Rotenburg - So langsam weitet sich diese Serie zu einer Krise aus: Bereits zum sechsten Mal in Folge gingen die Oberliga-Fußballer des Rotenburger SV leer aus – bei Eintracht Nordhorn unterlag der Aufsteiger und Tabellen-16. gestern Abend mit 2:3 (1:3). „Die Jungs hätten einen Punkt verdient gehabt“, stöhnte Trainer Jamal Bounoua.

Schiedsrichter Achim Warnke (SV Heiligenfelde) wird allmählich zum roten Tuch für den RSV. Schon am zweiten Spieltag beim BV Cloppenburg (1:1) hatte er ihnen einen Elfmeter in der Nachspielzeit eingebrockt. Gestern wieder, auch wenn Keeper Henner Lohmann den Strafstoß von Herion Novaku parierte (90.+2). Allerdings sah Sebastian Harth für sein Foul an Nils Höting Rot und vergrößert damit das Abwehrproblem. Was die Rotenburger aber so ärgerte, war nicht der Pfiff, sondern dass ihnen in der 73. Minute kein Elfer zugesprochen worden war, als Hartmut Vrielmann den Schuss von Jannis Oberbörsch aus Gäste-Sicht mit der Hand abgewehrt hatte. „Ein klarer Elfer und eine Rote Karte“, fand Bounoua.

Doch zurück zum Anfang: Im ersten Rückrundenspiel feierte nicht nur Außenverteidiger Jannes Bade sein Startelf-Debüt. Dem RSV gelang auch ein Blitztor. Nachdem Thomas Friauf nach 29 Sekunden von Hakan Demirel gefoult worden war, verwandelte Morad Bounoua den folgenden Strafstoß. Nordhorn ließ sich davon jedoch nicht schocken und egalisierte bereits in der siebten Minute nach einer Flanke von Timo Scherping durch Herion Novaku. „Die erste Halbzeit haben wir leider verschlafen“, verwies Bounoua auf die weiteren Tore – erst in der 30. Minute per Kopf durch Innenverteidiger Maik Bollmann, dann nach Vorlage von Viktor Braininger durch Scherping, der bereits seinen zwölften Saisontreffer markierte (42.) und von der Abwehr inklusive Keeper Lohmann nicht gestört wurde.

Doch die Wümme-Elf kam besser in die zweite Hälfte und schöpfte Hoffnung. Bereits in der 49. Minute vollstreckte der formverbesserte Güven Ayik nach Querpass des eingewechselten Atdhe Haliti trocken aus 14 Metern zum 2:3 – sein erster Saisontreffer. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem für den RSV mehr drin gewesen wäre, bei dem ein starker Henner Lohmann aber auch weitere Gegentreffer verhinderte. · maf