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Oberliga Niedersachsen 2011/12 - Spielbericht

3. Spieltag - Sonntag, 21.08.2011 - 18:00
TuS Heeslingen - VfB Oldenburg 3:0 (3:0)


Zevener Zeitung

„So macht Fußball Spaß“

VON SIEGBERT DEMMER

HEESLINGEN. „So macht Fußball natürlich richtig Spaß. Wir haben uns heute als Team präsentiert, waren mit viel Leidenschaft und Siegeswillen bei der Sache und haben am Ende verdient gewonnen“, strahlte Heeslingens Keeper Peter Bardehle nach dem glanzvollen 3:0-Sieg seiner Elf gegen den VfB Oldenburg. Manfred Müller war ebenfalls rundum zufrieden. „Ich denke, wir haben den mehr als 1100 Zuschauern ein tolles Spiel geboten. Das war die beste Werbung für den Oberligafußball“, so Heeslingens Manager nach dem Spiel.

Überglücklich war auch Patrick Müller, der für den verletzten Daniel Grimm in der Startformation stand und gemeinsam mit Nils Laabs ein ganz starkes Duo bildete. „So einen Sonntag wünscht man sich natürlich. Ich habe ein Tor vorbereitet und eines geschossen. Zudem haben Nils und ich sehr gut harmoniert. Heute passte einfach alles“, so der Angreifer. Ähnlich sah es Björn Mickelat. Obwohl er zu den kleinsten Spielern im Team der Heeslinger gehört und eigentlich kein Torjäger ist, kam er schon zu Beginn der Partie ganz groß raus. Nach einem schönen Zuspiel von Oliver Gerken traf er per Kopf zum 1:0 für sein Team (8.).

Oldenburg war in der Folgezeit der erwartet schwere Gegner und übernahm zusehends die Regie im Heeslinger Waldstadion, ohne daraus aber Kapital schlagen zu können. Heeslingens Abwehr, die in Peter Bardehle den überragenden Akteur hatte, löste ihre Aufgabe mit Bravour und erstickte jede Chance bereits im Keim.

Ganz anders agierten hingegen die Gastgeber, die ihre Chancen an diesem Tag eiskalt ausnutzten. Nach gut einer halben Stunde war es Patrick Müller, der nach Zuspiel von Nils Laabs keinerlei Nerven zeigte und aus 16 Metern zum 2:0 traf (32.). Nur sechs Minuten später schlug das Heeslinger Sturmduo erneut zu. Nachdem sich Patrick Müller durchgesetzt hatte, bediente er Nils Laabs. Dieser ließ sich nicht lange bitten und traf zum vorentscheidenden 3:0 (38.).

Das dritte Heeslinger Tor kommentierte Oldenburgs Betreuer einigermaßen fassungslos mit dem Satz: „Wir hätten die Punkte wohl doch besser mit der Post geschickt. Hier in Heeslingen gewinnen wir keinen Blumentopf mehr.“

Er sollte mit seiner Prognose recht behalten, denn im zweiten Durchgang fanden die Gäste weder die spielerischen noch die kämpferischen Mittel, um die Platzherren noch einmal zu gefährden. Die Gastgeber agierten im Stil einer Topmannschaft und hätten die Führung sogar noch ausbauen können, doch im zweiten Durchgang war der TuS in Punkto Chancenverwertung nicht mehr so konsequent wie in den ersten 45 Minuten.

Auf der anderen Seite erspielten sich aber auch die Oldenburger durchaus die ein oder andere Möglichkeit, was allerdings keine Folgen hatte, so dass es bis zum Abpfiff beim klaren 3:0-Erfolg der Gastgeber blieb. Einig waren sich Fans und Trainer, dass die Partie einen Matchwinner hatte. Heeslingens Keeper Peter Bardehle war der überragende Akteur auf dem Platz. „Er hat zu Beginn mehrere gute Möglichkeiten vereitelt und damit mein Team beflügelt. Für mich war er heute der beste Spieler auf dem Platz“, so Torsten Gütschow.


Hunte Report

VfB bleibt sich in Heeslingen treu und ohne Punkte

Von
Fabian Speckmann

Heeslingen. Der VfB Oldenburg hat den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Fast schon traditionell kassierten die Blauen beim TuS Heeslingen eine Niederlage und die fiel mit 0:3 auch deutlich aus.

Schon nach 45 Minuten stand das Endergebnis fest, denn in diesem Spiel gab es einen klaren Unterschied zwischen beiden Mannschaften. Die Gastgeber erspielten sich in der ersten Halbzeit drei Chancen und nutzten allesamt, der VfB indes hätte wohl noch 90 weitere Minuten spielen können, ohne das Runde ins Eckige zu bekommen. Dass die Gäste durchaus mit dem schwachen Schiedsrichtergespann haderten, war nachvollziehbar, hatte auf den Spielausgang allerdings keinen wirklichen Einfluss.

