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Oberliga Niedersachsen 2011/12 - Spielbericht

16. Spieltag - Sonntag, 20.11.2011 - 14:00
SV Holthausen/Biene - VfB Oldenburg 1:2 (1:1)


Hunte Report

Beim VfB geht die Sonne auf

Von
Fabian Speckmann

Holthausen. Der VfB Oldenburg scheint unter der Regie von Trainer Andreas Boll die Kurve zu kriegen. Sebastian Sonnenberger sorgte mit einem fulminanten Distanzschuss aus zwanzig Metern für einen 2:1-Sieg beim SV Holthausen/Biene. 1.300 Zuschauer im kleinen Stadion des Aufsteigers sahen einen munteren Kick, den der VfB am Ende auch wegen eines starken Christian Meyer zwischen den Pfosten gewinnen konnte.

Boll hatte sein Personal im Vergleich zum Kantersieg über den VfL Bückeburg auf zwei Positionen verändert. Im rechten Mittelfeld kam Jan Löhmannsröben an Stelle von Adbullah Bastas zum Einsatz, links verteidigte Julian Harings für Alexander Dreher.

Auf tiefem, aber gut bespielbarem Boden gehörte die Anfangsphase den Gastgebern. Die Elf des ehemaligen VfB-Trainers Alfons „Alo“ Weusthof machte von Anfang an enormen Druck und schickte sich an, die Oldenburger regelrecht zu überrennen. Eine Taktik, die sich schnell auszahlen sollte. Nach einer Flanke in den Strafraum war Peer-Bent Wegener kurzzeitig nicht im Bilde, Dennis Brode reagierte gedankenschnell und traf zum 1:0 (3. Minute). Ein Schock für den VfB, der einige Minuten brauchte, um sich zu sortieren und der eine oder andere Oldenburger am Spielfeldrand dürfte überproportional nervös geworden sein.

Die Sorge um das Befinden der Gäste ebbte allerdings schnell ab. Bereits nach acht Minuten setzte Julian Lüttmann mit einer Direktabnahme das erste offensive Zeichen und als Andreas Boll draußen seine Ersatzspieler zum Warmmachen schickte, brauchte es nicht viel Fantasie, um diese Ansage richtig zu deuten. Der Mannschaft gelang genau das und mit der zweiten Chance auch der Ausgleich. Nach einer Ecke von Nick Köster war Julian Lüttmann, weder von der Abwehr noch von Torhüter Michael Gellhaus bedrängt, zur Stelle und traf zum 1:1 (15. Minute). Anschließend gönnte er sich ein Bad inmitten der VfB-Fans.

Seinen Fehler beim Ausgleich machte Gellhaus indes zwei Minuten später wett. Der Torhüter parierte einen Schuss des starken Sebastian Ferrulli, der weite Wege ging, sich immer wieder auf den Aussenbahnen anbot und im gekonnten Zusammenspiel mit Lüttmann wiederholt für Gefahr sorgte, wie etwa in Minute 26. Nach einer Flanke von Ferrulli fehlten Lüttmann nur Zentimeter, um den Ball zur Führung ins Netz zu drücken. Der Mittelstürmer war der zentrale Fixpunkt im Oldenburger Angriff, stets präsent und enorm gefährlich. Allein Glück im Abschluss hatte Lüttmann an diesem Herbstsonntag nicht. Nach einer Ecke von Köster – regelmäßig bemerkenswert gefährlich – traf Lüttmann nur die Latte (28.).

Die Gastgeber ihrerseits bekamen das Heft des Handelns nicht mehr in den Griff, blieben mit Kontern allerdings durchaus gefährlich. Allein dem letzten Pass mangelte es zu oft an Genauigkeit. Diesbezüglich war der VfB vor dem Wechsel besser und hätte folgerichtig in Führung gehen müssen. Doch Lüttmann, längst zum Schrecken der Biener Innenverteidigung mutiert, scheiterte erneut an Gellhaus.

Spätestens nach 53 Minuten machte Andreas Boll deutlich, dass er keinesfalls mit nur einem Punkt zufrieden sein wollte. Für Fabian Burdenski brachte er mit Dionissios Ipsilos einen dritten Angreifer. Der wiederum hätte sich perfekt einführen können, doch nach einem Freistsoss von Littmann konnte Werner Hofschröer in höchster Not klären (53.).

Zehn Minuten später zielte Ferrulli nach feinem Zuspiel von Lüttmann daneben. Der VfB drängte auf die Führung. Biene machte in dieser Phase kaum noch einen Stich, doch die Gastgeber kamen zurück ins Spiel. Aus dem Nichts rauschte eine Flanke von Andre Beyer in den Oldenburger Strafraum, Brode war mit dem Kopf zur Stelle und dürfte sich wohl noch einige Tage lang verwundert fragen, wie Christian Meyer diesen Ball parieren konnte (70.). Es sollte nicht die letzte Großtat des Oldenburger Fängers gewesen sein, der fünf Minuten später auch einen Schuss von Steffen Menke grandios parierte. Frust pur für die Holthauser Angreifer, die noch nicht ahnen konnten, dass auf ihren Lauenpegel in der Schlussphase nochmals eine echte Bewährungsprobe zukommen würde. In der 80. Minute konnte die Deckung der Gastgeber einen Schuss von Ferrulli gerade noch zur Ecke klären, fünf Minuten später allerdings lag der Ball dann im Netz. Sebastian Sonnenberger, von Andreas Boll in der 78. Minute für Köster aufs Grün beordert, zog aus zwanzig Metern ab, traf und demonstrierte beim folgenden Jubellauf echte Sprintstärken.

Der erste Rückstand war letztlich der Knockout für die Gastgeber, die nachhaltig deutlich gemacht hatten, dass die nicht eben zufällig zur Spitzengruppe zählen. Der Sieg des VfB, dessen Protagonisten den Erfolg gebührend mit ihren Fans feierten, war glücklich, aber fraglos auch verdient, wie selbst die Gastgeber hernach einräumten. Die Mannschaft präsentierte sich nach wackeligem Beginn gefestigt, taktisch stabil, überzeugte kämpferisch und zeigt fußballerisch klar ansteigende Tendenz.

Alfons Weusthof, Trainer Holthausen/Biene: Wir haben losgelegt wie die Feuerwehr, aber nach dem Ausgleich war der VfB dann am Drücker. In der zweiten Halbzeit fehlten uns die Ideen und wir haben nicht mehr so viel Druck gemacht. Allerdings muss man auch sagen, dass der Oldenburger Torhüter zweimal sehr gut hält. Wir werden jetzt nicht nachlassen. Die da oben werden uns so schnell nicht los.

Andreas Boll, Trainer VfB Oldenburg: Nach einem schwachen Beginn haben wir etwas umgestellt und kamen dann besser ins Spiel. Wir hatten den Gegner im Griff, haben aber die Tore nicht gemacht. In der zweiten Halbzeit hat Christian Meyer zweimal wirklich überragend parierte. Kämpferisch und spielerisch war es eine gute Leistung und der Sieg ist nicht unverdient.


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