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Oberliga Niedersachsen 2011/12 - Spielbericht

26. Spieltag - Samstag, 24.03.2012 - 16:00
BSV Rehden - Lüneburger SK Hansa 2:1 (1:1)


Diepholzer Kreisblatt

Der blonde Blitz: „Heger“ hetzt die Hansa-Meute
Rehdens Christian Hegerfeld beim „schmutzigen Sieg“ zweifacher Vorbereiter

Von Cord Krüger

REHDEN · Die Hinrunden-Zeiten der spannungsarmen Heimsiege des BSV Rehden mit artigem Applaus für jedes der sechs, sieben oder neun Tore scheinen vorbei zu sein. Doch am Samstag machte das den 150 Fans des Oberligisten nichts aus – denn dafür durften sie diesmal Kämpfern und Dauerläufern zujubeln. Selbst Fußball-Lehrer Jürgen Stoffregen schmunzelte nach dem 2:1 (1:1) über den Lüneburger SK Hansa: „Jaa, das war ein schmutziger Sieg.“

Trotz spielerischer Magerkost fühlte sich der BSV-Coach gut bedient. Vor allem, weil sein Flügelflitzer Christian Hegerfeld glänzend serviert hatte – und das gleich zweimal: Das 1:0 leitete er mit einer Ecke ein, die Cüneyt Özkan per platziertem Kopfball ins lange Eck wuchtete (13.). Zudem lieferte „Heger“ die Linksflanke zum 2:1 durch Jens Buddecke, der zwar Lüneburgs Torwart Alexander Walter anschoss – doch der Ball trudelte vom Keeper über die Torlinie (52.). Sich selbst beschenkte Vorarbeiter Hegerfeld nicht, obwohl er nach der Hereingabe vom fleißigen Viktor Pekrul gut köpfte, Schlussmann Walter aber noch besser reagierte (83.).

„Schade, damit hätte er sich die Krone aufgesetzt“, wusste Teamkollege Christian Schiffbänker. „Im Moment hat der Junge einen Lauf“, lobte er das Kilometerpensum, dass der Blondschopf herunter riss. „Schiffi“ selbst war ebenfalls flott unterwegs, oft anspielbereit, forderte in der ersten Halbzeit viele Bälle und versuchte sie, durch die tief stehende Gäste-Abwehr hindurch an den Mann zu bringen. „Ich wollte versuchen, Struktur ins Spiel zu bringen, aber voll fit war ich nicht.“ Magenkrämpfe machten dem „Zehner“ zu schaffen – „vielleicht, weil mir noch das Spiel gegen Ottersberg im Magen lag.“

So ganz verdaut hatte wohl auch die Defensive dieses 1:3 aus der Vorwoche noch nicht. Denn trotz der frühen Führung im Rücken agierte Linksverteidiger Thorsten Tönnies mutlos im Spielaufbau, und bei Kontern verfiel Michael Wessel trotz Unbedrängtheit mehrfach ins Wegbolzen. „Ist doch klar, dass die Jungs nervös waren“, stellte sich Stoffregen vor die Mannschaft: „Jeder wusste, dass heute ein Sieg Pflicht war – das war er letzte Woche gegen Ottersberg zwar auch, aber seitdem wissen wir, dass es zu Hause auch Niederlagen geben kann.“

Dieses Schreckgespenst kehrte mit dem 1:1 durch Marvin Missfelds Schuss aus der zweiten Reihe nach einem Freistoß von Maik Kruse zurück (40.). Aber aus der Pause kamen die Platzherren deutlich entschlossener wieder. Auch Kapitän Manuel Meyer schaltete sich nun häufiger ins Angriffsspiel ein: Der Innenverteidiger zwang mit einem 25-Meter-Kracher Keeper Walter zur nächsten Parade (65.) – ebenso wie später Maxim Dyck, gegen den Walter per Fußabwehr klärte (80.).

Manch anderen Angriffen begegnete der LSK nur mit Fouls. Eins davon – von Eugen Krasnikov – bedeutete das Aus für Özkan, der nach 55 Minuten mit Muskelfaserriss zur Bank humpelte. „Das können wir jetzt gar nicht gebrauchen“, klagte Stoffregen. Sturmkollege Francis Banecki ist nach seiner Schambeinentzündung nämlich noch nicht so weit, und der aus Nordhorn gekommene Torjäger Danny Arend muss sich laut Stoffregen „an sein neues Leben mit Aufstehen um 7 Uhr und Job gewöhnen“. Denn eines stellt der Coach klar: „Meine Spieler sind alles keine Profis, wie viele immer denken. Die müssen alle nebenher noch arbeiten.“ Deshalb ordnet er auch keine zusätzlichen Lauftrainings an, obwohl er nach dem Abpfiff feststellte: „Wir müssen mehr laufen.“ Dass seine Jungs aber Fußball „arbeiten“ können, haben sie ihm jetzt gezeigt.


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