Fabian Burdenski hätte dem Spiel früh einen anderen Verlauf geben können, denn es war der VfB, der die erste Halbzeit dominierte. Heeslingen hatte spürbaren Respekt, stand für eine Heimmannschaft sehr tief und war taktisch klar darauf aus, über Konter zum Erfolg zu kommen. Das klappte, weil der junge Oldenburger die erste Chance zur Führung ausließ. In Minute fünf hatte Alexander Tschalumjan von der linken Seite in den Strafraum gepasst, Burdenski kam frei zum Schuss, scheiterte jedoch an Torhüter Peter Bardehle, dem letztlich besten Heeslinger, denn er sollte derlei Szenen noch häufiger erleben.

Auf der anderen Seite wurde den Gästen demonstriert, wie einfach Fußball sein kann, wenn der Gegner nicht konsequent ist. Eine Flanke von Oliver Gerken konnte Björn Mickelat vollkommen frei zum 1:0 einköpfen (8. Minute). Der VfB schüttelte den Schock des Rückstands aber schnell ab und blieb optisch überlegen. Vor allem über den schnellen Abdullah Bastas, der diesmal auf der linken Seite den Vorzug vor Mehmet Ari bekommen hatte, machten die Oldenburger Druck. Allein, es mangelte an Konsequenz. Statt das Spielgerät aus dem Lauf heraus einfach mal am zumeist überforderten Gegenspieler und letztlich auch an Bardehle vorbei zu spitzeln, blieb Bastas im Duell mit dem Torhüter immer wieder zweiter Sieger.

Den möglichen Ausgleich verpasste dagegen Sebastian Ferrulli. Nach einem feinen Pass von Jascha Stern tauchte der Angreifer frei vor Bardehle auf, kam am Torhüter aber nicht vorbei (28.). Im Bezug darauf dürfte Christian Meyer im zunehmenden Spielverlauf ausgesprochen neidisch auf sein Gegenüber geworden sein, denn als der Oldenburger Torhüter gefühlt zum zweiten Mal am Ball war, musste er selbigen erneut aus dem Netz holen. Patrick Müller hatte die Oldenburger Deckung düpiert und zum 2:0 getroffen (31.). Richtig „satt“ waren die Oldenburger dann nach 38 Minuten, denn Nils Laabs erhöhte mit dem dritten Torschuss der Gastgeber auf 3:0. Effektiver kann Fußball fraglos nicht gespielt werden.

Den Oldenburger Frust komplettierte schließlich Schiedsrichter Dennis Senning. Fabian Völkner hatte Jascha Stern im Strafraum ganz simpel von hinten umgeschubst und fraglos jeder Zuschauer erwartete den zwingend fälligen Elfmeterpfiff, doch Senning ignorierte das Foul und ließ weiterspielen.

VfB-Trainer Timo Ehle reagierte, brachte mit Beginn der zweiten Halbzeit Patrick Degen für Sebastian Ferrulli, im weiteren Spielverlauf kamen auch noch Mehmet Ari für Fabian Burdenski und Peer-Bent Wegener für den angeschlagenen Nicolas Ludwig. Einfluss auf das Resultat konnten sie allesamt aber nicht mehr nehmen. Der VfB, das wurde relativ schnell deutlich, glaubte nicht daran, das Spiel noch drehen zu können. Heeslingen machte anfänglich durchaus Dampf und kam zu einigen Chancen, die Stürmer aber regelmäßig den entscheidenden Schritt zu spät.

Die Oldenburger dagegen hatten durch Patrick Degen, der an Bardehle scheiterte (66.) und Julian Harings, dessen Schuss Björn Mickelat von der Linie kratzte (67.) ihre besten Möglichkeiten zum Anschluss. Die finale Szene des Spiels brachte letztlich das Oldenburger Unvermögen an diesem Abend auf den Punkt. Alexander Tschalumjan verfehlte das leere Tor mit einem Kopfball aus kurzer Distanz (90.).

Timo Ehle, VfB Oldenburg: Das war heute einfach zu wenig, da muss man auch beim Schiedsrichter keine Schuld suchen. Wir waren hinten und vorne einfach nicht konsequent genug. Die Chance zur Führung war da, die müssen wir nutzen, dann läuft es anders. Heeslingen hat uns dann gezeigt, wie es geht.

Michael Richter, VfB Oldenburg: Auswärts bekommt man nicht so viele Möglichkeiten, also muss ich konzentriert sein und sie nutzen. Das war bei uns nicht der Fall, deshalb haben wir verdient verloren. Insgesamt war der Auftritt einfach zu dünn. Ich will das aber nicht überbewerten, die Mannschaft muss allerdings daraus lernen.


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