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Oberliga Niedersachsen 2011/12 - Spielbericht

29. Spieltag - Sonntag, 22.04.2012 - 15:00
TuS Heeslingen - RSV Göttingen 05 1:1 (1:1)


Zevener Zeitung.de

TuS sagt der Regionalliga ade

VON SIEGBERT DEMMER

HEESLINGEN. Im Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga musste der TuS Heeslingen einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Im Heimspiel gegen den RSV Göttingen 05 verpasste die Elf von Torsten Gütschow den erhofften Sieg. Stattdessen musste der Fußball-Oberligist sich mit einem mageren 1:1 (1:1) zufrieden geben und büßte damit zwei ganz wichtige Punkte ein.

„In dieser Verfassung brauchen wir überhaupt nicht vom Aufstieg sprechen. Der Traum von der Regionalliga dürfte seit heute wohl ausgeträumt sein“, lautete nach dem Schlusspfiff der Kommentar eines sichtlich enttäuschten Heeslinger Trainers.

Dabei hatte die Partie ungemein verheißungsvoll begonnen. Die rund 450 Zuschauer hatten sich gerade gesetzt, als Daniel Grimm gefährlich vor dem Tor von Dennis Koch auftauchte und die erste groß0e Chance für sein Team auf dem Fuß hatte (3.). Zwar vergab er in dieser Szene, doch nur fünf Minuten später machte er alles richtig. Nach einer schönen Flanke von Oliver Gerken beförderte er das Leder per Kopf zur Heeslinger 1:0-Führung in die Maschen (8.).

Die Gäste aus Göttingen ließen sich jedoch nicht beeindrucken und kamen danach mit jeder Minute besser ins Spiel. Dabei wussten sie die Fehler, die sich die Heeslinger immer wieder im Aufbauspiel leisteten, konsequent zu nutzen. So war es Christian Horst, der nach genau einer Viertelstunde von einem dieser Patzer profitierte und aus 16 Metern abzog. Zum Glück für die Gütschow-Elf rettete die Latte für den bereits geschlagenen Keeper Björn Müller, der erneut eine starke Partie spielte.

Den Ausgleich konnte aber auch er nicht verhindern. Wieder leisteten sich die Platzherren im Spiel nach vorne einen derben Patzer und eröffneten den Gästen eine sehr gute Konterchance. Diese ließ sich Rubic Ghasemi-Nobakt nicht entgegen und glich zum 1:1 aus (29.).

Die Antwort der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten. Nur drei Minuten später scheiterte Janis Müller aber mit einem Heber aus gut und gerne 30 Metern an Dennis Koch, der sich mächtig strecken musste, um den Ball gerade noch an die Latte lenken. 180 Sekunden später stand Göttingens Schlussmann abermals im Brennpunkt des Geschehens und abermals blieb er Herr der Lage, als er Daniel Grimm das Leder praktisch vom Schuh spitzelte.

Während Torsten Gütschow in der Kabine für die nötige Ansprache sorgte, gab sich der neue Teammanager ganz zuversichtlich. „Wenn wir uns keine Chancen erarbeitet hätten, wäre ich auch skeptisch, aber wir hätten schon drei bis vier Tore schießen können. Ich bin absolut zuversichtlich, dass wir das Ding im zweiten Durchgang schaukeln“, so Wojciech Bobrowski.

Doch Heeslingens verletzter Kapitän sollte sich täuschen, denn in den zweiten 45 Minuten folgte ein „Festival der ausgelassenen Chancen“. Auf Göttinger Seite vergaben Jan Henrick Matthes (59.) und Patrick Förtsch (87.) zwei glasklare Möglichkeiten. „Normalerweise wird es ja bestraft, wenn man seine Chancen nicht nutzt. Heute sind meine Spieler dem Heeslinger Vorbild gefolgt und haben Möglichkeiten ausgelassen, die besser nicht sein konnten“, meinte Göttingens Trainer Jozo Brinkwerth nach dem Spiel.

Torsten Gütschows Laune war zu diesem Zeitpunkt auf dem absoluten Tiefpunkt angekommen. „Wenn ich noch 20 Jahre jünger gewesen wäre, hätte ich mich selbst eingewechselt. Ich kann das alles gar nicht glauben. Wenn man solche Chancen auslässt, dann darf man sich wirklich nicht beschweren, wenn es nicht zu einem Sieg reicht“, so der ehemalige Torjäger, der nicht so recht wusste, welche Gelegenheit die hochkarätigste war. Auf alle Fälle erspielten sich die Platzherren in einer stürmischen Schlussphase mehr als ein halbes Dutzend bester Möglichkeiten, doch ob Kevin Artmann, Nils Laabs, Oliver Gerken oder Kevin Rehling – sie alle bekamen das Runde nicht ins Eckige und mussten am Ende mit dem 1:1, das allen Regionalliga-Hoffnungen einen herben Dämpfer versetzt, eine denkbar bittere Pille schlucken.

Viel Zeit zum Luft holen haben die Heeslinger indes nicht. Bereits am Mittwoch gastiert die Gütschow-Elf beim VSK Osterholz-Schambeck. Wenn der TuS die theoretische Chance noch nutzen will, müssen dort unbedingt drei Punkte her. „Was wir brauchen, ist ein Lauf. Noch dürfen wir uns nicht aufgeben“, lautete die trotzige Ansage von Björn Mickelat nach dem Schlusspfiff.


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