Oberliga Niedersachsen 2011/12 - Spielbericht
16. Spieltag - Samstag, 19.11.2011 - 14:00
Rotenburger SV - SC Langenhagen 1:2 (0:0)
Rotenburger SV: Tim Rogas - Andreas Kiel, Klaas Rathjen, Jan Fitschen (75. Jannes Bade), Sebastian Harth, Tobias Kirschke (46. Patrick Werna), Morad Bounoua, Tim Ebersbach, Thomas Friauf, Jannis Oberbörsch (46. Drilon Demaku), Achraf Ouro-Gnaou
Trainer: Jamal Bounoua
SC Langenhagen: Alexander Dlugaiczyk - Björn Lambach, Matthias Braczkowski, Christopher Heise, Danyal Emektas, Sevkan Bulut, Yilmaz Dag, Michael Habryka, Torben Deppe (90. Ümit Topal), Caglayan Tunc, Christian Kolter (78. Hakan Toku)
Trainer: Hilger Wirtz-von Elmendorff
Tore: 0:1 Caglayan Tunc (53.); 0:2 Michael Habryka (70.); 1:2 Achraf Ouro-Gnaou (76.)
Schiedsrichter/in: Patrick Brandt (Rastede) - Assistenten: Christian Meermann (Vechta), Lasse Braun (Ganderkesee)
Zuschauer: 160
Rotenburger Kreiszeitung
Der Chor der Frustrierten: „Die sind ja nicht besser …“
1:2 – RSV unterliegt Langenhagen / Traumtor von Ouro-Gnaou, Debüt für Bade
Von Matthias Freese
Rotenburg - Und wieder die alte Leier! Da spielen die Oberliga-Fußballer des Rotenburger SV eine Halbzeit lang überlegen, besitzen beste Möglichkeiten – sterben aber den schmerzhaften Chancentod. Ein Geburtstagsgeschenk für Trainer Jamal Bounoua, der am Sonnabend 41 wurde, sieht jedenfalls anders aus als die überflüssige 1:2 (0:0)-Heimschlappe gegen den SC Langenhagen. Es war die vierte Niederlage in Serie für den 16. der Tabelle.
„Wir trainieren es jede Woche mehrmals, wir haben fast nur noch den Fokus auf Torschusssituationen und Standards, aber …“, brachte der hadernde Jamal Bounoua den Satz gar nicht mehr zu Ende. „Dabei sind die ja nicht besser, auch wenn die Tabellenvierter sind“, stimmte Abwehrspieler Sebastian Harth in den Chor der Frustrierten ein.
Harth hatte dabei die nicht ganz einfache Aufgabe, von außen auf die Position des Innenverteidigers zu wechseln und den gesperrten Christoph Drewes zu ersetzen. Der eigentlich hierfür eingeplante Emmanuel Ngon à Goufan musste wegen seiner anhaltenden Kniebeschwerden passen. „Eigentlich lief es ja auch ganz gut“, fand Harth, der diesen Part schon beim 0:4 gegen den Lüneburger SK hatte ausüben müssen. Vor allem in Hälfte eins bildete er mit Abwehrchef Klaas Rathjen ein sauber abräumendes Duo in der Mitte.
Ohnehin übernahm der RSV nach anfänglicher Nervosität über Ballbesitz und mit klugem Kombinationsspiel immer mehr die Kontrolle. Thomas Friauf (12./45.), Achraf Ouro-Gnaou (32.) und Jannis Oberbörsch (40.) vergaben jedoch aussichtsreiche Chancen.
Nach der Pause kehrte der RSV aber nicht nur mit den eingewechselten Drilon Demaku und dem Saison-Debütanten Patrick Werna für die angeschlagenen Tobias Kirschke und Jannis Oberbörsch auf den Platz zurück, sondern auch lange nicht mehr so abgeklärt. Plötzlich fanden die Bälle von Kapitän Tim Ebersbach nur noch selten den Mitspieler, auf einmal ließ sich der bis dahin gut stehende Außenverteidiger Jan Fitschen mehrmals überlaufen. Und auch Klaas Rathjen, bis dahin Rotenburgs Bester, kam beim abseitsverdächtigen Gegentor nicht rechtzeitig hinterher, sodass Caglayan Tunc allein auf Keeper Tim Rogas zulief und einlochte (53.).
Ärgerlich war jedoch vor allem das 0:2, weil dem eine Fehlentscheidung des Referees Patrick Brandt vorausgegangen war: Statt auf Freistoß für Sebastian Harth nach klarem Tunc-Foul zu entscheiden, gab es Einwurf für Langenhagen. Das Leder landete in der Mitte, wo Christian Kolter das Kopfballduell gegen Fitschen gewann – Michael Habryka war Nutznießer (70.). „Und alles, weil wir die Mitte aufmachen. Das darf nicht sein“, moserte Jamal Bounoua, der Fitschen übrigens kurz danach rausnahm („Er war platt“) und dafür Youngster Jannes Bade zu einem durchaus ordentlichen Oberliga-Debüt verhalf. „Er hatte sich die Chance verdient und hat es gut gemacht“, urteilte der RSV-Trainer.
Das Traumtor zum 1:2 von Achraf Ouro-Gnaou, der Keeper Alexander Dlugaczyk mit einer Bogenlampen-Flanke in den rechten Winkel überraschte (76.), vermochte Bounoua derweil nicht mehr zu trösten. Und so stellte der Coach treffend fest: „Die Jungs haben sich mal wieder selbst bestraft.“