. So schossen die „Young Guns“ der Oberliga einmal mehr scharf, erzielten die beiden Treffer zum 2:1 (1:0)-Erfolg und schraubten damit ihre fast schon etwas beängstigende Torrbilanz auf elf (Moslehe) und zehn hoch. Damit bauten die Ottersberger ihre Serie ohne Niederlage auf nun schon sechs Partien in Folge aus.

Und dieser Erfolg, er muss den Ottersbergern geschmeckt haben, wie eine Flasche feinster Schampus. Denn zum einen war dieser Dreier hochverdient, weil die Hausherren den Aufstiegsaspiranten über weite Strecken im Griff hatten, vor allem im ersten Abschnitt ein klares Chancenplus verzeichneten. „Zum anderen fehlten uns bis auf die Anfangsphase in der zweiten Hälfte die Ideen, um diese sattelfeste Ottersberger Abwehr in Unordnung zu bringen. Da kam zu wenig von uns“, zollte später Heeslingens Sturmtank Nils Laabs der Defensivarbeit der Platzherren Lob. Auf der anderen Seite wussten indes Moslehe und Neumann den TuS zu beschäftigen, bekamen aber vom lauffreudigen Mittelfeld auch genügend Unterstützung. Die Führung der Grün-Weißen war so nur eine logische Konsequenz. Nachdem Johannes Ibelherr das Leder an der Mittellinie eroberte und passgenau zu Moslehe durchstecken konnte, eilte dieser auf und davon, flankte von der Grundlinie auf Neumann, der am langen Pfosten nur noch einzuschieben brauchte (32.). Dieses 1:0 zur Pause, es war eher noch zu wenig für die Heim-Elf.

Nach dem Wiederanpfiff aber schien sich das Blatt zu wenden. Denn nun machte das Team von Coach Torsten Gütschow gehörig Druck, war nun auch zielstrebiger im Spielaufbau, ging vor allem sehr robust in die Zweikämpfe und kam so recht schnell zu Balleroberungen. In der 49. Minute dann die Riesenchance zum Ausgleich, als TSV-Keeper Tim Eggert Laabs im Strafraumgewühl ummähte, der Unparteiische zurecht auf Strafstoß entschied. Doch Björn Mickelat schoss den Ball so harmlos, dass Eggert ihn sogar noch festhalten konnte! Gütschow: „Wenn ich 20 Jahre jünger wäre, hätte ich mir den Ball geschnappt. So ein ängstlicher Ball in solch einer spielentscheidenden Szene! Ich denke, Björn wird so schnell nicht mehr hingehen.“

Dennoch durften die Gäste noch das schmeichelhafte 1:1 bejubeln. Und das in Unterzahl, nachdem Björn Dreyer nach wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte sah (75.). Dabei hatte Torschütze Tobias Esche noch Glück, dass sein „Schüsschen“ unhaltbar abgefälscht wurde (84.). Doch dass die Moral bei den Ottersbergern stimmt, bewiesen sie in einer turbulenten Schlussphase mit wütenden Angriffen. Und dann kam die ganz große Show das Mazan Moslehe. Nach einem Konter über Mirko Peter ließ sich der Stürmer von Alexander Hessel zwar bis zur Grundlinie im Fünfmeterraum abdrängen, doch bekam er das Sportgerät irgendwie noch um den Verteidiger herum, wuchtete es hoch in die kurze Ecke vorbei am völlig verdutzten TuS-Schlussmann Björn Müller in die Maschen. Ein Traumtor, das die Ottersberger Spieler und ihren zahlreichen Anhang in Extase versetzte (88.).


Zevener Zeitung

TuS enttäuscht in Ottersberg

VON SIEGBERT DEMMER

OTTERSBERG. Der TuS Heeslingen musste im Kampf um den Aufstieg zur Regionalliga einen derben Rückschlag hinnehmen. In Ottersberg enttäuschte die Elf von Torsten Gütschow auf ganzer Linie und unterlag vor 550 Zuschauern verdient mit 1:2 (0:1). Statt den Sprung in die Aufstiegszone zu schaffen, rutschten die Heeslinger auf den 7. Tabellenplatz ab. „Wenn man solche Geschenke, wie man sie uns heute gemacht hat, nicht annimmt, dann darf man sich nicht beschweren, wenn man verliert“, ärgerte sich Heeslingens Coach nach dem Schlusspfiff.

Irgendwie passte der Auftritt der Heeslinger lange Zeit so recht zu diesem trüben Novembertag. In den ersten 45 Minuten ließen Wojciech Bobrowski und Co. erneut alle Tugenden vermissen, die ein Spitzenteam ausmachen. Sehenswerte Kombinationen, druckvolles Angriffsspiel, engagierte Zweikämpfe oder der unbedingte Wille zum Sieg wurden abermals schmerzlich vermisst.

„Im Gegensatz zu uns haben die Platzherren die Zweikämpfe angenommen und sich als Mannschaft präsentiert“, so Gütschow über den Gegner, der zur Halbzeit durchaus verdient mit 1:0 führte. Totschütze war Alexander Neumann, der nach schönem Zuspiel von Mazan Moslehe zur umjubelten Ottersberger Führung getroffen hatte (32.).

In der zweiten Halbzeit übernahmen die Gäste aus Heeslingen zusehends die Regie im gegnerischen Stadion und hätten bereits vier Minuten nach dem Wiederanpfiff den Ausgleich erzielen können. Nach einem Foul an Nils Laabs entschied der Unparteiische auf Strafstoß für den TuS Heeslingen. Björn Mickelat, der bereits gegen Langenhagen vom Punkt gescheitert war, übernahm in dieser wichtigen Phase die Verantwortung und legte sich das Leder zurecht, doch sein Schuss war alles andere als hart, geschweige denn platziert und somit eine ganz leichte Beute für Tim Eggert im Gehäuse des TSV Ottersberg, der den Ball sogar fangen konnte. „Aus meiner Sicht war das Schlüsselszene im Spiel. Wenn wir in 49. Minute den Ausgleich machen, gewinnen wir das Ding noch. Vor 20 Jahren hätte ich mir die Schuhe selbst angezogen und den Elfer selbst verwandelt“, ärgerte sich Heeslingens Coach über die leichtfertig vergebene Chance.

Und anders als noch im Spiel gegen Rotenburg sollte sich das Blatt nur ganz kurzzeitig zu Gunsten der Gütschow-Elf wenden. Sechs Minuten vor dem Abpfiff nutzte Tobias Esche endlich eine der Heeslinger Mögllichkeiten und staubte zum lang ersehnten 1:1-Ausgleich ab. Zu einem Punktgewinn sollte es aber dennoch nicht reichen.

Gegen die seit der 75. Minute mit zehn Mann agierenden Heeslinger (Björn Dreyer hatte die Ampelkarte erhalten) traf Mazan Moslehe nach schöner Einzelaktion zum verdienten 2:1-Endstand. „So ein Tor darf einfach nicht fallen. Fünf meiner Spieler sehen fast tatenlos mit zu, wie zwei Ottersberger in den Strafraum marschieren und den Siegtreffer erzielen. Diese Aktion war in höchstem Maße amateurhaft“, so Gütschow nach dem Spiel, das in den nächsten Tagen wohl noch für reichlich Gesprächsstoff sorgen dürfte.

„Die heutige Vorstellung war schon ziemlich blamabel. Wir haben nicht etwa gegen einen übermächtigen Gegner gespielt, sondern gegen den TSV Ottersberg, der in der Tabelle hinter uns steht. Nach den Vorstellungen gegen Rotenburg und heute gegen Ottersberg sind wir ganz weit davon entfernt, zu einem Spitzenteam der Liga zu zählen. Wir haben in den nächsten Wochen einiges aufzuarbeiten, denn so etwas darf uns nicht wieder passieren“, so Gütschow.


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